Gleitschirmfliegen ist eine Form des freien Fliegens mit einem Fußstart, bei der der Pilot mit einem flexiblen Flügel (Gleitschirm) in die Luft geht und durch geschickte Steuerung und Nutzung von Aufwinden (z.B. Thermik) stundenlang und kilometerweit fliegen kann – ganz ohne Motor.

Grundprinzip:

Der Gleitschirm besteht aus Stoffbahnen und Luftkammern, die sich beim Start mit Luft füllen und ein tragfähiges Profil bilden.
Der Pilot sitzt in einem Gurtzeug, das am Schirm über Leinen und Tragegurte befestigt ist.
Gesteuert wird über Bremsleinen, Gewichtsverlagerung und ggf. Beschleuniger.

Start und Flug:

Fußstart von einem Hang oder Berg.
Nach dem Abheben nutzt der Pilot Aufwinde (Thermik, Hangwind, Konvergenzen), um Höhe zu gewinnen.
Flüge können von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden dauern – je nach Wetter und Können.

Voraussetzungen:

Ausbildung in einer zertifizierten Flugschule.
Fluglizenz (in Deutschland: Luftfahrerschein für Gleitsegel).
Sicherheitsausrüstung: Helm, Rettungsschirm, Funkgerät, ggf. GPS und Vario.

Disziplinen:

Thermikfliegen: Höhe gewinnen durch aufsteigende Warmluft.
Streckenfliegen (XC): Weite Flüge über mehrere Kilometer.
Hike & Fly: Kombination aus Wandern und Fliegen.
Akrofliegen: Kunstflugmanöver mit dem Gleitschirm.
Tandemfliegen: Zwei Personen fliegen gemeinsam mit einem Gleitschirm und zwei Gurtzeugen. Eine Person ist Pilot und die andere, sich vor dem Piloten befindende, ist Passagier.

Warum ist Gleitschirmfliegen so beliebt?

Naturerlebnis: Fliegen wie ein Vogel – lautlos und frei.
Zugang: Relativ günstig und mit überschaubarer Ausrüstung.
Vielfalt: Vom entspannten Abgleiter, über zum sportlichen Streckenflug bis hin zum “Kunstflug”.

Das Zentrieren einer Thermik ist eine der wichtigsten Fähigkeiten beim Gleitschirmfliegen, um effizient Höhe zu gewinnen. Ziel ist es, im stärksten Aufwindbereich der Thermik zu bleiben – dem sogenannten Kern. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

1. Thermik finden

  • Achte auf Variosignal, Greifvögel, andere Piloten, Cumuluswolken.
  • Spürst du ein Steigen, beginne mit einer Kurve – meist in die Richtung, in der der Schirm gehoben wird.

2. Kurvenrichtung wählen

  • Drehe in die Richtung, in der du mehr Steigen spürst.
  • Bleibe in dieser Richtung, solange das Vario positiv piept.

3. Thermik zentrieren

  • Beobachte das Steigen während der Kurve:
    • Wenn das Steigen zunimmt, bist du im Kern → weiter so!
    • Wenn das Steigen abnimmt, bist du zu weit außen → Kreis versetzen.

Kreis versetzen – so geht’s:

  • Verkürze die Bremse auf der Seite mit weniger Steigen.
  • Verlagere dein Gewicht leicht in die Richtung mit mehr Steigen.
  • Fliege eine Banane oder versetze den Kreis um wenige Meter.

4. Feinjustierung:

  • Nutze das Vario akustisch und visuell.
  • Kleinere Kreise bei starkem Steigen, größere Kreise bei schwacher Thermik.
  • Bleibe ruhig und gleichmäßig, vermeide hektische Steuerbewegungen.

Fehler vermeiden:

  • Nicht zu eng drehen, wenn du noch nicht im Kern bist.
  • Nicht zu lange im Nullschieber bleiben – suche aktiv besseren Aufwind.
  • Nicht gegen die Thermik drehen, wenn du spürst, dass sie dich rausdrückt.

Tipp für Fortgeschrittene:

  • Nutze Thermikvisualisierung in Apps wie XCTrack oder SeeYou Navigator.
  • Trainiere das Zentrieren im Sicherheitstraining über Wasser.

Thermik ist aufsteigende Warmluft, die durch Sonneneinstrahlung entsteht und beim Gleitschirmfliegen genutzt wird, um Höhe zu gewinnen und weite Strecken zurückzulegen – ohne Motor.

 

Wie entsteht Thermik?

 

Sonneneinstrahlung erwärmt den Boden.

Warme Luft steigt auf, weil sie leichter ist als die kühlere Umgebungsluft.

Diese aufsteigende Luft bildet Thermikblasen oder Thermiksäulen.

Oft entstehen Cumuluswolken an der Obergrenze der Thermik – ein gutes visuelles Zeichen.

 

Wie nutzt man Thermik beim Gleitschirmfliegen?

 

  1. Thermik finden:

 

Geländemerkmale: Süd- oder Westhänge, Felsen, Waldränder, Felder.

Wolkenbilder: Cumuluswolken mit flacher Basis.

Vögel: Greifvögel oder Störche kreisen oft in Thermik.

Andere Piloten: Wenn jemand steigt, ist dort wahrscheinlich Thermik.

 

  1. Einsteigen in die Thermik:

 

Beim ersten Steigen Kreise fliegen.

Mit dem Körpergewicht und Bremsen feinfühlig steuern.

Versuchen, den Kern der Thermik zu finden – dort steigt es am stärksten.

 

  1. Zentrieren:

 

Das Ziel ist, möglichst lange im stärksten Steigbereich zu bleiben.

Wenn eine Seite stärker steigt, dort enger kreisen.

Mit Vario (Steig-/Sinkanzeige) die Steigrate beobachten.

 

  1. Thermik verlassen:

 

Wenn genug Höhe erreicht ist, aus der Thermik ausfliegen.

Richtung nächster Thermik oder Streckenpunkt weiterfliegen.

 

Tipps für effektives Thermikfliegen:

 

Geduld und Gefühl sind entscheidend.

Nicht zu hektisch steuern – der Schirm zeigt oft selbst den Weg.

Sicherheit geht vor: Bei Turbulenzen ruhig bleiben, aktiv fliegen.

SIV-Training hilft, kritische Situationen zu meistern.

Beim Fliegen – besonders im Gebirge oder bei Streckenflügen (XC) – sind Sicherheitsreserven entscheidend, um auf unerwartete Situationen reagieren zu können und Risiken zu minimieren. Sie geben dir Spielraum für Entscheidungen, z. B. bei Wetteränderungen, Luftraumkonflikten oder Außenlandungen.

Wichtige Sicherheitsreserven beim Fliegen

1. Höhenreserve:

Ziel: Genügend Höhe, um Thermik zu suchen, Hindernisse zu überfliegen oder sicher zu landen.
Faustregel: Plane immer mit mindestens 300–500m über Gelände, besonders im Gebirge.
Bei Außenlandungen: 100–150m Höhe über dem geplanten Landeplatz für Anflugkorrekturen.

2. Luftraumreserve:

Ziel: Abstand zu Luftraumgrenzen, Sperrgebieten und Höhenbeschränkungen.
Tipp: Nutze Luftraumwarnsysteme (z.B. XCTrack, SkySight) und plane mit Pufferzonen – z.B. 100m unterhalb der Luftraumgrenze.

3. Zeitreserve:

Ziel: Genügend Zeit für Rückflug, Thermiksuche oder Umplanung.
Tipp: Plane konservativ – z.B. Rückflug vor Thermikende, nicht erst bei Sonnenuntergang.

4. Wetterreserve:

Ziel: Spielraum bei Wetteränderungen, z.B. Gewitter, Windzunahme oder Abschattung.
Tipp: Starte früh, beobachte Wolkenentwicklung und halte Fluchtoptionen bereit.

5. Landereserve:

Ziel: Immer mehrere Außenlandemöglichkeiten im Blick haben.
Tipp: Bei Streckenflügen regelmäßig nach geeigneten Flächen Ausschau halten – Felder, Wiesen, Straßenränder.

6. Mentale Reserve:

Ziel: Konzentration, Entscheidungsfähigkeit und Ruhe bewahren.
Tipp: Fliege nicht übermüdet, hungrig oder gestresst. Nimm dir Zeit für Pausen und klare Entscheidungen.

Bonus-Tipp:

Sicherheitsreserven sind keine Einschränkung – sie sind dein Spielraum für Freiheit und Flexibilität. Wer mit Reserven fliegt, fliegt entspannter, sicherer und oft sogar weiter.

Die Kosten für eine Gleitschirmausbildung in Deutschland lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Ausbildungskosten (A-Lizenz):

  • Grundkurs + Höhenflugkurs: ca. 1.100€ bis 1.800€
  • Leihgebühr für Ausrüstung (optional): ca. 400€ bis 600€
  • Prüfungsgebühren: ca. 135€ bis 180€
  • Transportkosten (z.B. Liftkarten): ca. 10€ bis 20€ pro Fahrt, insgesamt bis zu 450€

Gesamtkosten Ausbildung (ohne eigene Ausrüstung): 1.500€ bis 2.450€

Ausrüstungskosten:

  • Gleitschirm: neu ca. 3.000€ bis 4.000€, gebraucht ab 1.000€
  • Gurtzeug: neu ca. 500€ bis 1.000€, gebraucht ab 300€
  • Rettungsschirm: neu ca. 800€ bis 1.000€, gebraucht ab 600€
  • Helm & Zubehör: ca. 100€ bis 300€

Gesamtkosten Ausrüstung: 2.400€ bis 4.900€

Laufende Kosten pro Jahr:

  • Haftpflichtversicherung: ca. 32€ bis 54€
  • Bergekostenversicherung (optional): ca. 32€
  • Rettung packen: ca. 50€ bis 70€
  • DHV-Mitgliedschaft (optional): ca. 78€
  • Landeplatzgebühren (optional): ca. 2€ bis 5€ pro Tag

Gesamtkosten laufend: ca. 200€ bis 300€ pro Jahr

Gesamtkosten für den Einstieg:

  • Mit Leihausrüstung: ca. 1.500€ bis 2.500€
  • Mit eigener Ausrüstung: ca. 4.500€ bis 7.500€

Der Beschleuniger beim Gleitschirmfliegen – auch Speedbar genannt – ist ein Fußbedienungssystem, mit dem der Pilot die Anstellwinkel des Schirms verringert, um schneller zu fliegen.

 

Wie funktioniert der Beschleuniger?

 

  • Der Beschleuniger ist über Leinen mit den Tragegurten des Schirms verbunden, genauer gesagt mit den vorderen Leinenebenen (A-Gurte).
  • Durch das Treten der Speedbar (meist mit den Füßen im Gurtzeug) werden die A-Gurte nach unten gezogen.
  • Das verändert das Profil des Schirms:
  • Der Anstellwinkel wird flacher.
  • Der Schirm fliegt schneller, aber mit geringerem Auftrieb.

 

Vorteile des Beschleunigers:

 

  • Höhere Geschwindigkeit: Ideal für Streckenflüge, um schneller zwischen Thermiken zu gleiten.
  • Effizienteres Fliegen bei Gegenwind.
  • Bessere Gleitleistung in bestimmten Flugphasen.

 

Was ist zu beachten?

 

  • Sinkrate steigt: Man verliert schneller Höhe.
  • Stabilität nimmt ab: Der Schirm ist anfälliger für Klapper.
  • Aktives Fliegen nötig: Der Pilot muss Turbulenzen ausgleichen und den Schirm kontrollieren.
  • Nicht gleichzeitig stark bremsen: Das kann zu einem Strömungsabriss führen.

 

Einsatz in der Praxis:

 

  • In ruhiger Luft oder beim Streckenflug ist der Beschleuniger sehr nützlich.
  • In turbulenter Luft sollte man vorsichtig sein oder nur teilweise beschleunigen.
  • Viele Piloten nutzen den Speed-to-Fly-Ring, um die optimale Beschleunigung je nach Luftmasse zu wählen.

Speed-to-Fly ist ein Konzept aus dem Streckenflug (XC-Fliegen), das dir hilft, die optimale Fluggeschwindigkeit zu wählen – abhängig von den Luftmassen, Thermikstärke und Windverhältnissen. Ziel ist es, möglichst effizient zwischen Thermiken zu gleiten und Zeit sowie Höhe zu sparen.

Grundidee: McCready-Theorie:

  • Die Theorie stammt ursprünglich aus dem Segelflug und besagt:
  • Je stärker die nächste Thermik ist, desto schneller solltest du fliegen.

Denn: Wenn du weißt, dass du bald wieder steigen wirst, lohnt es sich, mehr Höhe gegen Geschwindigkeit zu tauschen.

Anwendung beim Gleitschirmfliegen

1. Thermik einschätzen:

  • Du musst wissen (oder schätzen), wie stark die nächste Thermik ist.
    Beispiel: Wenn du erwartest, +3m/s Steigen, kannst du schneller fliegen als bei +1m/s.

2. Polare deines Schirms kennen:

  • Die Polare zeigt, wie dein Schirm bei verschiedenen Geschwindigkeiten sinkt.
    Sie hilft dir, die beste Gleitzahl und die optimale Speed-to-Fly-Geschwindigkeit zu bestimmen.

3. Beschleuniger richtig einsetzen:

  • Du nutzt den Speedbar, um die Geschwindigkeit zu erhöhen.
    Je nach erwarteter Thermik trittst du den Beschleuniger teilweise oder voll durch.

4. Wind berücksichtigen

  • Bei Gegenwind lohnt sich oft mehr Speed.
    Bei Rückenwind kann langsameres Fliegen effizienter sein.

Hilfsmittel:

Speed-to-Fly-Ring: Zeigt dir direkt am Fuß, wie viel Beschleunigung sinnvoll ist.
XC-Apps wie XCTrack oder FlySkyHy berechnen Speed-to-Fly live.
Variometer mit McCready-Funktion: Einige Geräte zeigen dir die optimale Geschwindigkeit direkt an.

Beispiel:

Du fliegst mit einem EN-B-Schirm und erwartest +2m/s Thermik. Dein Vario zeigt dir, dass du mit 50km/h statt 40km/h effizienter zur nächsten Thermik kommst – also trittst du den Beschleuniger entsprechend.

Ein Gleitschirm funktioniert nach dem Prinzip des aerodynamischen Auftriebs – ähnlich wie ein Flugzeugflügel, aber mit einem flexiblen, textilen Profil. Hier ist eine einfache Erklärung, wie das Ganze funktioniert:

Aufbau des Gleitschirms:

  • Kappe (Schirm): Besteht aus zwei Stofflagen (Ober- und Untersegel), die durch Rippen verbunden sind und Luftkammern bilden.
  • Leinen: Verbinden die Kappe mit dem Gurtzeug. Sie sind in Ebenen unterteilt (A, B, C, ggf. D und Bremsleinen).
  • Tragegurte: Die Leinen laufen in Gurte, die am Gurtzeug befestigt sind.
  • Gurtzeug: Der Pilot sitzt darin – mit Rückenstütze, Beinschlaufen und oft einem Rettungssystem.

Wie entsteht Auftrieb?

  • Beim Start läuft der Pilot gegen den Wind, die Kappe füllt sich mit Luft und formt ein tragfähiges Profil.
  • Die Luft strömt über und unter den Schirm.
  • Durch die Form und den Anstellwinkel entsteht Auftrieb, der den Piloten trägt.
  • Der Schirm fliegt vorwärts und sinkt langsam – durch geschickte Nutzung von Aufwinden kann man Höhe gewinnen.

Steuerung:

  • Bremsleinen: Ziehen an der Hinterkante des Schirms und verändern die Richtung oder Geschwindigkeit.
  • Gewichtsverlagerung: Der Pilot lehnt sich zur Seite, um die Kurve zu unterstützen.
  • Beschleuniger (Speedbar): Verringert den Anstellwinkel und erhöht die Geschwindigkeit.

Flugarten:

  • Abgleiten: Vom Berg ins Tal – einfach und sicher.
  • Thermikfliegen: Mit aufsteigender Warmluft Höhe gewinnen.
  • Streckenfliegen (XC): Weite Flüge über mehrere Thermiken hinweg.
  • Akrofliegen: Kunstflugmanöver mit dem Gleitschirm.

Bei der Wetteranalyse fürs Gleitschirmfliegen passieren häufig Fehler, die zu schlechten Flugbedingungen oder sogar gefährlichen Situationen führen können. Hier sind die häufigsten Fehler und wie du sie vermeiden kannst:

Typische Fehler bei der Wetteranalyse

 

  1. Nur auf eine Quelle verlassen
  • Viele Piloten schauen nur auf eine App oder Website.
  • Besser: Mehrere Quellen vergleichen (z. B. Meteoblue, XCWeather, TopMeteo, Windy).

 

  1. Wind am Boden mit Wind in der Höhe verwechseln
  • Am Startplatz ist es ruhig, aber oben weht starker Wind.
  • Besser: Windprofile prüfen (z. B. Höhenwind in 1.000 m, 2.000 m etc.).
  1. Thermikpotenzial überschätzen
  • Sonne allein bedeutet nicht automatisch gute Thermik.
  • Besser: Temperatur, Taupunkt, Basishöhe und Luftschichtung analysieren.
  1. Inversionen nicht erkennen
  • Eine Inversion blockiert Thermik, obwohl es sonnig ist.
  • Besser: Temperaturprofile prüfen – z. B. mit Soundings oder Thermikprognosen.
  1. Talwindsysteme ignorieren
  • Talwind kann Startplätze unbrauchbar machen oder Landungen gefährlich.
  • Besser: Talwindkarten oder lokale Erfahrungswerte nutzen.
  1. Konvergenzen und Abschattungen unterschätzen
  • Konvergenz kann Thermik verstärken, Abschattung sie komplett abschalten.
  • Besser: Satellitenbilder und Wolkenentwicklung beobachten.
  1. Lokale Besonderheiten nicht beachten
  • Jeder Flugberg hat eigene Mikroklima-Effekte.
  • Besser: Mit lokalen Piloten sprechen oder Flugberichte lesen.
  1. Wetterentwicklung über den Tag ignorieren
  • Morgens gute Bedingungen, nachmittags Gewittergefahr.
  • Besser: Zeitverlauf der Wetterdaten analysieren (z. B. Thermikfenster, Winddreher).

Tipp für bessere Analyse

  • Nutze Apps wie XCTrack, SeeYou Navigator, burnair Map mit integrierten Wetterdaten.
  • Erstelle dir eine Checkliste mit den wichtigsten Parametern: Wind, Thermik, Basishöhe, Inversion, Talwind, Bewölkung, Niederschlag.

Der Unterschied zwischen Gleitschirmfliegen und Drachenfliegen liegt vor allem in der Bauweise der Fluggeräte, dem Startverhalten, der Flugleistung und dem Handling. Beide gehören zur Gruppe der Fußstart-Flugsportarten, aber sie bieten unterschiedliche Flugerlebnisse.

Gleitschirmfliegen:

  • Fluggerät: Flexibler Schirm aus Stoff mit Luftkammern (kein festes Gestell).
  • Start: Der Pilot läuft los, der Schirm füllt sich mit Luft und hebt ab.
  • Transport: Sehr leicht und kompakt – passt in einen Rucksack.
  • Handling: Einfacher zu erlernen, wendig, ideal für Thermikfliegen und Hike & Fly.
  • Flugleistung: Geringere Gleitzahl (ca. 8:1 bis 11:1), langsamer als Drachen.
  • Landung: Sehr flexibel, auch auf kleinen Wiesen möglich.

Drachenfliegen (Hängegleiten):

  • Fluggerät: Dreieckiger Flügel mit Aluminiumrahmen und Segeltuch.
  • Start: Der Pilot trägt den Drachen und läuft los – braucht mehr Platz und Technik.
  • Transport: Sperriger – meist auf dem Autodach oder mit Tragegestell.
  • Handling: Anspruchsvoller, aber sehr leistungsfähig.
  • Flugleistung: Höhere Gleitzahl (bis 15:1 oder mehr), schneller, besser im Gegenwind.
  • Landung: Benötigt mehr Platz und Technik – schwieriger als beim Gleitschirm.

Vergleichstabelle:

Merkmal Gleitschirmfliegen Drachenfliegen
Fluggerät Flexibler Stoffschirm Fester Rahmen mit Segel
Start Einfach, wenig Platz nötig Anspruchsvoll, mehr Platz
Transport Rucksack Dachträger oder Tragegestell
Fluggeschwindigkeit 25–40 km/h 35–70 km/h
Gleitzahl ca. 8–11:1 ca. 12–15:1
Lernaufwand Geringer Höher
Landung Einfacher Anspruchsvoller

Fazit
Gleitschirmfliegen ist ideal für Einsteiger, Hike & Fly und flexible Abenteuer.
Drachenfliegen bietet mehr Leistung und Geschwindigkeit, ist aber technischer und aufwendiger.

Er erlaubt dir, außerhalb des Schulungsgeländes eigenständig zu fliegen. Er ist teil deiner Ausbildung.

Ein Gurtzeug ist die Sitz- und Trageeinheit des Piloten beim Gleitschirmfliegen. Es verbindet den Piloten mit dem Schirm und erfüllt mehrere wichtige Funktionen.

Funktionen des Gurtzeugs:

  • Sitzposition: Der Pilot sitzt bequem und sicher – je nach Gurtzeugtyp aufrecht oder halb liegend.
  • Verbindung zum Schirm: Über die Tragegurte wird der Schirm mit dem Gurtzeug verbunden.
  • Steuerung: Das Gurtzeug ermöglicht Gewichtsverlagerung zur Richtungssteuerung.
  • Sicherheit: Es enthält meist ein Rettungssystem (Notschirm) und bietet Schutz bei harten Landungen.
  • Stauraum: Für Rucksack, Trinksystem, Vario, Funkgerät etc.

Gurtzeugtypen:

 

Typ Merkmale Einsatzbereich
Standardgurtzeug Komfortabel, stabil, mit Protektor Einsteiger, Allround
Liegegurtzeug Aerodynamisch, mit Beinsack Streckenflug, XC
Leichtgurtzeug Minimalistisch, sehr leicht Hike & Fly, Biwakfliegen
Akrogurtzeug Verstärkt, mit zwei Rettungen Akrobatikfliegen
Tandemgurtzeug Für Pilot und Passagier Tandemflüge
     

Sicherheitsmerkmale:

 

  • Schaum- oder Airbagprotektor: Dämpft bei harten Landungen.
  • Rettungsschirmcontainer: Meist seitlich oder unter dem Sitz.
  • Brust- und Beingurte: Halten den Piloten sicher im Gurtzeug.
  • ABS-Systeme: Stabilisieren die Körperhaltung bei Klappern.

 

Auswahlkriterien:

 

  • Komfort: Sitzhaltung, Rückenstütze, Beinsack.
  • Gewicht: Für Hike & Fly möglichst leicht.
  • Flugstil: Streckenflug, Thermik, Akro?
  • Sicherheit: Protektor, Rettung, Stabilität.
  • Größe: Passend zur Körpergröße und Gewicht.

Der Rückwärtsstart beim Gleitschirmfliegen ist eine Technik, bei der du den Schirm gegen den Wind aufziehst, während du rückwärts gehst – also mit dem Gesicht zum Schirm. Diese Methode wird besonders bei stärkerem Wind oder in unebenem Gelände verwendet, weil sie dir mehr Kontrolle über den Schirm gibt.

Vorteile des Rückwärtsstarts:

  • Bessere Sicht auf den Schirm beim Aufziehen.
  • Mehr Kontrolle bei Windböen.
  • Geringeres Risiko, dass der Schirm asymmetrisch startet oder einklappt.
  • Sicherer bei Startplätzen mit Hindernissen oder Gefälle:

So funktioniert der Rückwärtsstart – Schritt für Schritt:

Vorbereitung:

  • Gurtzeug anlegen, Check durchführen.
  • Schirm sauber auslegen, Leinen sortieren.
  • Bremsen in der Hand, A-Gurte greifen (meist über Kreuz)

Position einnehmen:

  • Du stehst mit dem Rücken zur Windrichtung, also zum Schirm gewandt.
  • Leicht nach vorne lehnen, Arme leicht gebeugt.

Aufziehen:

  • A-Gurte gleichmäßig nach oben führen.
  • Sobald der Schirm steigt, mit kleinen Schritten rückwärts gehen.
  • Blick bleibt auf den Schirm gerichtet.

Stabilisieren:

  • Wenn der Schirm über dir steht („im Zenit“), A-Gurte loslassen.
  • Mit den Bremsen ggf. korrigieren, um ihn zu stabilisieren

Drehen und Starten:

  • Wenn der Schirm stabil steht, kontrollierte Drehung um 180°
  • Jetzt stehst du mit dem Gesicht in Flugrichtung.
  • Startlauf beginnen und abheben.

Tipps für den Rückwärtsstart:

  • Übe das Aufziehen und Stabilisieren auf einer Wiese ohne Startdruck.
  • Achte auf gleichmäßigen Zug an den A-Gurten.
  • Bei starkem Wind: lieber abbrechen und neu aufziehen, statt einen unsauberen Start zu riskieren.
  • Nutze ggf. eine Rückwärtsstart-Hilfe (z.B. Bodenanker oder Helfer).

Die Wetteranalyse spielt eine entscheidende Rolle bei XC-Flügen (Streckenflügen) mit dem Gleitschirm. Sie beeinflusst nicht nur die Flugsicherheit, sondern auch die Flugstrategie, die Streckenwahl und die Erfolgswahrscheinlichkeit. Hier sind die wichtigsten Aspekte:

Warum ist Wetteranalyse für XC-Flüge so wichtig?

  1. Thermikprognose:
  • Du brauchst verlässliche Thermik, um Höhe zu gewinnen und Strecke zu machen.
  • Wichtige Parameter:
    • Basishöhe: Je höher, desto besser für Gleitstrecken.
    • Steigwerte: Wie stark trägt die Thermik?
    • Thermikfenster: Wann beginnt und endet nutzbare Thermik?
  1. Windprofile:
  • Wind beeinflusst:
    • Drift der Thermik
    • Gleitwinkel
    • Rückflugmöglichkeiten
  • Besonders wichtig: Höhenwind in verschiedenen Schichten (z. B. 1.000 m, 2.000 m).
  1. Luftschichtung & Inversionen:
  • Instabile Schichtung = gute Thermik.
  • Inversionen = Thermik wird unterdrückt → Streckenflug kaum möglich.
  1. Bewölkung & Abschattung:
  • Cumuluswolken zeigen Thermikquellen.
  • Abschattung kann Thermik abschalten → Flugplanung anpassen.
  1. Talwindsysteme & Konvergenzen:
  • Talwind kann Thermik verstärken oder stören.
  • Konvergenzen bieten oft starke, organisierte Thermik – ideal für XC.
  1. Niederschlag & Gewittergefahr:
  • Sicherheitsrelevant: Gewitter = Flugverbot!
  • CAPE-Werte, Radarbilder und Blitzprognosen sind essenziell.

Wie nutzt du Wetteranalyse für XC-Flüge?

  • Flugroute planen anhand von Thermikquellen, Windrichtung und Gelände.
  • Startzeit wählen passend zum Thermikfenster.
  • Apps & Tools nutzen:
    • XCTrack, SeeYou Navigator, burnair Map
    • Wetterdienste wie Meteoblue, TopMeteo, Windy

Checkliste für XC-Wetteranalyse:

  1. Basishöhe & Steigwerte
  2. Windrichtung & -stärke (Boden & Höhe)
  3. Luftschichtung & Inversionen
  4. Bewölkung & Abschattung
  5. Talwind & Konvergenzen
  6. Niederschlag & Gewittergefahr
  7. Thermikfenster & Tagesverlauf

Eine effektive Wetteranalyse ist der Schlüssel zu sicheren, erfolgreichen und langen Gleitschirmflügen, besonders bei Streckenflügen (XC). Hier sind die wichtigsten Schritte und Strategien, wie du Wetteranalyse sinnvoll und praxisnah einsetzen kannst:

1. Nutze mehrere zuverlässige Quellen:

Verlasse dich nicht auf eine einzige App oder Website. Kombiniere:

  • Meteoblue: Thermikprognose, Windprofile, Basishöhe
  • Windy: Windrichtung/-stärke in verschiedenen Höhen
  • TopMeteo: Streckenflugprognosen, Thermikfenster
  • XCWeather, DWD, burnair Map, SeeYou Navigator

2. Analysiere die wichtigsten Wetterparameter:

Parameter Bedeutung für den Flug
Basishöhe Maximale Höhe, die du mit Thermik erreichen kannst
Steigwerte Stärke der Thermik – je höher, desto besser
Windrichtung/-stärke Beeinflusst Gleitwinkel, Drift, Sicherheit
Luftschichtung Instabil = gute Thermik; Inversion = Thermikbremse
Bewölkung Cumulus = Thermikindikator; Abschattung = Thermikstopp
Talwind Kann Thermik verstärken oder stören
Gewittergefahr Sicherheitsrelevant – CAPE, Radar, Blitzprognose prüfen
 
3. Erstelle eine strukturierte Wetter-Checkliste

Vor jedem Flug kannst du z. B. folgende Punkte durchgehen:

  1. Thermikfenster: Wann beginnt und endet nutzbare Thermik?
  2. Basishöhe: Reicht sie für geplante Strecke?
  3. Windprofile: Ist der Höhenwind fliegbar?
  4. Bewölkung: Unterstützt oder stört sie die Thermik?
  5. Talwindsysteme: Wie beeinflussen sie Start/Landung?
  6. Niederschlag/Gewitter: Besteht Gefahr?

4. Den Tagesverlauf verstehen:

  • Morgens: Thermik baut sich langsam auf.
  • Mittags: Thermik am stärksten, aber auch turbulent.
  • Nachmittags: Abschattung, Winddreher, Gewittergefahr.
  • ➤ Plane deinen Flug zeitlich passend zum Thermikfenster.

5. Wetterdaten in Flug-Apps integrieren:

Moderne Flug-Apps wie XCTrack, SeeYou Navigator oder burnair Map bieten:

  • Live-Wetterdaten
  • Thermikvisualisierung
  • Windkarten
  • Streckenflugplanung mit Wetterintegration

Fazit:

Eine gute Wetteranalyse hilft dir:

  • Sicher zu fliegen
  • Thermik optimal zu nutzen
  • Strecken effizient zu planen
  • Risiken frühzeitig zu erkennen

Ein Rettungsschirm (auch Notschirm oder Reservefallschirm) ist ein lebensrettendes Sicherheitssystem beim Gleitschirmfliegen. Er wird eingesetzt, wenn der Hauptschirm nicht mehr steuerbar ist oder sich in einer kritischen Fluglage befindet, die nicht mehr beherrscht werden kann.

Wann kommt der Rettungsschirm zum Einsatz?

  • Starker Twist, bei dem die Steuerung blockiert ist.
  • Fullstall oder Spirale, aus der man nicht mehr herauskommt.
  • Schirmdefekte oder Leinenverwicklungen.
  • Kollisionen mit anderen Fluggeräten.
  • Akroflüge, bei denen ein Manöver schiefgeht.
  • Turbulente Wetterbedingungen, die den Schirm destabilisieren.

Ziel des Rettungsschirms:

  • Den Piloten schnell und stabil in eine senkrechte Sinkfluglage bringen.
  • Die Sinkrate so gering halten, dass eine überlebensfähige Landung möglich ist.
  • Zeit gewinnen, bis der Pilot sicher am Boden ist.

Aufbau und Typen:

  • Rundkappenrettung: Klassisch, robust, aber höhere Sinkrate.
  • Kreuzkappenrettung: Moderner, stabiler, geringere Sinkrate, schneller Öffnungsverhalten.
  • Lenkbare Rettung: Ermöglicht begrenzte Steuerung nach dem Auslösen.

Integration ins Gurtzeug:

  • Der Rettungsschirm ist meist in einem Container im Gurtzeug untergebracht (seitlich oder unter dem Sitz).
  • Er wird über einen Auslösegriff aktiviert.
  • Nach dem Ziehen öffnet sich die Rettung automatisch durch Luftdruck.

Wartung und Training:

  • Regelmäßige Packkontrolle (alle 6–12 Monate empfohlen).
  • Wurftraining im Simulator oder Sicherheitstraining (SIV).
  • Rettungsschirm muss zur Körpergröße und zum Gewicht passen.

Wichtig:

  • Der Rettungsschirm ist kein Ersatz für gute Flugtechnik – sondern eine letzte Option.
  • Nach dem Auslösen ist der Flug beendet – der Fokus liegt auf einer sicheren Landung.

Die Trimmung beim Gleitschirm bezeichnet die Grundeinstellung der Leinenlängen, insbesondere der A-, B- und C-Ebenen, die das Profil und Flugverhalten des Schirms bestimmen. Sie ist entscheidend für die Stabilität, Geschwindigkeit, Gleitleistung und Sicherheit des Schirms.

Was bedeutet „Trimmung“ genau?

  • Jeder Gleitschirm hat eine vorgegebene Leinengeometrie, die vom Hersteller getestet und zertifiziert wurde.
  • Durch Nutzung, UV-Strahlung, Feuchtigkeit und Belastung können sich Leinen dehnen oder schrumpfen.
  • Das verändert die Trimmung – und damit das Flugverhalten.

Auswirkungen einer veränderten Trimmung:

Veränderung Mögliche Folgen
A-Leinen länger Flacherer Anstellwinkel → schneller, aber instabiler
C-Leinen kürzer Steilerer Anstellwinkel → langsamer, stabiler, schlechtere Gleitleistung
Asymmetrische Trimmung Schirm zieht zur Seite, schlechtere Steuerbarkeit

Trimmcheck und Korrektur:

  • Ein Trimmcheck misst die tatsächlichen Leinenlängen und vergleicht sie mit den Sollwerten.
  • Wird meist mit Laser oder Lineal durchgeführt.
  • Abweichungen werden durch Verkürzen oder Verlängern einzelner Leinen korrigiert – oft mit Trimmknoten oder Austausch.

Wann ist ein Trimmcheck sinnvoll?

  • Nach ca. 50–100 Flugstunden.
  • Nach einem Wasserbad oder starker UV-Belastung.
  • Wenn der Schirm auffällig anders fliegt (z.B. schlechter steigt, zieht zur Seite).
  • Vor einem Sicherheits- oder Streckenflugtraining.

Tipp:

Ein korrekt getrimmter Schirm:

  • Fliegt symmetrisch und stabil.
  • Hat die optimale Gleitleistung.
  • Reagiert vorhersehbar auf Steuerimpulse.

Ein Klapper beim Gleitschirmfliegen bezeichnet das plötzliche Einklappen eines Teils der Schirmkappe, meist durch turbulente Luft oder falsche Steuerimpulse. Dabei verliert der Schirm kurzzeitig Tragfläche und Auftrieb, was zu einem Seitwärtsdrehen, Höhenverlust oder Instabilität führen kann.

Arten von Klappern:

Klappertyp Beschreibung
Asymmetrischer Klapper Eine Seite der Kappe klappt ein
Frontklapper Vorderkante klappt komplett ein
Stall/Kollaps Schirm verliert komplett den Auftrieb

 

Ursachen:

  • Turbulenzen (z.B. hinter Hügeln, bei Thermik)
  • Zu starkes Bremsen oder falsche Steuertechnik
  • Beschleunigter Flug (Speedbar erhöht Klapperanfälligkeit)
  • Veränderte Trimmung oder Materialermüdung

Verhalten bei einem Klapper:

  1. Ruhig bleiben – Panik vermeiden.
  2. Hände hochnehmen – Schirm kann sich oft selbst öffnen.
  3. Gegenseite anbremsen, um Drehung zu stoppen.
  4. Aktiv fliegen – mit Gewichtsverlagerung und Steuerimpulsen.
  5. Rettung werfen, wenn der Schirm nicht mehr steuerbar ist.

Vorbeugung:

  • SIV-Training: Lernen, Klapper sicher zu beherrschen.
  • Aktives Fliegen: Schirmbewegungen spüren und ausgleichen.
  • Geeignete Wetterbedingungen wählen.
  • Schirm regelmäßig checken (Trimmung, Leinen, Tuch).

Der Beschleuniger (Speedbar) beeinflusst die Gleitzahl deines Gleitschirms direkt, weil er den Anstellwinkel verändert – und damit die Fluggeschwindigkeit, Sinkrate und Effizienz.

Was macht der Beschleuniger?

  • Er zieht die Vorderkante des Schirms nach unten (über die A-Gurte).
  • Dadurch wird der Anstellwinkel kleiner → du fliegst schneller, aber verlierst mehr Höhe pro Strecke.

Er beschreibt den Winkel zwischen Anströmrichtung und Flügelprofil – beeinflusst Auftrieb und Widerstand.

Sie gibt das Verhältnis von geflogener Strecke zu Höhenverlust an – z.B. 1km Höhe zu 10km Strecke

Eine Inversion in der Meteorologie – besonders relevant beim Gleitschirmfliegen – bezeichnet eine Temperaturschichtung in der Atmosphäre, bei der die Temperatur mit der Höhe zunimmt, statt wie üblich abzunehmen. Diese Schicht wirkt wie eine Barriere für aufsteigende Luft und kann die Thermikentwicklung stark beeinflussen.

Normaler Temperaturverlauf vs. Inversion:

  • Normal: Temperatur sinkt mit zunehmender Höhe → warme Luft steigt auf → gute Thermik.
  • Inversion: Temperatur steigt mit der Höhe → warme Luft bleibt „gefangen“ → Thermik wird gedämpft oder blockiert.

Auswirkungen auf das Gleitschirmfliegen:

Merkmal Wirkung bei Inversion
Thermik Schwächer oder endet an der Inversion
Wolkenbildung Flache Cumuluswolken oder keine
Flughöhe Begrenzte Steighöhe
Flugkomfort Ruhigere Luft unterhalb der Inversion
Streckenflug Erschwert, da weniger nutzbare Thermik

 

Erkennen einer Inversion:

  • Wetterberichte oder Soundings (Höhenprofile) zeigen Inversionsschichten.
  • Flache Wolkenbasis oder plötzlicher Thermikabbruch beim Steigen.
  • Dunstschicht unterhalb der Inversion – klare Luft darüber.

Typen von Inversionen:

  • Bodeninversion: Nach kalten Nächten – Luft am Boden kälter als darüber.
  • Höheninversion: Durch großräumige Wetterlagen – z.B. Hochdruck.
  • Subsidenzinversion: Luft sinkt großflächig ab und erwärmt sich → typisches Hochdruckwetter.

Ein Talwindsystem ist ein lokal begrenztes, thermisch bedingtes Windsystem, das in Gebirgstälern entsteht – besonders relevant für Gleitschirmflieger, da es die Flugbedingungen stark beeinflussen kann.

Wie entsteht ein Talwind?

  1. Sonneneinstrahlung erwärmt die Hänge und das Tal.
  2. Die warme Luft steigt an den Berghängen auf → es entsteht ein Unterdruck im Tal.
  3. Um diesen Druckausgleich zu schaffen, strömt kühle Luft aus tiefer gelegenen Gebieten ins Tal hinein.
  4. Es entsteht ein konstanter Wind, der talaufwärts weht – oft gegen die Thermikrichtung.

Merkmale des Talwindsystems

Merkmal Beschreibung
Richtung Meist talaufwärts (vom flachen Land in die Berge)
Tageszeit Beginnt oft vormittags, verstärkt sich bis zum Nachmittag
Stärke Kann 5–30 km/h erreichen – je nach Gelände und Wetter
Einfluss auf Flug Kann Thermik überlagern, Start erschweren oder Landung beeinflussen.
   

Bedeutung für Gleitschirmflieger

  • Startplatzwahl: Talwind kann den Startplatz abdecken oder überlagern – wichtig für die Windrichtung.
  • Thermiknutzung: Talwind kann Thermik abschwächen oder versetzen.
  • Landung: Talwind kann in der Landephase turbulent sein – besonders bei Talverengungen.
  • Streckenflug: Talwind kann Gegenwind erzeugen, der die Gleitleistung reduziert.

Beispiel: Alpen
In den Alpen sind Talwindsysteme besonders ausgeprägt:

  • Z.B. im Inntal, Pinzgau, Wallis oder Vinschgau.
  • Dort können Talwinde mehrere hundert Meter dick sein und sich mit Hang- und Thermikwinden überlagern.

Eine Technik, bei welcher der Pilot durch gezielte Bremsimpulse Turbulenzen ausgleicht und den Schirm stabil hält.

Ein schneller Sinkflug mit enger Kurve – gefährlich, wenn er nicht kontrolliert beendet wird. Achtung dabei entstehen teils sehr Hohe G-Kräfte die zur Bewusstlosigkeit führen kann.

Ein speziell für Hike & Fly oder Biwakflüge konzipierter, besonders leichter Gleitschirm. Besteht meist aus einem lichteren Tuch.

Eine effektive Wetteranalyse ist der Schlüssel zu sicheren, erfolgreichen und langen Gleitschirmflügen, besonders bei Streckenflügen (XC). Hier sind die wichtigsten Schritte und Strategien, wie du Wetteranalyse sinnvoll und praxisnah einsetzen kannst:

 

1.Nutze mehrere zuverlässige Quellen:

Verlasse dich nicht auf eine einzige App oder Website. Kombiniere:

  • Meteoblue: Thermikprognose, Windprofile, Basishöhe
  • Windy: Windrichtung/-stärke in verschiedenen Höhen
  • TopMeteo: Streckenflugprognosen, Thermikfenster
  • XCWeather, DWD, burnair Map, SeeYou Navigator

2.Analysiere die wichtigsten Wetterparameter:

Parameter Wendegurtzeug
Basishöhe Gurtzeug + Rucksack
Steigwerte Leichter, kompakter
Windrichtung/-stärke Gut, aber oft weniger gepolstert
Luftschichtung Airbag oder Hybridprotektor
Bewölkung Hike & Fly, Reisen
Talwind Kann Thermik verstärken oder stören
Gewittergefahr Sicherheitsrelevant-CAPE, Radar, Blitzprognose prüfen

 

3.Erstelle eine strukturierte Wetter-Checkliste

Vor jedem Flug kannst du z. B. folgende Punkte durchgehen:

  1. Thermikfenster: Wann beginnt und endet nutzbare Thermik?
  2. Basishöhe: Reicht sie für geplante Strecke?
  3. Windprofile: Ist der Höhenwind fliegbar?
  4. Bewölkung: Unterstützt oder stört sie die Thermik?
  5. Talwindsysteme: Wie beeinflussen sie Start/Landung?
  6. Niederschlag/Gewitter: Besteht Gefahr?

4.Den Tagesverlauf verstehen:

  • Morgens: Thermik baut sich langsam auf.
  • Mittags: Thermik am stärksten, aber auch turbulent.
  • Nachmittags: Abschattung, Winddreher, Gewittergefahr.
  • ➤ Plane deinen Flug zeitlich passend zum Thermikfenster.

5.Wetterdaten in Flug-Apps integrieren:

Moderne Flug-Apps wie XCTrack, SeeYou Navigator oder burnair Map bieten:

  • Live-Wetterdaten
  • Thermikvisualisierung
  • Windkarten
  • Streckenflugplanung mit Wetterintegration

Fazit:

Eine gute Wetteranalyse hilft dir:

  • Sicher zu fliegen
  • Thermik optimal zu nutzen
  • Strecken effizient zu planen
  • Risiken frühzeitig zu erkennen

Das möglichst effektive Überqueren eines Talbodens, meist mit maximaler Höhe und Geschwindigkeit.

Beim Gleitschirmfliegen sind Fluginstrumente wichtige Hilfsmittel, um den Flug sicherer, effizienter und informativer zu gestalten. Sie liefern Daten zu Höhe, Geschwindigkeit, Steigen/Sinken, Position und Navigation.

Wichtige Fluginstrumente im Überblick:

1. Variometer (Vario):

  • Misst die Steig- und Sinkrate in m/s.
  • Gibt akustische Signale: z.B. Piepen beim Steigen.
  • Wichtig für Thermikfliegen und zur Orientierung im Steigbereich.

2. GPS-Gerät:

  • Zeigt Position, Geschwindigkeit, Höhe über Meer.
  • Zeichnet den Flug auf (für XC-Wertung oder Analyse).
  • Oft integriert in Varios oder Smartphones mit Flug-Apps.

3. Flugcomputer / Kombi-Instrumente

  • Kombinieren Vario, GPS, Höhenmesser, Kompass, Luftdrucksensor.
  • Beispiele: Flymaster, Skytraxx, XCTracer, Naviter Oudie.
  • Zeigen auch Luftraumwarnungen, Speed-to-Fly, Wendepunkte.

4. Smartphone mit Flug-App

  • Apps wie XCTrack, FlySkyHy, SeeYou Navigator.
  • Bieten Navigation, Live-Tracking, Wetterdaten, Luftraumkarten.
  • Ideal für Streckenflieger und Hike & Fly.

5. Funkgerät:

  • Kommunikation mit anderen Piloten oder Rückholteam.
  • In Wettbewerben oder bei Tandemflügen besonders wichtig.
  • In Deutschland: Luftfahrtfunkgerät mit Zulassung nötig.

6. Höhenmesser / Barometer:

  • Zeigt die aktuelle Höhe über Meer.
  • Oft integriert in Vario oder GPS.
  • Wichtig für Luftraumgrenzen und Flugplanung.

Zusatzgeräte:

  • Windmesser: Für Startplatzbeurteilung.
  • Temperatur- und Luftfeuchtemesser: Für Wetteranalyse.
  • Live-Tracker: Für Sicherheit und Rückholung (z.B. Fanet+, SPOT, Garmin InReach).

Auswahlkriterien:

  • Flugstil: Thermik, XC, Akro, Hike & Fly?
  • Gewicht und Größe: Besonders wichtig bei Hike & Fly.
  • Funktionen: Luftraumwarnung, Speed-to-Fly, Navigation?
  • Akkulaufzeit: Für lange Streckenflüge entscheidend.
  • Benutzerfreundlichkeit: Display, Bedienung, Software.

Eine Strecke, die in festgelegter Reihenfolge über Wendepunkte abgeflogen werden muss.

Punkte werden für Geschwindigkeit, Strecke und Bonusziele vergeben.

Ein Schirm, der für den Paragliding World Cup zugelassen ist – meist Hochleister der D- oder CCC-Klasse.

Ein offizielles Dokument, in dem alle Flüge eingetragen werden müssen.

Eine Mischung aus Gleitschirmfliegen und Übernachten in der Natur – oft mit leichtem Equipment.

Die Kappe beim Gleitschirm besteht aus Obersegel, Untersegel und Rippen. In der Struktur ist ein Band eingearbeitet.

Ein Gleitschirmstart besteht aus mehreren Phasen: Auslegen, Aufziehen, Kontrollblick, Beschleunigung und Abheben. Erst mit dem Reinsitzen ist der Start abgeschlossen.

Im Grundkurs wird dir alles Wichtige zum Gleitschirmfliegen erklärt. Themen sind die Vorbereitung, der Start, der Flug, die Landung und das Zusammenlegen des Gleitschirms. Im Höhenflugkurs kommen Übungen zum Steuern und Kontrollieren des Gleitschirms hinzu. Der Höhenflugkurs findet in Startplatzhöhen zwischen 500 und 1.000 m statt (je nach Fluggelände auch höher).

Das Beschleunigungssystem verbindet den Tragegurt des Gleitschirms mit dem Gurtzeug, welches mit den Füßen gesteuert werden kann.

Bei Tandemgleitschirmen wird ein Trimmer eingesetzt, der sich am hinteren Tragegurt befindet.

Er wird durch das Öffnen und Schließen einer Klammer betätigt, wodurch die Leinen an der Hinterkante gelockert werden. Das macht den Gleitschirm schneller.

Wenn die Leinen hingegen verkürzt werden, verlangsamt sich der Gleitschirm.

In der Regel wird der Frontcontainer zwischen den Karabinern befestigt. Bei einigen Liegegurtzeugen hingegen wird er vor dem Cockpit montiert und über die V-Leine mit dem Gurtzeug verbunden.

Bei den Rettungsgeräten gibt es Rundkappen, Kreuzkappen, Rogallos und Squares, die eine Mischung aus Rund- und Kreuzkappen sind. Es gibt nicht steuerbare und steuerbare Rettungen.

Ein Wendegurtzeug beim Gleitschirmfliegen ist ein kombiniertes System aus Gurtzeug und Rucksack, das sich durch eine spezielle Wendefunktion auszeichnet. Hier sind die wichtigsten Merkmale und Unterschiede:

Was ist ein Wendegurtzeug?

Ein Wendegurtzeug lässt sich umdrehen: Nach dem Flug wird das Gurtzeug einfach gewendet und dient dann als Rucksack für den Gleitschirm und Zubehör. Es ist besonders beliebt bei Hike & Fly-Piloten, die ihre Ausrüstung bequem tragen möchten.

Vorteile eines Wendegurtzeugs:

  • Platzsparend & praktisch: Gurtzeug und Packsack in einem
  • Leichtgewicht: Ideal für Bergtouren und Reisen
  • Schneller Wechsel zwischen Flug- und Tragemodus
  • Integrierter Stauraum für Helm, Rettung, Vario etc.
  • Gute Protektoren: Airbag oder Hybrid-Systeme für Sicherheit

Nachteile / Kritikpunkte:

  • Komfort: Kann bei langen Flügen weniger bequem sein als klassische Gurtzeuge
  • Robustheit: Reißverschlüsse und Wendemechanik sind potenzielle Schwachstellen
  • Aerodynamik: Oft weniger windschnittig als reine Flug-Gurtzeuge
  • Sicherheit beim Start: Manche Modelle bieten weniger Schutz in der kritischen Startphase

Unterschied zum normalen Gurtzeug:

Merkmal Wendegurtzeug Normales Gurtzeug
Funktion Gurtzeug + Rucksack Nur Gurtzeug
Gewicht Leichter, kompakter Stabiler, oft schwerer
Komfort Gut, aber oft weniger gepolstert Höherer Komfort bei Langflügen
Sicherheit Airbag oder Hybridprotektor Meist besserer Schutz beim Start
Zielgruppe Hike & Fly, Reisen Thermik- & Streckenflieger
     

Preisspanne:
Wendegurtzeuge kosten etwa 650€ bis 1.200 €, je nach Ausstattung und Gewicht.

Der Widerstand bremst dich gegenüber der Luft. Beim Steuern wird der Widerstand in Form von Druck gespürt. Je höher der Druck, desto höher der Widerstand. Ein plötzliches Nachlassen des Widerstands beim Steuern bedeutet Strömungsabriss.

“Flare” oder “Flaren” ist das Durchbremsen. Es tritt bei der Landung auf. Außerdem kommt es zum Stömungsabriss.

Eine Konvergenzlinie ist ein meteorologischer Begriff, der eine Zone beschreibt, in der Luftmassen horizontal zusammenströmen – also konvergieren. Diese Linien spielen bei der Wetterbildung eine wichtige Rolle. Insbesondere bei der Entstehung von Schauern oder Gewittern.

Ein Twist beim Gleitschirmfliegen bezeichnet das Eindrehen der Tragegurte, wodurch sich der Pilot um die eigene Achse dreht und die Steuerleinen blockiert werden. Das kann zu einem Kontrollverlust führen und ist besonders gefährlich in Bodennähe oder bei turbulenten Bedingungen.

Wie entsteht ein Twist?

Ein Twist entsteht meist durch eine Kombination aus:

  • Asymmetrischem Einklapper (eine Seite des Schirms klappt ein).
  • Beschleunigtem Flug mit gestreckten Beinen im Liegegurt.
  • Massenträgheit des Piloten, wenn der Schirm plötzlich dreht.
  • Unkontrollierter Körperrotation, z.B. bei Verhängern oder Fullstall.

Gefahren eines Twists

  • Blockierte Bremsleinen.
  • Keine Steuerkontrolle mehr.
  • Gefahr einer Spirale oder eines Strömungsabrisses.
  • Notwendigkeit zur Rettungsschirmauslösung.

Wie vermeidet man einen Twist?

1. Saubere Starttechnik:

  • Symmetrisches Auslegen des Schirms.
  • Leinen sorgfältig sortieren und kontrollieren.
  • Mittig unter dem Schirm laufen, nicht seitlich ausbrechen.
  • Ruhiger, gleichmäßiger Zug an den A-Gurten beim Aufziehen

2. Richtige Körperhaltung:

  • Beine unter das Sitzbrett bringen, besonders bei Klappern.
  • Nicht passiv im Liegegurt hängen, sondern Körperspannung halten.
  • Speedbar nur mit Fersen drücken, um sie schnell lösen zu können.

3. Aktives Fliegen:

  • Klapper frühzeitig erkennen und korrigieren.
  • Bremsen gezielt einsetzen, um Vorschießen zu stoppen
  • Gewichtsverlagerung nutzen, um Drehbewegungen zu kontrollieren

4. Sicherheitstraining:

  • Twist-Situationen üben über Wasser mit Rettungsboot
  • Fullstall und Verhänger lösen lernen.
  • Timing beim Lösen des Beschleunigers trainieren.

Ein SAT-Manöver (Spiral and Turn) ist ein fortgeschrittenes Akrobatikmanöver beim Gleitschirmfliegen. Es stellt eine Kombination aus Spirale und Drehung um die eigene Achse dar. Es wurde ursprünglich von Raúl Rodríguez entwickelt und ist heute ein Klassiker in der Akrobatikszene.

Ein Sicherheitstraining beim Gleitschirmfliegen, das auch als SIV-Training (Simulation d’Incident en Vol) bezeichnet wird, ist ein spezielles Flugtraining.

Dabei lernen Piloten, mit kritischen Flugzuständen und Notfällen sicher umzugehen.

Der Beschleunigerlauf beim Gleitschirmfliegen ist der Vorgang, bei dem du mit den Füßen das sogenannte Speed-System betätigst, um die Fluggeschwindigkeit zu erhöhen. Hier ist eine kompakte Übersicht:

Was passiert beim Beschleunigen?

  • Du trittst mit den Füßen auf eine Stange oder Schlaufe im Gurtzeug.
  • Dadurch werden die vorderen Tragegurte (A- und B-Gurte) verkürzt.
  • Der Anstellwinkel des Schirms wird kleiner → weniger Widerstand, mehr Geschwindigkeit.
  • Die Sinkrate steigt, der Gleitwinkel verschlechtert sich etwas.

 

Wann ist der Beschleuniger sinnvoll?

  • Gegenwind: Du kommst besser voran.
  • Sinkende Luftmassen: Du verlässt sie schneller.
  • Streckenflug: Du erreichst effizient Zwischenziele.
  • Ohren anlegen: Stabilisiert den Flug.

Wichtige Sicherheitstipps:

  1. Nicht beim Start beschleunigen! Der Schirm ist dann instabil.
  2. Nur bei ruhiger Luft voll durchtreten – in Turbulenzen lieber aktiv beschleunigen (nur teilweise drücken und dynamisch reagieren).
  3. Bremse freigeben, um Einklapper zu vermeiden.
  4. Symmetrische Einstellung prüfen – beide Seiten müssen gleich reagieren.
  5. Beine vollständig strecken, damit du den vollen Weg nutzen kannst. 

Aktives Beschleunigen:

  • Beobachte die Schirmbewegung:
    • Schirm nickt vor → Beschleuniger lösen
    • Schirm nickt zurückBeschleuniger drücken

So hältst du den Schirm stabil über dir und vermeidest Höhenverlust.

Ein Speed-to-Fly-Ring ist ein kleines, aber sehr nützliches Hilfsmittel für Streckenflieger im Gleitschirmsport.

Er wird am Beschleuniger (Speedbar) angebracht und hilft dem Piloten, die optimale Fluggeschwindigkeit in verschiedenen Luftmassen zu wählen, insbesondere beim Übergang zwischen Thermik- und Gleitphasen.

Ein FAI-Dreieck ist eine spezielle Form des Streckenflugs im Gleitschirmsport. Dabei fliegt der Pilot eine geschlossene Dreiecksroute, die den Regeln der Fédération Aéronautique Internationale (FAI) entspricht.

Diese Art des Fluges wird insbesondere im Wettbewerbs- und Leistungsfliegen gewertet und belohnt.

Die XC-Wertung (Cross Country-Wertung) im Gleitschirmfliegen ist ein Punktesystem, mit dem Flüge anhand ihrer Streckenlänge und Flugform bewertet werden.

Es wird beispielsweise im DHV-XC, im XContest oder in anderen Online-Wettbewerben verwendet, um Piloten miteinander zu vergleichen.

Der Leading Bonus ist ein spezieller Bewertungsmechanismus, der vor allem in Wettbewerben wie dem Paragliding World Cup (PWC) oder anderen Race-to-Goal-Formaten verwendet wird – also nicht in der klassischen XC-Wertung wie beim DHV-XC oder XContest.

Eine TMZ (Transponder Mandatory Zone) ist ein Luftraumbereich, in dem das Mitführen und Aktivieren eines Transponders verpflichtend ist – auch für Sichtflieger wie Gleitschirm- oder Segelflugpiloten.

Der Unterschied zwischen einer Segelflugzone und einer UL-Zone (für Ultraleichtflugzeuge) liegt in ihrer Zweckbestimmung, Nutzung und rechtlichen Stellung im deutschen Luftraumsystem.

Ein NOTAM (engl. Notice to Air Missions, früher Notice to Airmen) ist eine offizielle Mitteilung an das Luftfahrtpersonal, die zeitkritische Informationen über den Flugbetrieb enthält.

Diese Informationen sind nicht in den regulären Luftfahrtpublikationen wie dem AIP (Aeronautical Information Publication) enthalten, aber für die Flugsicherheit und Flugplanung essenziell.

Hike & Fly ist eine faszinierende Kombination aus Bergwandern und Gleitschirmfliegen, bei der du zu Fuß einen Startplatz erklimmst und anschließend mit dem Gleitschirm ins Tal fliegst. Es verbindet Naturerlebnis, sportliche Herausforderung und Flugabenteuer auf einzigartige Weise.

Was ist Hike & Fly genau?

  • Du wanderst oder steigst zu einem geeigneten Startplatz auf.
  • Dort startest du mit einem leichten Gleitschirm-Set.
  • Der Rückweg erfolgt nicht zu Fuß, sondern fliegend.
  • Varianten: Climb & Fly (Klettersteig statt Wanderung), Biwakfliegen (mehrtägige Touren mit Übernachtung).

Ausrüstung für Hike & Fly

Die Ausrüstung ist speziell auf Gewicht, Packmaß und Funktionalität optimiert:

Komponente Gewicht (ca.) Beschreibung
Gleitschirm 2-3,5kg Leichtschirme, z.B. Single Skin oder Miniwing
Gurtzeug 0,2-3,5kg Leichtgurtzeuge, oft Wendegurtzeug mit Airbag
Rettungsschirm 1-1,5kg Leichtretter, oft Frontcontainer
Rucksack 0,5-1kg Speziell für Hike & Fly, oft integriert im Gurtzeug
Zubehör variabel Vario, GPS, Powerbank, Wasser, Kleidung, Stöcke

Gesamtgewicht: ca. 6-8 kg für eine vollwertige Ausrüstung.

Tipps für Einsteiger:

  1. Kondition aufbauen – auch kleine Berge (300hm) sind ein guter Start.
  2. Langsam steigern – nicht gleich mit extremen Touren beginnen.
  3. Wetter & Gelände analysieren – Thermik, Windrichtung, Start- und Landeplätze prüfen.
  4. Sicherheit geht vor – Ausrüstung muss vertraut sein, Starttechnik sicher sitzen.
  5. Rechtliches beachten – in Deutschland nur an zugelassenen Startplätzen starten.

Warum Hike & Fly?

  • Naturerlebnis intensiv: Du bist mitten in der Landschaft unterwegs.
  • Flexibilität: Du erreichst abgelegene Fluggebiete.
  • Fitness & Freiheit: Sportlich aktiv und gleichzeitig fliegend unterwegs.
  • Wettbewerbe: Red Bull X-Alps, Eigertour, Bordairrace

Nach einem Streckenflug mit dem Gleitschirm stellt sich oft die Frage: Wie komme ich zurück zum Startplatz oder nach Hause? Hier sind die besten Möglichkeiten und Tools zur Rückholung:

Optionen für die Rückholung:

1.Öffentliche Verkehrsmittel:

  • DB Navigator App: Zeigt Bahn- und Busverbindungen inkl. Fußwege.
  • EFA (Elektronische Fahrplanauskunft): Regionale Verkehrsverbünde wie VRR oder VVS.
  • Tipp: GPS-Koordinaten als Startpunkt eingeben, um die beste Route zu finden

2.Trampen:

  • Beliebt bei Piloten, die in ländlichen Gegenden landen.
  • Oft spontane und freundliche Begegnungen mit Einheimischen

3.Taxi oder Mitfahrgelegenheit:

  • Apps wie FreeNow, Uber oder lokale Dienste.
  • Idee: Eine App, bei der andere Gleitschirmflieger Rückholfahrten anbieten.

4.Fliegerfreunde & Funk:

  • Rückholung durch Vereinskollegen oder Flugpartner.
  • Funkgeräte oder Messenger-Apps zur Koordination.

Apps zur Unterstützung:

Live-Tracking & Kommunikation:

  • Gaggle App:
    • Live-Standort teilen mit Freunden oder Familie
    • Nachrichten an andere Piloten in der Nähe senden
    • Notfallkontakt & Standortübermittlung.

Planung & Navigation:

  • burnair Map:
    • Start-/Landeplätze, Thermikhotspots, Streckenempfehlungen.
  • SeeYou Navigator:
    • Flugaufzeichnung, Navigation, Wetterdaten.

Wetter & Flugbedingungen:

  • Paraglidable:
    • KI-gestützte 10-Tage-Flugprognose inkl. Thermik und Wind.

Tipp für Vereine:

Einige Piloten schlagen vor, eine gemeinschaftliche Rückhol-App zu entwickeln, bei der sich Flieger gegenseitig helfen – ähnlich wie eine Mitfahrzentrale für Gleitschirmflieger.

Die Ausbildung zum Gleitschirmpiloten in Deutschland dauert in der Regel 15 bis 25 Ausbildungstage, abhängig von Wetter, Flugschule und persönlichem Fortschritt.

Ausbildungsstruktur:

1. Grundkurs (ca. 3–5 Tage)

  • Erste Flüge am Übungshang
    Starten, Steuern, Landen
    Theorie: Grundlagen der Aerodynamik, Wetter, Technik
  • Höhenflugkurs / Aufbaukurs (ca. 7–10 Tage)
    Höhenflüge mit Funkanleitung
    Flugtechnik, Verhalten in besonderen Fällen
    Theorieunterricht (Luftrecht, Meteorologie, Navigation)
  • A-Lizenz-Prüfung
    Theorieprüfung: Multiple-Choice-Fragen
    Praxisprüfung: Höhenflüge mit Bewertung

Zeitlicher Rahmen:

Die Ausbildung kann am Stück oder modular erfolgen.
Bei durchgehend gutem Wetter ist die Ausbildung in 2–3 Wochen möglich.
Bei wetterbedingten Pausen oder beruflicher Einbindung kann sie sich über mehrere Monate erstrecken.

Voraussetzungen:

  • Mindestalter: 14 Jahre (Prüfung ab 16).
  • Keine fliegerärztliche Untersuchung nötig.
  • Motivation, Geduld und Wetterflexibilität.

Abschluss: A-Lizenz:.

  • Berechtigt zum freien Fliegen in zugelassenen Geländen.
  • Voraussetzung für weiterführende Lizenzen (z.B. B-Schein für Streckenflüge).

Für die Ausbildung zum Gleitschirmpiloten in Deutschland gelten einige grundlegende Voraussetzungen, die sowohl körperliche als auch organisatorische Aspekte betreffen:

Grundvoraussetzungen:

1.Mindestalter:

  • 14 Jahre für den Beginn der Ausbildung.
  • Die Prüfung zur A-Lizenz darf ab 16 Jahren abgelegt werden.
  • Unter 18 Jahren ist eine Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten erforderlich.

2.Gesundheit und Fitness:

  • Psychisch und physisch gesund – keine fliegerärztliche Untersuchung nötig.
  • Normale körperliche Fitness reicht aus, z.B. für Startläufe und das Tragen der Ausrüstung.
  • Sehkraft sollte durchschnittlich sein – Brille oder Kontaktlinsen sind kein Problem.

3.Körpergewicht:

  • Zwischen 45 und 115 kg für die Teilnahme an Kursen mit Standardausrüstung.
  • Keine Vorkenntnisse nötig.
  • Die Ausbildung ist für Einsteiger konzipiert – alles wird von Grund auf vermittelt.

Ausbildungsinhalte:

  • Theorie: Meteorologie, Luftrecht, Flugtechnik, Navigation.
  • Praxis: Starten, Steuern, Landen, Höhenflüge unter Anleitung.
  • Prüfung: Multiple-Choice-Theorieprüfung + praktische Flugprüfung.

Ausrüstung:

  • Für den Einstieg (z.B. Schnupperkurs) wird die Ausrüstung gestellt.
  • Für die weiterführende Ausbildung ist eine eigene Ausrüstung sinnvoll (Gleitschirm, Gurtzeug, Helm, Rettungsschirm) – muss aber nicht neu sein.

In der Grundausbildung zum Gleitschirmpiloten lernst du die Basisfähigkeiten und das notwendige Wissen, um sicher und kontrolliert mit dem Gleitschirm zu fliegen. Sie ist der erste Schritt auf dem Weg zur A-Lizenz und besteht aus praktischen Übungen und theoretischem Unterricht.

Praxisinhalte:

  1. Starttechnik am Übungshang:
    • Aufziehen des Schirms (vorwärts und rückwärts)
    • Lauftechnik und Timing beim Abheben
  2. Steuerung in der Luft:
    • Geradeausflug
    • Kurvenflug mit Bremsen und Gewichtsverlagerung
  3. Landeübungen:
    • Landeanflug planen
    • Zielgenaues und sicheres Landen
  4. Flüge unter Anleitung:
    • Funkunterstützung durch Fluglehrer
    • Erste Höhenflüge (je nach Fortschritt)

Theorieinhalte:

  • Aerodynamik: Wie funktioniert ein Gleitschirm?
  • Meteorologie: Wind, Thermik, Wettergefahren
  • Materialkunde: Aufbau und Pflege der Ausrüstung
  • Luftrecht: Luftraumstruktur, Flugregeln, Rechte & Pflichten
  • Verhalten in besonderen Fällen: z.B. Klapper, Notlandung

Ziel der Grundausbildung:

  • Sicherer Umgang mit dem Gleitschirm.
  • Erste selbstständige Flüge unter Anleitung.
  • Vorbereitung auf den Aufbaukurs und die A-Lizenz.

Die Prüfung zum Luftfahrerschein für Gleitschirmflieger (A-Lizenz) besteht aus zwei Teilen: einer theoretischen und einer praktischen Prüfung. Beide sind gesetzlich vorgeschrieben und werden vom Deutschen Hängegleiterverband (DHV) organisiert und abgenommen.

Theorieprüfung

  • Inhalte: Vier Sachgebiete werden geprüft:

    1. Luftrecht
    2. Meteorologie
    3. Aerodynamik und Technik
    4. Verhalten in besonderen Fällen
  • Format:

    • Multiple-Choice-Fragen
    • Die Prüfung wird online abgelegt – entweder in der Flugschule oder als Fernprüfung.
    • Lernsoftware mit offiziellen Prüfungsfragen ist über den DHV erhältlich.
  • Wiederholung:

    • Nicht bestandene Sachgebiete können innerhalb von 18 Monaten wiederholt werden.

Praxisprüfung

  • Voraussetzung: Mindestens 40 Höhenflüge mit Funkanleitung und dokumentierter Flugpraxis.

  • Ablauf:

    • Die Prüfung findet unter Aufsicht eines DHV-Prüfers statt.
    • Geprüft werden:
      • Starttechnik
      • Steuerung
      • Kurvenflug
      • Landeanflug und Landung
    • Die Flugschule bereitet gezielt auf die Prüfung vor.
  • Wiederholung:

    • Eine nicht bestandene Praxisprüfung kann beliebig oft wiederholt werden.

Was du zur Prüfung mitbringen musst

  • Personalausweis
  • Ausbildungsnachweis
  • Prüfungsgebühr
  • Laptop/Tablet (für die Online-Theorieprüfung)

Nach der Prüfung

  • Bei Bestehen erhältst du den beschränkten Luftfahrerschein (A-Lizenz).
  • Damit darfst du selbstständig in zugelassenen Fluggeländen fliegen – mit Hangstart oder Windenschlepp, je nach Eintrag.

Für die Gleitschirm-Lizenz (A-Schein) in Deutschland sind folgende Anforderungen an Höhenflüge festgelegt:

Mindestanzahl an Höhenflügen:

  • Mindestens 40 Höhenflüge sind erforderlich, um zur praktischen Prüfung zugelassen zu werden.

Höhendifferenz der Flüge:

  • Davon sollten:
    • mindestens 15 Flüge mit über 500m Höhendifferenz.
    • mindestens 25 Flüge mit unter 500m Höhendifferenz absolviert werden.
  • Zusätzlich zur Praxis sind 20 Stunden Theorieunterricht vorgeschrieben.
  • Die Ausbildung umfasst:
    • Grundkurs
    • Höhenflugkurs
    • Theorieausbildung
    • Praktische Prüfung

Regeländerung ab Mai 2024:

  • Seit Mai 2024 gelten alle Flüge ab 100m Höhendifferenz als Höhenflüge.
  • Die starre Regelung mit exakt 40 Flügen wurde gelockert, stattdessen zählt die Gesamthöhendifferenz (z.B. 18.000m bei Bergstarts oder 14.000m bei Windenstarts).

Fluglehreraufsicht:

  • Die meisten Höhenflüge müssen unter Aufsicht von zwei Fluglehrern erfolgen – einer am Start- und einer am Landeplatz.
  • Maximal 15 Flüge ohne direkte Fluglehreraufsicht können angerechnet werden, wenn sie mit Flugauftrag oder Höhenflugausweis durchgeführt wurden.

20 Unterrichtseinheiten zu je 45 Minuten in Luftrecht, Meteorologie, Technik, Flugtechnik/Verhalten in besonderen Fällen

Fehler beim Umgang mit dem Anstellwinkel sind eine häufige Ursache für Instabilität, Klapper oder ineffizientes Fliegen beim Gleitschirmfliegen. Der Anstellwinkel beschreibt den Winkel zwischen der Anströmrichtung der Luft und der Profilsehne des Schirms. Er beeinflusst direkt den Auftrieb und die Flugstabilität.

Fehler:

  1. Zu starkes Bremsen
  2. Zu wenig Bremsen in Turbulenzen
  3. Beschleuniger falsch eingesetzt
  4. Unsaubere Gewichtsverlagerung
  5. Fehlerinterpretation beim Start

Eine gute Flugschule für die Gleitschirmausbildung zu finden, hängt von mehreren Faktoren ab – darunter Standort, Ausbildungsqualität, Kursangebot und persönliche Betreuung.

Tipps zur Auswahl einer Flugschule:
DHV-Zertifizierung: Achte darauf, dass die Schule in der DHV-Flugschul-Datenbank gelistet ist.
Kursstruktur: Manche Schulen bieten kompakte Intensivkurse, andere flexible Wochenendkurse.
Fluggebiete: Je nach Wohnort kann ein Standort mit Windenschleppstart sinnvoll sein.
Bewertungen & Atmosphäre: Lies Erfahrungsberichte und achte auf den Umgangston und die Betreuung.
Sicherheitsaspekte: Skyperformance-Center bieten zusätzliche Qualitätssicherung.

Ein Prüfungstag für die Gleitschirmausbildung – sei es für den A-Schein oder B-Schein – folgt einem klar strukturierten Ablauf, der vom DHV (Deutscher Hängegleiterverband) vorgegeben ist.

Ablauf am Prüfungstag:

  1. Ort: Meist im bekannten Schulungsgelände der Flugschule
  2. Prüfer: Vom DHV beauftragter Prüfer

Prüfungsflug beinhaltet:

  • Sicherer Start
  • Landeinteilung und präzise Landung
  • Geflogene Acht (zwei ineinander überleitende Kreise)

Flugmanöver deiner Wahl, z.B.:

  • Ohrenanlegen
  • Beschleunigtes Fliegen mit 90°-Kurve
  • 30–50% Klapper mit Flugwegstabilisierung

Bewertung:

  • Flugverhalten, Sicherheit, Technik
  • Wiederholung: Bei Nichtbestehen beliebig oft möglich.

Die Gleitzahl beschreibt das Verhältnis von horizontaler zu vertikaler Flugstrecke – also wie weit du gleitest, bevor du eine bestimmte Höhe verlierst. Bei schwacher Thermik ist es besonders wichtig, die Gleitzahl zu optimieren, um möglichst lange in der Luft zu bleiben und Thermikquellen effizient zu erreichen.

Strategien zur Optimierung der Gleitzahl bei schwacher Thermik:

1. Fluggeschwindigkeit anpassen:

  • Langsamer fliegen (nahe Minimum Sinkgeschwindigkeit), um weniger Höhe zu verlieren.
  • Nutze den Polar-Kurvenbereich, der die beste Gleitleistung bietet – meist knapp über der Stallgeschwindigkeit.
  • Bei schwacher Thermik: nicht zu schnell, sonst „fliegst du durch die Thermik hindurch“.

2. Effiziente Linienwahl:

  • Fliege über sonnenbeschienene Flächen, Hangkanten, Waldränder oder Geländeübergänge – dort entsteht oft Thermik.
  • Vermeide Abwindzonen (z.B. über schattigen Flächen oder Tälern).
    Nutze Vögel oder andere Piloten als Indikatoren für Thermik.

3. Flugstil anpassen:

  • Ruhiger, aktiver Flugstil: Schirm mit Gewichtsverlagerung und Bremsen stabil halten.
  • Korrekturen nur bei Bedarf – zu viel Bremsen erhöht den Sinkflug.
  • Thermik zentrieren: Wenn du eine schwache Thermik findest, bleib drin und kreise eng, aber effizient.

4. Schirmwahl und Trimm:

  • Ein leistungsstarker Schirm mit guter Gleitzahl hilft – aber nur, wenn du ihn auch kontrollieren kannst.
  • Trimm offen lassen, wenn du Strecke machen willst; Trimm schließen, wenn du Thermik zentrieren willst.

5. Mentaler Fokus:

  • Geduld ist entscheidend: Bei schwacher Thermik dauert es länger, bis du Höhe gewinnst.
  • Konzentriere dich auf kleinste Anzeichen von Steigen – z.B. leichtes Flattern, Geräusche, Variometer.

Bonus: Gleitzahl verbessern durch Training:

  • Thermikfliegen üben bei schwachen Bedingungen.
  • Variometer richtig interpretieren – auch minimale Steigwerte nutzen.
  • Fluganalysen mit GPS-Trackern oder Apps wie XCTrack oder Flyskyhy helfen, deine Linienwahl zu verbessern.

Ein Stall beim Gleitschirmfliegen bezeichnet den Strömungsabriss am Flügel, also den Moment, in dem die Luft nicht mehr sauber über das Profil strömt und der Schirm nicht mehr trägt. Das kann zu einem plötzlichen Höhenverlust und Kontrollverlust führen.

Arten von Stall:

  1. Fullstall:
    • Der gesamte Schirm verliert Auftrieb.
    • Der Schirm fällt zurück hinter den Piloten.
    • Wird meist absichtlich im Sicherheitstraining geübt.
  2. Tiefstall (Parachutal Stall):
    • Der Schirm fliegt langsam, aber sinkt stark.
    • Kann durch zu starkes Bremsen oder feuchte Schirme entstehen.
    • Schwer zu erkennen, da der Schirm scheinbar stabil bleibt.

Ursachen für einen Stall:

  • Zu starkes Ziehen an den Bremsleinen.
  • Langsames Fliegen bei hoher Luftfeuchtigkeit.
  • Überladung oder falsche Trimmung.
  • Fehlerhafte Steuertechnik, z.B. beim Thermikkreisen.

Wie vermeidet man einen Stall?

  • Bremsen dosiert einsetzen, besonders in der Kurve.
  • Fluggeschwindigkeit im Auge behalten.
  • Schirm regelmäßig checken (Trimmung, Leinen, Tuch).
  • Sicherheitstraining absolvieren, um Stallverhalten zu üben.
  • Nicht zu langsam fliegen, besonders in Bodennähe.

Was tun bei einem Stall?

  • Bremsen sofort lösen.
  • Körperspannung halten.
  • Schirm wieder Vorfliegen lassen.
  • Bei Fullstall: symmetrisch lösen, um Verhänger zu vermeiden.

Die Flächenbelastung beim Gleitschirmfliegen beschreibt das Verhältnis zwischen dem Gesamtgewicht (Pilot + Ausrüstung) und der Flügelfläche des Schirms. Sie wird meist in kg/m² angegeben und hat einen großen Einfluss auf das Flugverhalten.​

Einfluss auf das Flugverhalten:

Flächenbelastung Flugverhalten Vorteile Nachteile
Niedrig Langsamer Flug, geringere Sinkrate Besseres Steigen in Thermik, mehr Sicherheit Weniger Durchsetzungsfähigkeit bei Wind, instabiler bei Turbulenzen
Hoch Schneller Flug, höhere Sinkrate Besserer Durchzug bei Gegenwind, dynamischer Schlechteres Steigen, höhere Belastung bei Klappern

Typische Einsatzbereiche

  • Leicht beladen: Ideal für Thermikflüge, Einsteiger, Sicherheit
  • Stark beladen: Gut für Streckenflüge, Winddurchsetzung, Wettkampf

Was beachten?

  • Immer im zulässigen Gewichtsbereich des Schirms fliegen!
  • Trimm und Handling verändern sich mit der Flächenbelastung.
  • Bei Miniwings oder Speedflyern ist die Flächenbelastung bewusst sehr hoch (bis zu 8kg/m²).

Ein Klapper beim Gleitschirmfliegen entsteht, wenn ein Teil des Schirms durch äußere Einflüsse nicht mehr ausreichend angeströmt wird und dadurch zusammenfällt oder einklappt. Das kann kurzzeitig die Flugstabilität beeinträchtigen, ist aber in der Regel beherrschbar – vor allem mit einer guten Ausbildung.

1.Turbulente Luft: Thermik, Rotoren oder Leewellen können zu plötzlichen Druckverlusten führen.
2. Zu starkes Bremsen: Einseitiges oder starkes Ziehen der Bremsleinen kann den Strömungsabriss fördern.
3. Stark beschleunigter Flug: Mit Speedbar fliegt man schneller, aber mit weniger Stabilität.
4. Schirmkonstruktion: Hochleistungsschirme sind empfindlicher gegenüber Turbulenzen.
5. Piloteneingriffe: Unsaubere Steuerbewegungen oder falsche Gewichtsverlagerung.

Die Gleitzahl effektiv einzusetzen bedeutet, sie strategisch zu nutzen, um möglichst effizient zu fliegen – sei es beim Streckenflug, beim Thermiksuchen oder beim Rückflug. Hier sind die wichtigsten Aspekte, wie du die Gleitzahl gezielt einsetzen kannst:

1. Streckenflug: Maximale Reichweite ausnutzen

  • Nutze die beste Gleitzahl deines Schirms (aus der Polarkurve), um möglichst weit zu kommen.
  • Fliege mit angepasster Geschwindigkeit: Bei ruhiger Luft eher langsam, bei Gegenwind oder Sinken schneller (McCready-Theorie).
  • Gleitzahl hilft dir, Entscheidungen zu treffen, z.B. ob du ein Tal überqueren kannst oder einen Landeplatz erreichst.

2. Entscheidungsfindung: „Reichst du noch?“

  • Berechne mit der Gleitzahl, ob du ein Ziel erreichst:
    • Beispiel: Du bist 500m über Grund, dein Schirm hat eine Gleitzahl von 8:1 → du kannst theoretisch 4km weit gleiten.
  • Berücksichtige Wind, Sinkzonen und Gelände – die reale Gleitzahl kann deutlich geringer sein.

3. Thermiksuche: Gleitzahl als Taktik:

  • Nutze die Gleitzahl, um Thermikquellen effizient anzufliegen.
  • Bei schwacher Thermik: langsamer fliegen, um weniger Höhe zu verlieren.
  • Gleitzahl hilft dir, den optimalen Punkt zum Kreisen zu wählen – z.B. wenn du entscheiden musst, ob du noch zur Thermik zurückkommst.

4. Taktische Linienwahl:

  • Gleitzahl hilft dir, die beste Linie im Gelände zu wählen:
    • Über Rückenwindpassagen → höhere effektive Gleitzahl
    • Über Thermikquellen → Möglichkeit zum Nachladen
    • Vermeide Abwindzonen → sie verschlechtern deine effektive Gleitzahl

5. Fluganalyse & Training:

  • Nutze Apps wie XCTrack, Flyskyhy oder SeeYou, um deine Gleitzahl im Flug zu analysieren.
  • Vergleiche reale Gleitzahl mit theoretischer – so erkennst du, ob du effizient fliegst.
  • Trainiere bewusst mit Zielvorgaben: „Wie weit komme ich mit 300m Höhe?“

Beim Umgang mit der Gleitzahl im Gleitschirmfliegen passieren häufig Fehler, die die Effizienz und Sicherheit beeinträchtigen können. Hier sind die typischen Fehlerquellen – und wie du sie vermeiden kannst:

Häufige Fehler bei der Gleitzahl
1. Gleitzahl mit Reichweite verwechseln

  • Fehler: Man denkt, man kommt mit einer bestimmten Gleitzahl immer ans Ziel – ohne Wind, Sinkflug oder Gelände zu berücksichtigen.
  • Lösung: Rechne mit realer Gleitzahl, nicht mit der theoretischen. Berücksichtige Windrichtung, Thermik, Abwindzonen und Geländeformen.

2. Zu langsames oder zu schnelles Fliegen

  • Fehler: Fliegen außerhalb des optimalen Bereichs der Polarkurve – z.B. zu langsam bei Gegenwind oder zu schnell bei schwacher Thermik.
  • Lösung: Nutze die McCready-Theorie: Passe die Geschwindigkeit an die erwartete Thermik an. Bei schwacher Thermik langsamer, bei starker Thermik schneller.

3. Unruhiger Flugstil

  • Fehler: Ständiges Bremsen, Korrekturen oder Pendeln verschlechtern die Gleitzahl.
  • Lösung: Fliege ruhig und aktiv, mit feiner Gewichtsverlagerung und minimalen Bremsimpulsen.

4. Ungeeignete Linienwahl

  • Fehler: Fliegen über schattige Flächen, Täler oder Abwindzonen.
  • Lösung: Wähle thermikfreundliche Linien – z.B. über sonnenbeschienene Hänge, Geländeübergänge oder Waldränder.

5. Nicht auf Variometer hören

  • Fehler: Ignorieren von minimalem Steigen oder Sinken.
  • Lösung: Nutze das Variometer aktiv, um kleinste Steigwerte zu erkennen und zu nutzen.

6. Unterschätzung der eigenen Höhe

  • Fehler: Man glaubt, man hat „noch genug Höhe“, obwohl die reale Gleitzahl nicht reicht.
  • Lösung: Rechne regelmäßig nach: Höhe × Gleitzahl = theoretische Reichweite. Plane mit Sicherheitsreserve.

7. Nicht an den Schirm angepasst fliegen

  • Fehler: Gleitzahl eines Hochleisters erwarten, obwohl man einen EN-B-Schirm fliegt.
  • Lösung: Kenne die Polarkurve deines Schirms und fliege im optimalen Bereich.

Zusammenfassung: So vermeidest du Fehler

  • Gleitzahl ≠ Garantie – immer mit Reserven planen.
  • Fluggeschwindigkeit an Bedingungen anpassen.
  • Ruhig und effizient fliegen.
  • Gelände und Wetter aktiv in die Taktik einbeziehen.
  • Variometer und GPS zur Kontrolle nutzen.

Der Anstellwinkel spielt eine zentrale Rolle beim Gleitschirmfliegen – insbesondere bei XC-Flügen (Streckenflügen), wo Effizienz, Leistung und Sicherheit entscheidend sind. Hier ist, wie und warum der Anstellwinkel wichtig ist:

Was ist der Anstellwinkel?
Der Anstellwinkel ist der Winkel zwischen der Profilsehne des Flügels (gedachte Linie von Nasen- zu Endkante) und der anströmenden Luft. Er beeinflusst direkt:

  • Auftrieb
  • Widerstand
  • Sinkrate
  • Gleitzahl

Rolle des Anstellwinkels bei XC-Flügen:

1. Optimierung der Gleitleistung:

  • Ein optimaler Anstellwinkel sorgt für die beste Gleitzahl.
  • Zu großer Winkel → mehr Widerstand → höhere Sinkrate.
  • Zu kleiner Winkel → weniger Auftrieb → Gefahr des Strömungsabrisses.

2. Geschwindigkeitssteuerung:

  • Durch Bremsen oder Beschleuniger (Speedbar) veränderst du den Anstellwinkel:
    • Speedbar gedrückt → kleinerer Anstellwinkel → schneller, aber schlechtere Gleitzahl.
    • Bremsen gezogen → größerer Anstellwinkel → langsamer, aber mehr Kontrolle.

3. Thermikfliegen:

  • Beim Kreisen in Thermik brauchst du einen größeren Anstellwinkel, um langsamer zu fliegen und weniger Höhe zu verlieren.
  • Zu viel Bremsen kann aber zu Strömungsabriss führen – also vorsichtig dosieren.

4. Gegenwind- und Abwindpassagen

  • In solchen Situationen kann ein reduzierter Anstellwinkel (durch Speedbar) helfen, schneller voranzukommen – auch wenn die Sinkrate steigt.
  • Hier ist taktisches Abwägen gefragt: Geschwindigkeit vs. Höhe.

5. Stabilität und Sicherheit

  • Ein zu großer Anstellwinkel kann zu Klappern führen, besonders in turbulenter Luft.
  • Moderne Schirme sind so konstruiert, dass sie einen gewissen Bereich „verzeihen“, aber aktive Steuerung ist entscheidend.

Zusammenhang mit Polarkurve:
Die Polarkurve zeigt, wie sich Sinkrate und Geschwindigkeit bei verschiedenen Anstellwinkeln verhalten. Sie hilft dir:

  • Den effizientesten Flugbereich zu finden.
  • Den McCready-Wert anzupassen (für Streckenflugoptimierung).

Fazit:
Der Anstellwinkel ist ein zentrales Element für:

  • Effizientes Fliegen
  • Thermiknutzung
  • Sicheres Verhalten in Turbulenz
  • Optimale Gleitzahl und Geschwindigkeit

Den Anstellwinkel effektiv einzusetzen bedeutet, ihn bewusst und dynamisch zu steuern, um je nach Flugphase die beste Kombination aus Leistung, Sicherheit und Effizienz zu erreichen.

  1. Flugphasen gezielt nutzen
    1. Thermikflug

      • Ziel: Stabilität und effizientes Steigen
      • Strategie: Größerer Anstellwinkel durch leichtes Bremsen → langsamer, aber stabiler
      • Vorteil: Besseres Gefühl für die Thermik, weniger Klapperrisiko

      Gleitflug zwischen Thermiken

      • Ziel: Maximale Gleitzahl
      • Strategie: Neutraler Anstellwinkel (Hände hoch, kein Speedbar)
      • Vorteil: Beste Strecke pro Höhenmeter, ideal für ruhige Luft

      Talquerung / Endanflug

      • Ziel: Geschwindigkeit und Effizienz
      • Strategie: Speedbar → kleinerer Anstellwinkel → schneller, aber mit höherer Sinkrate
      • Vorsicht: Nur bei ruhiger Luft oder Rückenwind einsetzen
  2. Aktives Fliegen = dynamischer Anstellwinkel

    • In Turbulenz: Mit Bremsen den Anstellwinkel leicht vergrößern → Dämpfung, Klapper vermeiden
    • Beim Einkreisen: Feinfühliges Bremsen → besseres Steigen, weniger Pendeln
    • Beim Verlassen der Thermik: Hände hoch oder Speedbar → effizienter Übergang

Der Anstellwinkel ist einer der wichtigsten aerodynamischen Parameter beim Gleitschirmfliegen – besonders bei Streckenflügen (XC-Flügen).

Was ist der Anstellwinkel?

Der Anstellwinkel ist der Winkel zwischen der Profilsehne des Flügels und der Anströmrichtung der Luft.

Er beeinflusst direkt:

  • Auftrieb
  • Sinkrate
  • Stabilität
  • Gleitzahl
  • Strömungsabriss

Warum ist er wichtig beim XC-Fliegen?

1.Effizienz im Gleitflug

  • Ein optimaler Anstellwinkel sorgt für die beste Gleitzahl → du kommst weiter mit weniger Höhenverlust.
  • Zu großer Winkel → mehr Widerstand, langsamer, aber stabiler.
  • Zu kleiner Winkel → schneller, aber höhere Sinkrate.

2.Thermiknutzung

  • Beim Einkreisen in Thermik brauchst du einen größeren Anstellwinkel → langsamer, aber stabiler und besseres Steigen.
  • Beim Verlassen der Thermik → kleinerer Winkel (Speedbar) für schnellen Übergang zur nächsten Thermik.

3.Sicherheit in aktiver Luft

  • In turbulenter Luft hilft ein größerer Anstellwinkel, Klapper zu vermeiden.
  • Beschleuniger reduziert den Winkel → mehr Klapperrisiko → nur bei ruhiger Luft einsetzen.

Die Gleitzahl ist ein zentrales Konzept im Gleitschirmfliegen – besonders bei Streckenflügen (XC-Flügen). Sie beschreibt, wie effizient dein Schirm durch die Luft gleitet und ist entscheidend für Reichweite, Taktik und Sicherheit.

Definition der Gleitzahl:

Die Gleitzahl ist das Verhältnis von horizontaler Flugstrecke zu Höhenverlust:

Gleitzahl = geflogene Strecke / verlorene Höhe

Beispiel: Wenn du mit 100 m Höhenverlust 800 m weit gleitest, beträgt deine Gleitzahl 8:1.

Was du über Gleitzahl wissen solltest:

  1. Sie ist schirmabhängig:
    • Jeder Gleitschirm hat eine theoretische maximale Gleitzahl, abhängig von Bauform, Streckung und Profil.
    • Hochleister (z. B. EN-D) haben oft Gleitzahlen von 9–11, Anfänger-Schirme (EN-A/B) eher 7–8.
  2. Sie ist bedingungsabhängig:
    • Wind, Thermik, Turbulenz und Flugstil beeinflussen die reale Gleitzahl.
    • Gegenwind verschlechtert sie, Rückenwind verbessert sie.
    • Turbulenzen oder ineffizientes Fliegen (z. B. Pendeln, Bremsen) senken die Gleitzahl.
  3. Sie hilft bei taktischen Entscheidungen:
    • Du kannst abschätzen, ob du ein Ziel erreichst:
      • Beispiel: Du bist 500 m über Grund, dein Schirm hat eine Gleitzahl von 8 → du kannst theoretisch 4 km weit gleiten.
    • In Kombination mit GPS und Variometer kannst du live berechnen, ob du z. B. einen Landeplatz oder eine Thermikquelle erreichst.
  4. Sie ist dynamisch steuerbar:
    • Mit Speedbar oder Bremsen veränderst du den Anstellwinkel → das beeinflusst die Gleitzahl.
    • Die Polarkurve zeigt dir, bei welcher Geschwindigkeit dein Schirm die beste Gleitzahl hat.
  5. Sie ist lern- und trainierbar:
    • Durch Fluganalyse (z. B. mit XCTrack, Flyskyhy, SeeYou) kannst du deine effektive Gleitzahl auswerten.
    • Du lernst, wie du durch Linienwahl, Flugstil und Taktik deine Leistung verbesserst.

Zusammenfassung: Warum Gleitzahl wichtig ist:

Bereich Bedeutung der Gleitzahl
Streckenflug Maximale Reichweite, effiziente Linienwahl
Thermikfliegen Höhe sparen beim Thermiksuchen
Sicherheit Einschätzen, ob du Landeplatz erreichst
Taktik Fluggeschwindigkeit und Kurswahl optimieren

Der Wind hat einen erheblichen Einfluss auf die Gleitzahl beim Gleitschirmfliegen – sowohl positiv als auch negativ. Wichtig ist dabei die Unterscheidung zwischen theoretischer und realer Gleitzahl.

Wie Wind die Gleitzahl beeinflusst:
1.Rückenwind verbessert die reale Gleitzahl

  • Du legst mehr horizontale Strecke zurück, während du gleich viel Höhe verlierst.
  • Beispiel: Bei Rückenwind kannst du mit einer theoretischen Gleitzahl von 8:1 real vielleicht 10:1 oder mehr erreichen.
  • Ideal für Streckenflug, wenn du große Distanzen überwinden willst.

2.Gegenwind verschlechtert die reale Gleitzahl:

  • Du verlierst gleich viel Höhe, aber kommst weniger weit voran.
  • Beispiel: Bei starkem Gegenwind kann deine reale Gleitzahl auf 5:1 oder weniger sinken – obwohl dein Schirm theoretisch 8:1 schafft.
  • Kritisch beim Rückflug oder bei Talquerungen – du kannst das Ziel eventuell nicht erreichen.

3.Seitenwind kann dich versetzen:

  • Seitenwind verändert deine Flugrichtung relativ zum Boden.
  • Du gleitest zwar mit guter Gleitzahl, aber nicht direkt zum Ziel.
  • Wichtig bei taktischer Linienwahl – du musst ggf. gegensteuern oder Umwege fliegen.

Reale vs. Theoretische Gleitzahl:

Faktor Theoretische Gleitzahl Reale Gleitzahl
Windstille >z. B. 8:1 >ca. 8:1
Rückenwind <span “>8:1 >8:1
Gegenwind 8:1 <8:1
Turbulenz 8:1  stark schwankend

Taktische Tipps

  • Bei Rückenwind: Nutze die Gelegenheit für Strecke, aber achte auf Landeoptionen – du kommst schneller voran als gedacht.
  • Bei Gegenwind: Fliege schneller (Speedbar), um die effektive Gleitzahl zu verbessern – auch wenn die Sinkrate steigt.
  • Bei Seitenwind: Plane deine Route mit Kurskorrektur, um nicht am Ziel vorbeizufliegen.

Bonus: Gleitzahl live berechnen

  • Mit Apps wie XCTrack oder Flyskyhy kannst du die effektive Gleitzahl in Echtzeit sehen – inklusive Windkorrektur. Das hilft dir, taktisch kluge Entscheidungen zu treffen.

Die Gleitzahl beim Gleitschirmfliegen wird von mehreren Faktoren beeinflusst – sowohl durch die Eigenschaften des Schirms als auch durch äußere Bedingungen und den Flugstil des Piloten. Hier sind die wichtigsten Einflussgrößen:

1. Schirmeigenschaften

  • Profilform und Streckung: Hoch gestreckte Schirme (z.B. EN-D) haben meist eine bessere Gleitzahl.
  • Leinenlayout und Widerstand: Weniger Leinen und dünnere Leinen reduzieren den Widerstand.
  • Material und Zustand: Ein neuer, sauberer Schirm fliegt effizienter als ein alter, poröser oder verschmutzter.

2. Wetterbedingungen

  • Wind:
    • Rückenwind verbessert die reale Gleitzahl.
    • Gegenwind verschlechtert sie.
    • Seitenwind kann die Flugrichtung versetzen.
  • Thermik und Abwinde:
    • Steigzonen können die effektive Gleitzahl verbessern.
    • Sinkzonen verschlechtern sie deutlich.
  • Luftfeuchtigkeit und Dichtehöhe: Dünnere Luft (z.B. in großer Höhe oder bei Hitze) kann die Gleitleistung verringern.

3. Flugstil und Steuerung:

  • Anstellwinkel: Wird durch Bremsen und Speedbar beeinflusst – optimaler Winkel = beste Gleitzahl.
  • Fluggeschwindigkeit:
    • Zu langsam → mehr Sinkrate.
    • Zu schnell → mehr Widerstand.
    • Optimal: Bereich der besten Gleitzahl laut Polarkurve.
  • Aktives Fliegen: Ruhiger, kontrollierter Flugstil verbessert die Gleitzahl. Pendeln, unnötige Bremsimpulse oder instabiler Flug verschlechtern sie.

4. Gelände und Linienwahl

  • Flug über Thermikquellen (sonnige Hänge, Waldränder) verbessert die effektive Gleitzahl.
  • Flug über Schatten, Täler oder Abwindzonen verschlechtert sie.
  • Taktische Linienwahl ist entscheidend – z.B. Hangflug vs. direkter Gleitflug.

5. Ausrüstung und Zusatzsysteme

  • Gurtzeugform: Aerodynamische Gurtzeuge (z.B. mit Verkleidung) verbessern die Gleitzahl.
  • Beschleunigungssysteme: Speedbar verändert den Anstellwinkel – sinnvoll bei Gegenwind oder Streckenflug.
  • Instrumente: Variometer und GPS helfen, die reale Gleitzahl zu überwachen und zu optimieren.

Fazit
Die Gleitzahl ist nicht konstant, sondern ein dynamischer Wert, der sich durch:

  • Technik,
  • Taktik,
  • Wetter,
  • und Flugstil

ständig verändert. Wer sie versteht und aktiv beeinflusst, fliegt effizienter, weiter und sicherer.

Der Beschleuniger (Speedbar) beim Gleitschirmfliegen ist ein wichtiges Werkzeug, um den Anstellwinkel zu verringern und dadurch die Fluggeschwindigkeit zu erhöhen. Richtig eingesetzt, kann er deine effektive Gleitzahl verbessern, aber auch Risiken mit sich bringen. Hier erfährst du, wann und wie der Beschleuniger sinnvoll ist:

Wann ist der Beschleuniger sinnvoll?

1.Bei Gegenwind

  • Du verlierst durch den Wind an Vorwärtsfahrt.
  • Mit dem Beschleuniger kannst du mehr Groundspeed erreichen und effizienter gegen den Wind anfliegen.
  • Achtung: Die Sinkrate steigt – also nur einsetzen, wenn du genug Höhe hast.

2.In Abwindzonen

  • Wenn du durch eine großflächige Abwindzone musst (z.B. Leeseite, Talquerung), hilft der Beschleuniger, schneller durchzukommen, bevor du zu viel Höhe verlierst.

3.Auf Gleitstrecken ohne Thermik

  • Wenn du keine Thermik erwartest und nur Strecke machen willst, kannst du mit dem Beschleuniger Zeit und Strecke gewinnen.
  • Besonders sinnvoll bei Rückenwind oder ruhiger Luft.

4.Im Wettkampf oder XC-Flug

  • Um optimale Linien zu fliegen und McCready-Theorie umzusetzen.
  • Du fliegst schneller, wenn du weißt, dass dich starke Thermik erwartet.

Wann du den Beschleuniger besser nicht einsetzen solltest

  • In starker Thermik oder Turbulenz: Der Schirm ist im beschleunigten Zustand weniger stabil und anfälliger für Klapper.
  • In Bodennähe: Weniger Reaktionszeit bei Klappern oder Störungen.
  • Bei Unsicherheit oder mangelnder Erfahrung: Der Umgang mit dem Beschleuniger sollte trainiert werden.

Tipps für den sicheren Einsatz

  • Stufenweise beschleunigen – nicht abrupt.
  • Aktiv fliegen: Mit den hinteren Tragegurten (C-Steuerung) kannst du den Schirm im beschleunigten Zustand stabilisieren.
  • Variometer und GPS nutzen, um zu sehen, ob sich der Einsatz lohnt (z.B. bei starkem Sinken oder Gegenwind).

Fazit: Wann lohnt sich der Beschleuniger?

Situation Beschleuniger sinnvoll? Bemerkung
Gegenwind Ja Höhere Groundspeed
Rückenwind  Möglich Nur wenn Höhe kein Problem
Thermik Nein Instabiler Schirm
Abwindzone Ja Schnell durchfliegen
Talquerung Ja Effizienter Gleitflug
Turbulenz Nein Sicherheitsrisiko

 

Eine gute Thermikquelle ist ein Ort oder eine Fläche, an der sich warme Luftmassen vom Boden lösen und aufsteigen – ideal für Gleitschirmflieger, um Höhe zu gewinnen. Hier sind die wichtigsten Merkmale, wie du solche Quellen erkennst:

Merkmale guter Thermikquellen:

Sonneneinstrahlung:

  • Sonnige, trockene Flächen heizen sich schneller auf.
  • Beispiele: Felder, Wiesen, Geröll, Asphalt, Südhänge.

Geländestruktur:

  • Hangneigung: Süd- oder Südwesthänge sind besonders thermikaktiv.
  • Geländekanten: Übergänge von flach zu steil fördern Ablösungen.
  • Schneisen, Lichtungen, Waldränder: Kontrastreiche Zonen erzeugen Thermik.

Wind & Luftbewegung:

  • Leichter Wind hilft, die Thermik zu organisieren.
  • Windkonvergenz (z.B. Talwind trifft Hangwind) kann Thermik verstärken.

Indikatoren in der Luft:

  • Greifvögel (z.B. Bussarde, Milane) kreisen oft in Thermik.
  • Andere Gleitschirmflieger steigen → dort ist Thermik.
  • Wolkenbildung: Cumuluswolken zeigen Thermikquellen an.

Thermikquellen erkennen – Tipps:

  1. Beobachte das Gelände: Wo ist es sonnig, trocken, strukturiert?
  2. Nutze Apps & Karten: z.B. burnair Map, XCTrack mit Thermikprognosen.
  3. Frage lokale Piloten: Sie kennen die typischen Ablösepunkte.
  4. Fliege früh oder spät: Thermik ist oft zwischen 11–16 Uhr aktiv.
  5. Achte auf Wolkenbasis: Je höher, desto stärker die Thermik.

Typische schlechte Thermikquellen:

  • Feuchte Wiesen, Wälder, Seen
  • Nordhänge oder Schattenlagen
  • Flächen mit starker Inversion (warme Luftschicht oben)

Hangaufwind entsteht, wenn Wind auf ein Hindernis wie einen Hang oder Berg trifft und gezwungen wird, nach oben zu steigen. Gleitschirmflieger nutzen diesen Aufwind, um dauerhaft Höhe zu halten oder zu gewinnen, ohne Thermik. Hier erfährst du, wie du ihn effizient nutzt:

Grundprinzip:

  • Wind trifft auf den Hang → wird nach oben abgelenkt → erzeugt laminaren Aufwind entlang der Hangkante.
  • Du fliegst parallel zur Hangkante im Bereich des Aufwinds.

Effiziente Nutzung – Schritt für Schritt:

1. Windrichtung & Stärke prüfen:

  • Optimal: Wind direkt auf den Hang (90°).
  • Windstärke: 10–25km/h ideal für Anfänger.
  • Bei zu starkem Wind: Gefahr von Überflug oder Rückwärtsflug.

2. Richtige Flughöhe halten:

  • Bleibe im Aufwindfenster: meist 10–50m über dem Hang.
  • Zu tief: Gefahr von Turbulenzen oder Außenlandung.
  • Zu hoch: Du verlässt den Aufwindbereich.

3. Flugtechnik:

  • Gleichmäßige Kurven oder gerade Linien entlang der Hangkante.
  • Körpergewicht aktiv einsetzen für präzise Steuerung.
  • Nicht zu langsam fliegen – sonst droht ein Stall.

4. Beobachte andere Piloten:

  • Nutze ihre Positionen als Hinweis auf gute Zonen.
  • Halte ausreichend Abstand – besonders bei Gegenverkehr.

5. Hangform nutzen:

  • Konvexe Hänge (nach außen gewölbt) bieten besseren Aufwind.
  • Kanten & Geländesprünge erzeugen stärkere Ablösungen.

Fehler vermeiden:

  • Nicht zu tief anfliegen – Sicherheitsabstand zum Gelände!
  • Nicht gegen den Wind drehen, wenn andere entgegenkommen.
  • Nicht in Lee fliegen – dort entstehen Turbulenzen und Abwinde.

Tipp für Fortgeschrittene:

  • Kombiniere Hangaufwind mit Thermik: z.B. an sonnenbeschienenen Hangabschnitten.
    Nutze Hangwindkonvergenzen – dort treffen zwei Windrichtungen aufeinander und erzeugen starke Aufwinde.

Thermikblasen sind aufsteigende Luftmassen, die durch Erwärmung des Bodens entstehen. Sie sind die Grundlage für das Thermikfliegen mit dem Gleitschirm und können dir helfen, Höhe zu gewinnen, wenn du sie richtig erkennst und nutzt.

Wie entstehen Thermikblasen?

  • Die Sonne erwärmt den Boden → dieser erwärmt die Luft darüber.
  • Warme Luft ist leichter → sie steigt auf.
  • Diese aufsteigende Luft bildet eine Thermikblase.
  • Wenn sie sich vom Boden löst, steigt sie oft stoßweise auf – wie eine Blase im Wasser.

Merkmale von Thermikblasen:

  • Lokal begrenzt: oft nur wenige Meter breit.
  • Unregelmäßig: nicht konstant, sondern pulsierend.
  • Unsichtbar: nur durch Flugverhalten, Vario oder Wolkenbildung erkennbar.
  • Beweglich: sie driften mit dem Wind.

Wie erkennst du eine Thermikblase?

  • Vario piept plötzlich → du bist im Aufwind.
  • Schirm wird angehoben oder kippt → asymmetrischer Auftrieb.
  • Andere Piloten steigen → dort ist Thermik.
  • Greifvögel kreisen → sie nutzen die Thermik.
  • Cumuluswolken entstehen → dort steigt Luft auf.

Thermikblasen vs. Thermiksäulen:

  • Thermikblase: impulsive, einzelne Aufwindzone.
  • Thermiksäule: kontinuierlicher Aufwind, oft durch mehrere Blasen gespeist.

Tipp für Piloten:

  • Fliege aktiv und aufmerksam, um Thermikblasen zu spüren.
  • Nutze Kreisflugtechnik, um sie zu zentrieren.
  • Verfolge die Bewegung der Blase mit Windrichtung und Drift.

Talwindsysteme sind thermisch bedingte, tageszeitlich gesteuerte Luftströmungen, die in Gebirgsregionen auftreten – besonders relevant für Gleitschirmflieger. Sie entstehen durch die Erwärmung der Berghänge und beeinflussen das Flugverhalten, die Thermikentwicklung und die Sicherheit maßgeblich.

Wie erkennst du ein Talwindsystem?

Tageszeitliche Entwicklung:

  • Vormittags: Sonne erwärmt die Berghänge → Hangaufwind entsteht.
  • Mittags bis Nachmittag: Luft steigt auf → ein Hitzetief bildet sich über dem Gebirge.
  • Ausgleichsströmung aus dem Flachland setzt ein → Talwind entsteht, der talaufwärts weht.
  • Abends/Nachts: Berghänge kühlen ab → Bergwind strömt Talabwärts.

Topografische Hinweise:

  • Talwind folgt meist dem Talverlauf und wird durch die Hangneigung, Sonneneinstrahlung und Luftvolumen beeinflusst.
  • Süd- und Osthänge sind oft zuerst aktiv.
  • Konvergenzzonen entstehen, wenn Talwinde aus verschiedenen Richtungen zusammentreffen – dort ist die Thermik besonders stark.

Windrichtung & Stärke:

  • Talwind ist meist laminar und konstant.
  • Typische Geschwindigkeit: 10–25km/h, kann lokal stärker sein.
  • Winddreher am Nachmittag deuten auf Talwindumschwung hin.

Wolkenbildung:

  • Quellwolken über Berghängen → Zeichen für aktive Thermik und Talwind.
  • Wolkenarme Täler → dort sinkt Luft ab, Talwind ist aktiv.

Warum ist Talwind wichtig für Gleitschirmflieger?

  • Startplatzwahl: Talwind kann Rückenwind erzeugen – kritisch für Starts.
  • Thermiknutzung: Talwind kann Thermik verstärken oder stören.
  • Streckenflug: Talwind kann helfen, Strecke zu machen – oder dich abbremsen.
  • Landeplatzwahl: Talwind kann zu turbulenten Bedingungen führen, besonders in Konvergenzzonen oder Leegebieten.

Tipp zur Erkennung:

  • Nutze Talwindkarten (z.B. VIENTO oder burnair Map), um typische Strömungen und sensible Zonen zu erkennen.
  • Beobachte Vegetation, Wolken, andere Piloten und Windanzeiger am Startplatz.

Der Windgradient beschreibt die Veränderung der Windgeschwindigkeit und -richtung mit der Höhe – typischerweise nimmt der Wind mit zunehmender Höhe zu. Für Gleitschirmflieger hat das mehrere wichtige Auswirkungen:

Wie wirkt sich der Windgradient aus?

1. Start & Landung:

  • Beim Start (besonders Rückwärtsstart): Der Wind am Boden ist schwach, aber schon wenige Meter höher kann er deutlich stärker sein → der Schirm kann plötzlich stark ziehen oder kippen.
  • Bei der Landung: Du kommst aus stärkerem Wind in ruhigere Luft → der Schirm kann nach vorne schießen, wenn du nicht aktiv steuerst.

2. Flugverhalten:

  • In Bodennähe: Turbulenzen durch Reibung und Hindernisse.
  • In der Höhe: laminarer Wind, besser für Streckenflug.
  • Windgradient kann Klapper begünstigen, wenn der Schirm in unterschiedliche Windzonen gerät.

3. Thermik & Hangaufwind:

  • Thermikblasen können durch Windgradient verzogen oder abgeschert werden → schwerer zu zentrieren.
  • Hangaufwind kann verdrängt oder verstärkt werden, je nach Gradient.

4. Sicherheit:

  • Asymmetrische Belastung des Schirms → Gefahr von Verhängern oder Twists.
  • Unterschätzung des Windes: Am Boden scheint es ruhig, aber oben herrscht starker Wind → Rückwärtsfluggefahr.

Was kannst du tun?

  • Wetterberichte genau lesen, besonders Windprofile (z.B. Meteoblue, XCWeather).
  • Windfahnen, Rauch, Bäume beobachten – sie zeigen Windgradienten an.
  • Beim Start aktiv steuern, besonders bei starkem Gradient.
  • Landung vorbereiten: Bremsen dosiert einsetzen, um Vorschießen zu vermeiden.
  • Sicherheitstraining absolvieren, um mit Windgradienten umzugehen.

Die Basishöhe beim Gleitschirmfliegen bezeichnet die Höhe der Wolkenuntergrenze, also die Höhe, in der sich Cumuluswolken bilden, wenn Thermik aufsteigt und kondensiert. Sie ist ein wichtiger Indikator für die Stärke und Reichweite der Thermik.

Was bedeutet Basishöhe konkret?

  • Es ist die Höhe, bis zu der Thermik theoretisch steigen kann, bevor sie kondensiert.
  • Wird meist in Meter über Meeresspiegel (MSL) oder Meter über Grund (AGL) angegeben.
  • Beispiel: Basishöhe 2.500m MSL → Thermik kann bis zu dieser Höhe tragen.

Warum ist die Basishöhe wichtig?

  • Höhengewinn: Je höher die Basis, desto mehr Höhe kannst du erfliegen.
  • Streckenflug: Höhere Basishöhe = größere Gleitstrecke zwischen Thermiken.
  • Sicherheit: Mehr Höhe = mehr Zeit für Entscheidungen und Manöver.
  • Wettereinschätzung: Tiefe Basis kann auf Feuchtigkeit oder Inversion hindeuten.

Wie wird die Basishöhe berechnet?

Sie ergibt sich aus dem Taupunkt und der Temperatur am Boden:

Basishöhe=(Temperatur−Taupunkt)×125m

Beispiel:

  • Temperatur: 25°C
  • Taupunkt: 15°C
  • Basishöhe: (25°C–15°C) × 125m = 1.250m über Grund

Wo finde ich die Basishöhe?

  • Wetterdienste wie Meteoblue, XCWeather, TopMeteo
  • Flug-Apps wie XCTrack, SeeYou Navigator, burnair Map

Gegen den Wind zu fliegen erfordert eine effiziente Flugtechnik, um weniger Höhe zu verlieren und mehr Strecke zu machen. Hier sind die wichtigsten Tipps:

1. Beschleuniger gezielt einsetzen

  • Nutze den Speedbar, um den Gleitwinkel zu verbessern.
  • Teilweise drücken bei Turbulenzen, voll durchtreten bei ruhiger Luft.
  • Achte darauf, die Bremsen freizugeben, um Klapper zu vermeiden.

2. Flach fliegen statt kurbeln

  • In Gegenwindzonen lohnt es sich oft nicht zu kurbeln, sondern flach zu gleiten.
  • Nutze Nullschieber (leichte Steigzonen), um Höhe zu halten.

3. Thermik effizient nutzen

  • Höhe tanken, bevor du gegen den Wind fliegst.
  • Thermik gut zentrieren, um möglichst hoch auszusteigen.
  • Je höher du bist, desto weniger Einfluss hat der Wind.

4. Gelände clever nutzen

  • Fliege windgeschützt: z.B. hinter Hügeln oder in Tälern.
  • Nutze Hangaufwind, wenn vorhanden.
  • Konvergenzzonen können dir helfen, gegen den Wind voranzukommen.

5. Gleitwinkel optimieren

  • Fliege mit aktiver Steuerung: Schirm stabil halten, Vorschießen vermeiden.
  • Nicht zu langsam fliegen – sonst steigt die Sinkrate.
  • Nicht zu stark bremsen, um den Gleitwinkel nicht zu verschlechtern.

6. Flugtaktik anpassen

  • Zickzackkurs statt direkter Linie kann effizienter sein.
  • Rückenwindpassagen ausnutzen, um Höhe zu gewinnen.
  • Flugplanung mit Apps wie XCTrack oder SeeYou Navigator hilft bei der Streckenoptimierung.

Die Begriffe Trimmgeschwindigkeit und Maximalspeed beziehen sich auf die Fluggeschwindigkeit eines Gleitschirms und sind entscheidend für das Flugverhalten und die Flugtaktik.

Trimmgeschwindigkeit:

  • Das ist die Standardfluggeschwindigkeit, bei der der Schirm ohne Beschleuniger und ohne Bremsen fliegt.
  • Sie ergibt sich aus der Trimmung der Leinenlängen durch den Hersteller.
  • Typisch: ca. 35–40km/h bei modernen Schirmen.
  • Ideal für Thermikfliegen, ruhiges Gleiten, und energiesparendes Fliegen.

Maximalspeed:

  • Das ist die höchste erreichbare Geschwindigkeit, wenn du den Beschleuniger voll durchtrittst.
  • Typisch: ca. 50–65km/h, je nach Schirmklasse und Flächenbelastung.
  • Wird genutzt für:
    • Gegenwindpassagen
    • Streckenflug
    • Flucht aus sinkenden Luftmassen
  • Achtung: Bei Maximalspeed ist der Schirm instabiler, Klapper sind wahrscheinlicher.

Zusammenfassung:

Begriff Geschwindigkeit Steuerung aktiv? Einsatzbereich
Trimmgeschwindigkeit ca. 35-40km/h Nein Thermik, ruhiger Flug
Maximalspeed ca. 50-65 km/h Ja (Beschleuniger) Streckenflug, Gegenwind
  • Tipp:
    Fliege nicht dauerhaft im Maximalspeed, sondern dynamisch angepasst.
  • Nutze aktives Fliegen bei Beschleunigung: Schirm beobachten, ggf. Speedbar lösen bei Vorschießen.

Beim Thermikfliegen passieren häufig Fehler, die dazu führen, dass man nicht effizient steigt, unnötig Höhe verliert oder sogar in kritische Situationen gerät. Hier sind die häufigsten Fehler und wie du sie vermeiden kannst:

Häufige Fehler beim Thermikfliegen

1. Thermik nicht erkennen:

  • Zu spät reagiert auf Vario oder Schirmbewegung.
  • Tipp: Achte auf Variosignale, Greifvögel, andere Piloten, Wolkenbildung.

2. Falsche Kurvenrichtung:

  • In die falsche Richtung gedreht → raus aus dem Aufwind.
  • Tipp: Drehe in die Richtung, in der der Schirm gehoben wird oder das Vario stärker piept.

3. Thermik nicht zentriert:

  • Zu große oder zu kleine Kreise → du verlässt den Kern.
  • Tipp: Kreis versetzen, wenn das Steigen abnimmt. Nutze Gewicht und Bremse gezielt.

4. Zu passives Fliegen:

  • Nur auf Vario verlassen, statt aktiv zu spüren.
  • Tipp: Spüre den Schirm, beobachte Bewegungen, nutze Körperspannung.

5. Zu tiefes Einsteigen:

  • In Bodennähe Thermik suchen → gefährlich bei Klappern.
  • Tipp: Höhe tanken, bevor du aktiv Thermik suchst. Sicherheit geht vor.

6. Zu starkes Bremsen:

  • Führt zu Stallgefahr oder ineffizientem Steigen.
  • Tipp: Bremsen dosiert einsetzen, besonders bei schwacher Thermik.

7. Thermik verlassen bei leichtem Sinken:

  • Ungeduldig → verlässt Thermik, obwohl sie noch trägt.
  • Tipp: Bleibe im Nullschieber, wenn du keine bessere Option hast.

8. Nicht auf Drift achten:

  • Thermik driftet mit dem Wind → du verlierst sie.
  • Tipp: Kreise mit Drift, nicht statisch an einem Punkt.

9. Zu viele Steuerimpulse:

  • Hektisches Steuern stört den Schirm.
  • Tipp: Ruhig und gleichmäßig fliegen, nur bei Bedarf korrigieren.

Zusätzliche Tipps:

  • Übe Thermikfliegen im Sicherheitstraining über Wasser.
  • Nutze Flug-Apps mit Thermikvisualisierung (z. B. XCTrack, SeeYou).
  • Beobachte lokale Wetterphänomene wie Inversionen oder Abschattungen.

Eine gute Wetteranalyse ist für Gleitschirmflieger entscheidend, um sichere und erfolgreiche Flüge zu planen. Hier sind die wichtigsten Punkte, die du wissen und beachten solltest:

Grundlagen der Wetteranalyse:

1. Wind:

  • Bodenwind: relevant für Start und Landung.
  • Höhenwind: beeinflusst Thermik, Streckenflug und Sicherheit.
  • ➤ Nutze Windprofile (z. B. Windy, Meteoblue) für verschiedene Höhen.

2. Thermik:

  • Abhängig von Sonneneinstrahlung, Bodenbeschaffenheit, Luftschichtung.
  • ➤ Achte auf Basishöhe, Taupunkt, Temperaturdifferenz.

3. Luftschichtung:

  • Instabil = gute Thermik.
  • Stabil oder Inversion = Thermik wird unterdrückt.
  • ➤ Nutze Soundings oder Thermikprognosen.

4. Bewölkung:

  • Cumuluswolken zeigen aktive Thermik.
  • Abschattung kann Thermik abschalten.
  • ➤ Beobachte Satellitenbilder und Wolkenentwicklung.

5. Talwindsysteme:

  • Talwind kann Startplätze beeinflussen und Konvergenzen erzeugen.
  • ➤ Achte auf Tageszeit, Geländeform und Windrichtung.

6. Niederschlag & Gewitter:

  • Gewittergefahr = Flugverbot!
  • ➤ Prüfe Radar, Blitzprognosen, CAPE-Werte.

Tipps für eine gute Analyse:

  • Mehrere Quellen nutzen: z. B. XCWeather, Meteoblue, TopMeteo, Windy.
  • Lokal denken: Mikroklima am Flugberg beachten.
  • Zeitverlauf analysieren: Wie entwickelt sich das Wetter über den Tag?
  • Apps verwenden: XCTrack, SeeYou Navigator, burnair Map mit integrierten Wetterdaten.
  • Erfahrung einbeziehen: Flugberichte, lokale Piloten fragen.

Checkliste für deine Wetteranalyse:

  1. Windrichtung & -stärke (Boden & Höhe).
  2. Thermikpotenzial (Basishöhe, Temperatur, Taupunkt).
  3. Luftschichtung (Inversionen?).
  4. Bewölkung (Cumulus, Abschattung).
  5. Talwind & Konvergenzen.
  6. Niederschlag & Gewittergefahr.
  7. Flugfenster (Zeit & Ort).

Thermik ist das Herzstück des Gleitschirmfliegens, besonders wenn du Höhe gewinnen oder Streckenflüge machen möchtest. Hier ist ein kompakter Überblick über das Wichtigste, was du über Thermik wissen solltest:

Was ist Thermik?

Thermik ist aufsteigende Warmluft, die entsteht, wenn die Sonne den Boden erwärmt. Diese warme Luft steigt auf, weil sie leichter ist als die kühlere Umgebungsluft.

Wie entsteht Thermik?

  • Sonneneinstrahlung erwärmt den Boden.
  • Der Boden erwärmt die Luft darüber.
  • Warme Luft steigt auf → Thermikblase oder Thermiksäule entsteht.
  • Bei ausreichender Feuchtigkeit bildet sich eine Cumuluswolke an der Obergrenze (Basishöhe).

Wo entsteht Thermik?

  • Sonnige, trockene Flächen: z.B. Felder, Geröll, Südhänge.
  • Geländekanten, Waldränder, Hangabsätze.
  • Kontraste im Gelände: z.B. Übergang von Wald zu Wiese.

Wie erkennst du Thermik?

  • Vario piept → du steigst.
  • Schirm wird angehoben oder kippt → asymmetrischer Auftrieb.
  • Greifvögel oder andere Piloten steigen → dort ist Thermik.
  • Cumuluswolken entstehen → Thermik aktiv.

Wie nutzt du Thermik?

  • Kreise in der Thermik, um Höhe zu gewinnen.
  • Zentriere den Kern: dort ist der stärkste Aufwind.
  • Passe die Kreisgröße an die Thermikstärke an.
  • Achte auf Drift: Thermik bewegt sich mit dem Wind.

Was kann schiefgehen?

  • Thermik nicht erkannt oder zu spät reagiert.
  • Falsche Kurvenrichtung → du verlässt den Aufwind.
  • Zu tiefes Einsteigen → gefährlich bei Klappern.
  • Thermik verlassen, obwohl sie noch trägt.

Thermikparameter, die du kennen solltest:

  • Basishöhe: Höhe, bis zu der Thermik steigen kann.
  • Taupunkt: beeinflusst die Wolkenbildung.
  • Luftschichtung: instabil = gute Thermik, stabil = wenig Thermik.
  • Wind: beeinflusst Drift und Organisation der Thermik.

Thermik spielt eine zentrale Rolle bei XC-Flügen (Streckenflügen) mit dem Gleitschirm. Ohne Thermik wäre ein längerer Flug über mehrere Kilometer kaum möglich, da der Schirm ohne Motor kontinuierlich sinkt. Hier sind die wichtigsten Aspekte:

Warum ist Thermik für XC-Flüge so wichtig?

1. Höhengewinn

  • Thermik ermöglicht es dir, immer wieder Höhe zu tanken, um anschließend weit zu gleiten.
  • Je höher du aussteigst, desto größer ist deine Gleitstrecke bis zur nächsten Thermikquelle.

2. Verbindung von Thermikquellen

  • XC-Fliegen bedeutet, Thermikquellen strategisch zu verbinden.
  • Du planst deine Route so, dass du nicht absäufst, sondern immer wieder aufsteigen kannst.

3. Effiziente Flugtaktik

  • Du nutzt Thermik, um im optimalen Gleitwinkel zwischen den Quellen zu fliegen.
  • Zentriertes Kreisen im Thermikkern ist entscheidend für effizientes Steigen.

4. Wetterabhängigkeit

  • Die Qualität und Verteilung der Thermik bestimmt, wie weit du fliegen kannst.
  • Gute Thermikbedingungen = hohe Basishöhe, starke Steigwerte, gut organisierte Thermik.

Was musst du über Thermik für XC-Flüge wissen?

  • Thermikfenster: Wann beginnt und endet die nutzbare Thermik?
  • Basishöhe: Je höher, desto besser für Streckenflug.
  • Windrichtung & Drift: Thermik driftet mit dem Wind – wichtig für Kursplanung.
  • Thermikquellen: Geländeformen, Sonnenexposition, Konvergenzen.
  • Thermikorganisation: Blasen vs. Säulen, turbulent vs. laminar.

Taktische Tipps für XC-Flüge mit Thermik:

  1. Früh Höhe tanken, bevor du dich auf Strecke begibst.
  2. Thermikquellen erkennen und anfliegen – z.B. sonnige Hänge, Geländekanten.
  3. Nicht zu tief fliegen, um genug Spielraum für Thermiksuche zu haben.
  4. Thermik effizient zentrieren, um schnell Höhe zu gewinnen.
  5. Flugplanung mit Apps wie XCTrack, SeeYou Navigator oder burnair Map.

Um Thermik effektiv einzusetzen beim Gleitschirmfliegen, musst du sie nicht nur erkennen, sondern auch richtig nutzen, um Höhe zu gewinnen, lange Flüge zu ermöglichen und sicher zu bleiben. Hier sind die wichtigsten Strategien:

1. Thermik erkennen:

  • Variosignal: Piept bei Steigen.
  • Schirmbewegung: Wird angehoben oder kippt → asymmetrischer Auftrieb.
  • Greifvögel oder andere Piloten steigen → dort ist Thermik.
  • Cumuluswolken zeigen aktive Thermikquellen.

2. Thermik zentrieren:

  • Drehe in die Richtung, in der der Schirm gehoben wird.
  • Beobachte das Steigen im Kreis:
    • Wenn es zunimmt → bleib in der Richtung.
    • Wenn es abnimmt → Kreis versetzen durch Gewichtsverlagerung und gezielte Steuerung.
  • Passe die Kreisgröße an:
    • Enger bei starkem Steigen.
    • Weiter bei schwacher Thermik.

3. Höhe effizient nutzen:

  • Höhe tanken, bevor du auf Strecke gehst.
  • Nicht zu tief fliegen, um Spielraum für Thermiksuche zu haben.
  • Nutze Nullschieber, um Höhe zu halten, wenn keine starke Thermik verfügbar ist.

4. Drift berücksichtigen:

  • Thermik driftet mit dem Wind.
  • Kreise mit der Drift, nicht statisch an einem Punkt.
  • Plane deine Route, um mit der Drift Thermikquellen zu verbinden.

5. Flugtaktik anpassen:

  • Thermikfenster kennen: Wann ist die Thermik aktiv?
  • Basishöhe beachten: Je höher, desto besser für Streckenflug.
  • Thermikquellen gezielt anfliegen: z.B. sonnige Hänge, Geländekanten.
  • Nicht zu lange kurbeln, wenn du keine Höhe gewinnst → weiterfliegen.

Zusätzliche Tipps:

  • Sicherheitstraining über Wasser hilft, Thermikverhalten zu üben.
  • Nutze Apps wie XCTrack, SeeYou Navigator oder burnair Map zur Thermikvisualisierung.
  • Beobachte andere Piloten – sie zeigen dir, wo Thermik ist und wie sie genutzt wird.

Die Wetteranalyse spielt eine entscheidende Rolle bei XC-Flügen (Streckenflügen) mit dem Gleitschirm. Sie beeinflusst nicht nur die Flugsicherheit, sondern auch die Flugstrategie, die Streckenwahl und die Erfolgswahrscheinlichkeit. Hier sind die wichtigsten Aspekte:

Warum ist Wetteranalyse für XC-Flüge so wichtig?

  1. Thermikprognose:
  • Du brauchst verlässliche Thermik, um Höhe zu gewinnen und Strecke zu machen.
  • Wichtige Parameter:
    • Basishöhe: Je höher, desto besser für Gleitstrecken.
    • Steigwerte: Wie stark trägt die Thermik?
    • Thermikfenster: Wann beginnt und endet nutzbare Thermik?
  1. Windprofile:
  • Wind beeinflusst:
    • Drift der Thermik
    • Gleitwinkel
    • Rückflugmöglichkeiten
  • Besonders wichtig: Höhenwind in verschiedenen Schichten (z. B. 1.000 m, 2.000 m).
  1. Luftschichtung & Inversionen:
  • Instabile Schichtung = gute Thermik.
  • Inversionen = Thermik wird unterdrückt → Streckenflug kaum möglich.
  1. Bewölkung & Abschattung:
  • Cumuluswolken zeigen Thermikquellen.
  • Abschattung kann Thermik abschalten → Flugplanung anpassen.
  1. Talwindsysteme & Konvergenzen:
  • Talwind kann Thermik verstärken oder stören.
  • Konvergenzen bieten oft starke, organisierte Thermik – ideal für XC.
  1. Niederschlag & Gewittergefahr:
  • Sicherheitsrelevant: Gewitter = Flugverbot!
  • CAPE-Werte, Radarbilder und Blitzprognosen sind essenziell.

Wie nutzt du Wetteranalyse für XC-Flüge?

  • Flugroute planen anhand von Thermikquellen, Windrichtung und Gelände.
  • Startzeit wählen passend zum Thermikfenster.
  • Apps & Tools nutzen:
    • XCTrack, SeeYou Navigator, burnair Map
    • Wetterdienste wie Meteoblue, TopMeteo, Windy

Checkliste für XC-Wetteranalyse:

  1. Basishöhe & Steigwerte
  2. Windrichtung & -stärke (Boden & Höhe)
  3. Luftschichtung & Inversionen
  4. Bewölkung & Abschattung
  5. Talwind & Konvergenzen
  6. Niederschlag & Gewittergefahr
  7. Thermikfenster & Tagesverlauf

Eine effektive Wetteranalyse ist der Schlüssel zu sicheren, erfolgreichen und langen Gleitschirmflügen, besonders bei Streckenflügen (XC). Hier sind die wichtigsten Schritte und Strategien, wie du Wetteranalyse sinnvoll und praxisnah einsetzen kannst:

1. Nutze mehrere zuverlässige Quellen:

Verlasse dich nicht auf eine einzige App oder Website. Kombiniere:

  • Meteoblue: Thermikprognose, Windprofile, Basishöhe
  • Windy: Windrichtung/-stärke in verschiedenen Höhen
  • TopMeteo: Streckenflugprognosen, Thermikfenster
  • XCWeather, DWD, burnair Map, SeeYou Navigator

2. Analysiere die wichtigsten Wetterparameter:

Parameter Bedeutung für den Flug
Basishöhe Maximale Höhe, die du mit Thermik erreichen kannst
Steigwerte Stärke der Thermik – je höher, desto besser
Windrichtung/-stärke Beeinflusst Gleitwinkel, Drift, Sicherheit
Luftschichtung Instabil = gute Thermik; Inversion = Thermikbremse
Bewölkung Cumulus = Thermikindikator; Abschattung = Thermikstopp
Talwind Kann Thermik verstärken oder stören
Gewittergefahr Sicherheitsrelevant – CAPE, Radar, Blitzprognose prüfen
3. Erstelle eine strukturierte Wetter-Checkliste

Vor jedem Flug kannst du z.B. folgende Punkte durchgehen:

  1. Thermikfenster: Wann beginnt und endet nutzbare Thermik?
  2. Basishöhe: Reicht sie für geplante Strecke?
  3. Windprofile: Ist der Höhenwind fliegbar?
  4. Bewölkung: Unterstützt oder stört sie die Thermik?
  5. Talwindsysteme: Wie beeinflussen sie Start/Landung?
  6. Niederschlag/Gewitter: Besteht Gefahr?

4. Den Tagesverlauf verstehen:

  • Morgens: Thermik baut sich langsam auf.
  • Mittags: Thermik am stärksten, aber auch turbulent.
  • Nachmittags: Abschattung, Winddreher, Gewittergefahr.
  • ➤ Plane deinen Flug zeitlich passend zum Thermikfenster.

5. Wetterdaten in Flug-Apps integrieren:

Moderne Flug-Apps wie XCTrack, SeeYou Navigator oder burnair Map bieten:

  • Live-Wetterdaten
  • Thermikvisualisierung
  • Windkarten
  • Streckenflugplanung mit Wetterintegration

Fazit:

Eine gute Wetteranalyse hilft dir:

  • Sicher zu fliegen
  • Thermik optimal zu nutzen
  • Strecken effizient zu planen
  • Risiken frühzeitig zu erkennen

Ja, als Gleitschirmpilot in Deutschland brauchst du zwingend eine Haftpflichtversicherung – genauer gesagt eine Halter-Haftpflichtversicherung. Diese ist gesetzlich vorgeschrieben und im Luftverkehrsgesetz (§ 43 LuftVG) geregelt.

Warum ist sie Pflicht?

Gleitschirme gelten als Luftfahrzeuge, und für alle Luftfahrzeuge ist eine Haftpflichtversicherung vorgeschrieben, um Personen- und Sachschäden Dritter abzudecken. Wer ohne diese Versicherung fliegt, begeht eine Ordnungswidrigkeit nach § 58 LuftVG, was zu Bußgeldern führen kann.

Was deckt die Halter-Haftpflichtversicherung ab?

Typische Leistungen:

  • Personen- und Sachschäden: z. B. bei Kollisionen oder Landungen auf fremdem Eigentum.
  • Vermögensschäden: z.B. durch Flugausfälle oder Folgeschäden.
  • Bergungskosten: z.B. bei Rettung aus Bäumen oder schwer zugänglichem Gelände.

Beispielhafte Deckungssummen:

  • 3.000.000 € für Personen- und Sachschäden
  • 20.000 € für Bergungskosten
  • 50.000 € für Vermögensschäden

Wo kannst du dich versichern?

  • DHV (Deutscher Hängegleiterverband): bietet Gruppenversicherungen für Mitglieder (BASIC, PLUS, PREMIUM).
  • ParaWing / GFF-Card: auch ohne Verbandsmitgliedschaft möglich, weltweit gültig.
  • Private Anbieter: z.B. HDI, Allianz – oft über spezielle Luftsporttarife

Reicht eine private Haftpflichtversicherung aus?

In der Regel nein – es sei denn, sie bestätigt schriftlich, dass sie die gesetzlich geforderte Halterhaftpflicht für dein Gleitschirmgerät abdeckt. Mündliche Aussagen oder allgemeine Klauseln sind nicht ausreichend.

Fazit:

Du brauchst als Gleitschirmpilot in Deutschland eine gesetzlich vorgeschriebene Halter-Haftpflichtversicherung. Sie schützt dich vor hohen Kosten im Schadensfall und ist Voraussetzung für legalen Flugbetrieb.

Der Luftraum D (auch „Delta-Luftraum“) ist in Deutschland ein kontrollierter Luftraum, der vor allem im Bereich von weniger frequentierten Verkehrsflughäfen und in Kontrollzonen (CTR) verwendet wird. Er dient dazu, den Sichtflugverkehr (VFR) vom Instrumentenflugverkehr (IFR) zu trennen, wenn die Verkehrsbelastung zunimmt.

Merkmale des Luftraums D:

  • Kontrollierter Luftraum: Flüge unterliegen bestimmten Regeln und müssen ggf. eine Freigabe der Flugsicherung einholen.
  • VFR-Flüge sind erlaubt, aber unterliegen besonderen Bedingungen.
  • Keine Staffelung zwischen VFR-Flügen, aber Verkehrsinformationen werden bereitgestellt.
  • Flugsicht-Mindestwerte:
    • Über FL100 (Flugfläche 100 ≈ 10.000 ft): 8 km
    • Unter FL100: 5 km
  • Wolkenabstände:
    • Horizontal: 1.500 m
    • Vertikal: 1.000 ft
  • Besonderheit in Kontrollzonen (CTR):
    • Bodensicht: mindestens 5 km
    • Hauptwolkenuntergrenze: mindestens 1.500 ft über Grund

Bedeutung für Piloten:

  • Gleitschirm- und Segelflieger dürfen nur mit Freigabe in Luftraum D einfliegen – diese wird jedoch selten erteilt.
  • Funkkontakt und Hörbereitschaft sind erforderlich.
  • Die Kenntnis der Luftraumstruktur ist wichtig für die Flugplanung und Sicherheit, besonders bei Streckenflügen.

Die Luftraumbeobachtung ist ein zentraler Bestandteil der Flugsicherheit – besonders im motorlosen Flug, beim Streckenfliegen (XC) oder in der Nähe von kontrollierten Lufträumen. Sie hilft dir, Kollisionen zu vermeiden, Luftraumverletzungen zu verhindern und rechtzeitig auf andere Luftverkehrsteilnehmer zu reagieren.

Was sollte man über Luftraumbeobachtung wissen?

1. Aktive visuelle Beobachtung:

  • Ständiges Umschauen ist Pflicht – nicht nur nach vorne, sondern auch seitlich, oben und unten.
  • Nutze die Technik: „Scan – Fokus – Scan“:
    • Scan: Überblick verschaffen
    • Fokus: Verdächtige Bewegung oder Objekt genauer betrachten
    • Scan: Weiter beobachten

2. Luftraumstruktur kennen:

  • Informiere dich vor dem Flug über:
    • Luftraumklassen (z.B. D, E, G)
    • Kontrollzonen (CTR)
    • Flughöhenbegrenzungen
    • Sperrgebiete, ED-R, ED-D, ED-P
  • Nutze Luftraumkarten (z.B. ICAO-Karten, XC-Planer, SkySight, Airspace Viewer).

3.Technische Hilfsmittel:

  • Flarm, ADS-B, Live-Tracking oder XC-Apps helfen, andere Fluggeräte zu erkennen.
  • Variometer mit Luftraumwarnung können dich vor Einflug in gesperrte Bereiche warnen.

4. Kommunikation:

  • In kontrollierten Lufträumen ist Funkkontakt Pflicht.
  • Auch in unkontrollierten Bereichen kann Funkkommunikation mit anderen Piloten hilfreich sein.

5. Wetter und Sicht:

  • Schlechte Sicht (Dunst, Gegenlicht, Wolken) erschwert die Beobachtung.
  • Bei starker Thermik oder Turbulenz ist die Aufmerksamkeit besonders wichtig.

6. Verhalten bei Begegnungen

  • Ausweichregeln beachten:
    • Rechts vor links
    • Tiefer fliegender hat Vorrang beim Überholen
    • Motorloser Flug hat Vorrang vor motorisiertem
  • Frühzeitig ausweichen, nicht erst im letzten Moment.

Tipp: Luftraumbeobachtung trainieren:

  • Übe bewusstes Scannen und Erkennen von Flugobjekten.
  • Fliege mit erfahrenen Piloten und tausche dich über Beobachtungen aus.
  • Nutze Simulationen oder Apps zur Luftraumdarstellung.

Eine effektive Luftraumbeobachtung ist essenziell für die Sicherheit und Effizienz im Flug, besonders beim motorlosen Fliegen, Streckenflügen (XC) und in der Nähe von kontrollierten Lufträumen. Hier sind die wichtigsten Strategien, wie du Luftraumbeobachtung gezielt und wirkungsvoll einsetzen kannst:

  1. Systematisches Scannen:
  • Nutze die Technik: „Scan – Fokus – Scan“
    • Scan: Überblick verschaffen – Blick in alle Richtungen (vorne, seitlich, oben, unten).
    • Fokus: Verdächtige Bewegung oder Objekt genauer betrachten.
    • Scan: Weiter beobachten, um neue Flugobjekte frühzeitig zu erkennen.
  • Wiederhole diesen Zyklus regelmäßig – besonders in thermisch aktiven oder verkehrsreichen Zonen.
  1. Luftraumstruktur kennen:
  • Vor dem Flug: Luftraumkarten studieren (z.B. ICAO-Karte, XC-Planer, SkySight).
  • Achte auf:
    • Luftraumklassen (G, E, D, C, etc.)
    • Kontrollzonen (CTR)
    • Sperrgebiete (ED-R, ED-D, ED-P)
    • Höhenbegrenzungen und Flugverbotszonen
  1. Technische Hilfsmittel nutzen:
  • FLARM, ADS-B, Live-Tracking-Apps oder Variometer mit Luftraumwarnung helfen, andere Fluggeräte und Luftraumgrenzen frühzeitig zu erkennen.
  • Stelle sicher, dass Geräte richtig konfiguriert und aktualisiert sind.
  1. Situationsbewusstsein stärken

Räumliches Bewusstsein:

  • Kenne deine Position im Luftraum: Höhe, Richtung, Nähe zu Luftraumgrenzen.
  • Nutze GPS, Karten und visuelle Orientierungspunkte.
  • Behalte die Bewegung anderer Fluggeräte im Blick – wer kommt von wo, mit welcher Geschwindigkeit?

Zeitliches Bewusstsein:

  • Achte auf Veränderungen im Wetter, Thermik, Wind oder Sicht.
  • Plane voraus: Wo wirst du in 5–10 Minuten sein? Welche Lufträume oder Gelände kommen?
  • Berücksichtige Tageszeit und Thermikentwicklung – z. B. Thermikende oder Gewitterbildung.

Luftraumregeln und Flugplanung:

  • Kenne die aktuellen Luftraumstrukturen und deine Flugfreigaben.
  • Überprüfe regelmäßig, ob du dich noch im erlaubten Bereich befindest.
  • Plane Alternativen: Wo kannst du landen, wenn du absäufst oder Wetter sich ändert?

Technik und Instrumente richtig nutzen:

  • Nutze Variometer, GPS, FLARM, Luftraumwarnsysteme aktiv.
  • Verstehe die Anzeigen und reagiere frühzeitig auf Warnungen.
  • Halte deine Geräte aktuell und korrekt konfiguriert.

Mentale Klarheit und Fokus:

  • Vermeide Ablenkung – konzentriere dich auf Flug, Umgebung und Entscheidungen.
  • Bleibe ruhig und strukturiert, auch bei Stress oder unerwarteten Situationen.
  • Trainiere deine Entscheidungsfähigkeit – z. B. durch Simulationen oder Flugnachbesprechungen.

Bonus-Tipp:

Situationsbewusstsein ist trainierbar – durch regelmäßige Flugpraxis, gezielte Übungen, Nachbesprechungen und Austausch mit erfahrenen Piloten.

Bei der Luftraumbeobachtung passieren häufig Fehler, die die Sicherheit im Flug gefährden und zu Luftraumverletzungen oder sogar Kollisionen führen können. Hier sind die häufigsten Fehler – und wie man sie vermeiden kann:

Häufige Fehler bei der Luftraumbeobachtung

1. Zu wenig visuelle Aufmerksamkeit:

  • Problem: Der Blick bleibt zu lange auf Instrumente oder in eine Richtung gerichtet.
  • Folge: Andere Luftfahrzeuge werden zu spät oder gar nicht erkannt.
  • Lösung: Regelmäßig den Luftraum aktiv „scannen“ – in alle Richtungen, auch nach oben und unten.

2. Luftraumstruktur nicht ausreichend bekannt:

  • Problem: Piloten kennen die aktuellen Luftraumgrenzen, Höhenbeschränkungen oder Sperrgebiete nicht.
  • Folge: Unbewusste Luftraumverletzungen.
  • Lösung: Vor dem Flug Luftraumkarten studieren, z.B. ICAO-Karte oder digitale Tools wie XC-Planer, SkySight, Airspace Viewer.

3. Technische Hilfsmittel nicht genutzt oder falsch verstanden:

  • Problem: FLARM, ADS-B oder Luftraumwarnungen werden ignoriert oder falsch interpretiert.
  • Folge: Kollisionen oder Einflug in gesperrte Zonen.
  • Lösung: Technik regelmäßig prüfen, verstehen und aktiv nutzen.

4. Wetterbedingungen unterschätzt:

  • Problem: Dunst, Gegenlicht, Wolken oder Turbulenzen erschweren die Sicht.
  • Folge: Andere Fluggeräte werden zu spät erkannt.
  • Lösung: Wetter bei der Flugplanung berücksichtigen und bei eingeschränkter Sicht besonders aufmerksam fliegen.

5. Ausweichregeln nicht beachtet:

  • Problem: Unsicherheit über Vorfahrtsregeln in der Luft.
  • Folge: Gefährliche Annäherungen oder Missverständnisse.
  • Lösung: Ausweichregeln kennen und anwenden:
    • Rechts vor links
    • Motorloser Flug hat Vorrang vor motorisiertem
    • Tiefer fliegender hat Vorrang beim Überholen

6. Zu spätes Reagieren:

  • Problem: Andere Fluggeräte werden zwar gesehen, aber es wird nicht rechtzeitig ausgewichen.
  • Folge: Nähe oder Konflikte in der Luft.
  • Lösung: Frühzeitig reagieren, Abstand halten, klare Flugbewegungen ausführen.

Tipp: Luftraumbeobachtung trainieren:

  • Übe bewusstes Scannen und Erkennen von Flugobjekten.
  • Fliege mit erfahrenen Piloten und tausche dich über Beobachtungen aus.
  • Nutze Simulationen oder Apps zur Luftraumdarstellung.

Beim Fliegen im Ausland – insbesondere mit Gleitschirm, Drachen oder Segelflugzeug – gibt es eine Reihe von wichtigen Punkten, die du beachten solltest, um sicher, legal und stressfrei unterwegs zu sein:

Wichtige Punkte für das Fliegen im Ausland

1. Lizenz und IPPI-Card

  • Deine nationale Fluglizenz muss im Zielland anerkannt sein.
  • Die IPPI-Card (International Pilot Proficiency Identification) der FAI ist oft Voraussetzung – mindestens Level 4 oder 5.
  • Für Tandemflüge gelten oft strenge nationale Regeln – z.B. sind ausländische Tandemlizenzen in Deutschland meist nicht gültig.

2. Luftraumregeln

  • Die Luftraumstruktur unterscheidet sich von Land zu Land:
    • In Italien z.B. darf nur im Luftraum G geflogen werden.
    • In Frankreich gibt es viele temporäre Sperrgebiete (LF-Rs), die nur bei Bedarf aktiv sind.
    • In Polen sind militärische Sperrzonen (TSA) zu beachten.
  • Informiere dich über lokale Besonderheiten, z.B. Wildschutzregelungen, Flughöhenbegrenzungen, Abstände zu Flugplätzen.

3. Versicherung

  • Eine Haftpflichtversicherung ist fast überall Pflicht – oft mit abweichenden Deckungssummen.
  • In der Schweiz z.B. mindestens 1 Mio. CHF, in Italien mindestens 517.000 €.

4. Start- und Landeplätze

  • In manchen Ländern darf nur auf zugelassenen Geländen gestartet werden (z.B. Deutschland).
  • In anderen Ländern ist das Starten überall erlaubt, sofern der Grundstückseigentümer zustimmt und keine Luftraumbeschränkungen bestehen (z.B. Österreich).

5. Gastmitgliedschaften

  • In Ländern wie Australien, Südafrika oder den USA ist oft eine Gastmitgliedschaft im nationalen Verband erforderlich.

6. Flugplanung und Navigation

  • Nutze aktuelle ICAO-Karten und informiere dich über NOTAMs und Briefing-Systeme.
  • In vielen Ländern sind VFR-Verfahren, Meldepunkte und Funkfrequenzen anders geregelt.

7. Sprache und Kommunikation

  • In kontrollierten Lufträumen kann Funksprechzeugnis (z.B. BZF I/II) erforderlich sein – besonders bei Schleppbetrieb oder Durchflug durch kontrollierte Zonen.

Tipps für die Praxis

  • Informiere dich vorab bei lokalen Clubs oder Verbänden.
  • Lies das Luftfahrthandbuch (AIP) des Ziellandes.
  • Plane konservativ – lieber zu viel als zu wenig Vorbereitung.
  • Respektiere lokale Regeln und Naturzonen – z.B. Nationalparks oder Wildschutzgebiete.

Verstöße gegen luftrechtliche Vorschriften können für Gleitschirmflieger in Deutschland teure und ernste Konsequenzen haben – je nach Art und Schwere des Verstoßes. Hier ist eine Übersicht:

1. Ordnungswidrigkeiten

Diese werden meist vom Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) oder den Landesluftfahrtbehörden geahndet:

  • Kleinere Verstöße (z.B. kurzfristiger Einflug in Luftraum C):
    → Verwarnung oder Bußgeld ab 50€.
  • Verstöße gegen Mindestflughöhen, Außenstartgenehmigungen oder Platzbeschränkungen:
    → Bußgelder oft im vierstelligen Bereich (z.B. 1.000–2.000€).
  • Fliegen ohne gültige Lizenz oder mit abgelaufener Berechtigung:
    → ebenfalls vierstellige Beträge, ggf. mit Nachschulung als Auflage.

2. Straftaten

Bestimmte Verstöße gelten nicht mehr als Ordnungswidrigkeit, sondern als Straftat – z.B.:

  • Einflug in Flugbeschränkungsgebiete (ED-R) ohne Genehmigung
    → Straftat nach §62 LuftVG.
    → Geldstrafe zwischen 500€ und 2.000€, oft mit Auflagen (z.B. Spende an gemeinnützige Organisation).
  • Luftverkehrsgefährdung (§315a StGB) – z.B. durch riskante Tiefflüge oder Missachtung von Sicherheitsregeln.
    → kann zu mehrjährigen Freiheitsstrafen führen.

3. Typische Fehlerquellen

  • Unachtsamkeit bei der Flugvorbereitung (z.B. falsche Luftraumgrenzen).
  • Missverständnisse im Funkverkehr.
  • Unkenntnis über aktuelle NOTAMs oder DABS.
  • Fliegen „auf Sicht“ ohne aktuelle Karten oder GPS.

Tipp zur Vermeidung:

  • Nutze digitale Tools wie SkyDemon, XCTrack, Burnair Map.
  • Prüfe regelmäßig Luftraumdateien (.openair) und NOTAMs.
  • Dokumentiere deine Flugplanung – auch für den Fall einer Anhörung.
  • Bei Unsicherheit: Rechtsbeistand und besonnene Kommunikation mit Behörden.

Eine gute Vorbereitung auf eine Flugreise – ob mit dem Gleitschirm, Segelflugzeug oder allgemein als Pilot – ist entscheidend für Sicherheit, Effizienz und Stressfreiheit. Hier ist eine strukturierte Übersicht, was du beachten solltest:

Checkliste zur Vorbereitung auf eine Flugreise

1. Dokumente & Lizenzen

  • Gültige Fluglizenz (z.B. SPL, GPL, IPPI-Card bei Gleitschirm)
  • Reisepass/Personalausweis
  • Versicherungsnachweis (Haftpflicht, ggf. Unfallversicherung)
  • Flugbuch und ggf. Flugfreigaben
  • Funksprechzeugnis, falls erforderlich

2. Luftraum- und Flugregelkenntnis

  • Informiere dich über:
    • Luftraumstruktur im Zielland
    • Sperrgebiete, Höhenbeschränkungen
    • Start- und Landeplatzregeln
    • Funkpflicht und Meldeverfahren
  • Nutze ICAO-Karten, Airspace-Apps oder lokale Flugführer

3. Wetteranalyse

  • Prüfe:
    • Thermikprognose
    • Windverhältnisse
    • Wolkenentwicklung
    • Gefahren wie Gewitter oder Inversionen
  • Nutze Tools wie TopMeteo, Skysight, Windy, Meteo-Parapente

4. Ausrüstung & Technik:

  • Fluggerät: Check auf Zustand, Zulassung, Wartung
  • Variometer, GPS, FLARM/ADS-B, ggf. Funkgerät
  • Ladegeräte, Ersatzakkus, SD-Karten
  • Persönliche Ausrüstung: Helm, Handschuhe, Kleidung, Sonnenbrille

5. Reiseorganisation:

  • Transport: Flug, Bahn, Auto – inkl. Transport des Fluggeräts
  • Unterkunft: Nähe zum Fluggelände
  • Verpflegung & Wasser
  • Notfallkontakte und lokale Flugclubs

6. Gesundheit & Sicherheit:

  • Reiseapotheke
  • Sonnenschutz
  • Notfallnummern im Zielland
  • Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen

7. Flugplanung:

  • Ziele definieren: XC-Flug, Training, Genussflug?
  • Route planen: Thermiklinien, Rückflugoptionen
  • Alternativen: Außenlandemöglichkeiten, Wetterumschwung

Bonus-Tipp:

Erstelle dir eine digitale oder gedruckte Checkliste, die du vor jeder Flugreise durchgehst – das spart Zeit und vermeidet Stress.

Um Startplätze für Gleitschirmfliegen im Ausland zu finden, gibt es mehrere sehr hilfreiche und bewährte Quellen:

Top – Webseiten zur Suche nach internationalen Flugstartplätzen

1. ParaglidingMap.com

Diese Plattform bietet eine interaktive Weltkarte mit den Top – Fluggebieten weltweit. Du findest dort:

  • Beliebte Startplätze wie Mont Blanc, Annecy, Tegelberg, Babadag (Türkei) oder Dune du Pyla (Frankreich).
  • Infos zu Thermik, Gelände, Windbedingungen und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung.
  • Ideal für die erste Orientierung und Inspiration.

2. Paraglidingspots.com

Eine non-profit Datenbank mit über 15.000 Start – und Landeplätzen weltweit:

  • Download als KMZ-Datei für Google Earth oder als GPS-Wegpunkte.
  • Detaillierte Infos zu Gelände, Startrichtung, Höhenunterschied, Anfahrt und Eignung.
  • Besonders hilfreich für individuelle Reiseplanung und Streckenflüge.

3. burnair Map

Diese Karte zeigt:

  • Start- und Landeplätze, Thermikhotspots, Leegebiete.
  • Vorschläge für Streckenflüge und Tipps zur Überwindung von Schlüsselstellen.
  • Ideal für taktische Flugplanung und XC-Flüge.

Tipps zur Nutzung

  • Google Earth mit KMZ-Dateien ermöglicht dir eine 3D-Visualisierung der Fluggebiete.
  • Nutze Apps wie XCTrack, Flyskyhy oder SeeYou Navigator, um unterwegs auf die Daten zuzugreifen.
  • Frage lokale Clubs oder Flugschulen nach aktuellen Bedingungen und Regeln.
  • Achte auf Luftraumbeschränkungen, Naturschutzgebiete und Wetterprognosen.

Eine drohende Gewittergefahr zu erkennen ist für Flugsportler lebenswichtig – besonders in den Alpen oder bei Streckenflügen. Gewitter können sich schnell und lokal entwickeln, daher ist es wichtig, sowohl meteorologische Hinweise als auch visuelle Anzeichen zu kennen.

Wie erkenne ich Gewittergefahr?

1. Wetterprognose prüfen

  • Achte auf:
    • Labilität der Atmosphäre (z.B. hohe Temperaturdifferenz zwischen Boden und Höhe)
    • Feuchtigkeit (hoher Taupunkt)
    • Vorhersage von Schauern oder Gewittern
    • Konvektive Wetterwarnungen (z.B. in Skysight, TopMeteo, Windy)

2. Wolkenentwicklung beobachten

  • Cumuluswolken mit starker vertikaler Ausdehnung (Türmchenbildung)
  • Dunkle Wolkenunterseiten, oft mit Ambossform (Cumulonimbus)
  • Schnelle Wolkenveränderung – z.B. aus harmlosen Cumulus wird binnen Minuten eine Gewitterwolke
  • Wolkenbasis sinkt, während die Obergrenze stark steigt

3. Luftverhalten und Thermik

  • Thermik wird ruppig oder unregelmäßig
  • Plötzliche Winddrehungen oder -zunahme
  • Sinken in der Umgebung, während einzelne Zonen stark steigen
  • Geräusche wie fernes Donnern – auch wenn noch keine Blitze sichtbar sind

4. Optische und akustische Warnzeichen

  • Blitz oder Donner – auch in weiter Entfernung ernst nehmen!
  • Dunkelgraue bis schwarze Wolkenfelder
  • Regenfahnen oder Fallstreifen unter Wolken
  • Ambosswolken mit flacher Obergrenze und breiter Ausdehnung

5. Bodenzeichen:

  • Aufziehender Wind (Böenwalze)
  • Temperatursturz
  • Geruch nach Regen oder Erde – oft Vorbote eines Gewitters

Was tun bei Gewittergefahr?

  • Frühzeitig landen, nicht abwarten!
  • Fluchtwege planen – z.B. windabgewandte Seite, Talrichtung
  • Nie in der Nähe von Cumulonimbus fliegen
  • Nicht in Wolken einfliegen – Gefahr von Blitzschlag und Kontrollverlust
  • Sicherheitsabstand zu Gewitterzellen: mindestens 20–30 km

In den Alpen gibt es eine Vielzahl typischer Gefahren, die besonders für Gleitschirmflieger, Segelflieger, Wanderer und Bergsportler relevant sind. Eine gute Vorbereitung und ständige Aufmerksamkeit sind entscheidend für die Sicherheit. Hier sind die wichtigsten Gefahren im Überblick:

Typische Gefahren in den Alpen

  1. Starke Thermik und Turbulenzen
  • Thermikblasen können sehr kräftig sein und zu Klappern oder Kontrollverlust führen.
  • In der Nähe von Felswänden, Südhängen oder Talwindsystemen entstehen oft turbulente Bedingungen.
  1. Talwindsysteme
  • Tagsüber entstehen Talaufwinde, abends Taltiefwinde – diese können stark und unvorhersehbar sein.
  • Besonders in engen Tälern kann der Wind kanalisiert und beschleunigt werden.
  1. Überentwicklungen und Gewitter
  • Die Alpen sind anfällig für schnelle Wetterumschwünge.
  • Cumulonimbus – Wolken können sich rasch bilden – mit Starkregen, Hagel, Blitzschlag und Downbursts.
  • Gewitter entstehen oft lokal und schnell, besonders am Nachmittag.
  1. Leegebiete und Rotoren
  • Auf der windabgewandten Seite von Bergen entstehen Leewellen und Rotoren, die extrem turbulent und gefährlich sind.
  • Diese Zonen sind oft nicht sichtbar, aber spürbar durch plötzliche Luftbewegungen.
  1. Luftraumbeschränkungen
  • In den Alpen gibt es viele Sperrgebiete, Kontrollzonen und Höhenbeschränkungen.
  • Besonders in Grenzregionen (z. B. Schweiz – Italien – Frankreich) ist die Luftraumstruktur komplex.
  1. Außenlandungen
  • Viele alpine Regionen bieten wenig geeignete Landeflächen.
  • Steile Hänge, Wälder, Felsen und Stromleitungen erschweren sichere Landungen.
  • Frühzeitig Alternativen planen!
  1. Sichtprobleme
  • Dunst, Nebel, Wolkenbildung oder Gegenlicht können die Sicht stark einschränken.
  • In höheren Lagen kann die Wolkenbasis sehr niedrig sein – Gefahr des Einflugs in Wolken.
  1. Kälte und Höhenphysiologie
  • In großen Höhen kann es zu Unterkühlung, Hypoxie (Sauerstoffmangel) oder Konzentrationsverlust kommen.
  • Besonders relevant bei Flügen über 3000 m.

Tipps zur Vermeidung

  • Wetterlage gründlich analysieren – besonders Thermik, Wind und Gewitterpotenzial.
  • Luftraumkarten und Apps nutzen (z. B. SkySight, XCTrack, burnair).
  • Früh starten, um Gewitter am Nachmittag zu vermeiden.
  • Talwindsysteme und Geländeformen kennen und einplanen.
  • Sicherheitsreserven einhalten – nicht zu tief fliegen, frühzeitig Landemöglichkeiten suchen.

Ein Skew-T Log-P-Diagramm ist ein meteorologisches Werkzeug zur Analyse der vertikalen Struktur der Atmosphäre. Es wird häufig von Piloten, Meteorologen und Thermikfliegern verwendet, um Thermikpotenzial, Stabilität, Feuchtigkeitsschichten und Gefahren wie Inversionen oder Gewitterentwicklungen zu erkennen.

Grundlagen des Skew-T Log-P-Diagramms

Achsen:

Y-Achse (vertikal): Druck in hPa, logarithmisch skaliert (oben = hohe Höhe, unten = Bodennähe).

X-Achse (horizontal): Temperatur in °C, aber schräg verlaufend (daher „skewed“).

Wichtige Linien im Diagramm

Linie Bedeutung
Temperaturkurve (rot) Tatsächliche Temperatur in verschiedenen Höhen
Taupunktkurve (grün/blau) Feuchtigkeit der Luft – je näher an der Temperaturkurve, desto feuchter
Trockenadiabaten (schräg rechts aufwärts) Temperaturverlauf aufsteigender trockener Luft
Feuchtadiabaten (geschwungen) Temperaturverlauf aufsteigender gesättigter Luft
Isothermen (senkrecht) Linien gleicher Temperatur
Isobaren (horizontal) Linien gleichen Luftdrucks
Mischungsverhältnisse (gestrichelt) Linien gleicher Luftfeuchtigkeit (g/kg)

Wie interpretiere ich das Diagramm?

  1. Stabilität der Atmosphäre
  • Wenn die Temperaturkurve flacher verläuft als die Trockenadiabate → stabile Schichtung (Thermik schwer).
  • Wenn sie steiler verläuft → labil → gute Thermikbedingungen.
  1. Basishöhe (Wolkenuntergrenze)
  • Punkt, an dem Temperatur – und Taupunktkurve zusammenlaufen → dort beginnt Kondensation → Cumulusbildung.
  1. Inversionen
  • Temperatur steigt mit der Höhe → blockiert Thermik → Inversionsschicht sichtbar als Knick nach rechts.
  1. Feuchtigkeitsschichten

Wenn Temperatur- und Taupunktkurve nahe beieinander liegen → hohe Luftfeuchtigkeit, mögliche Wolkenbildung.

  1. Gefahr von Überentwicklungen
  • Sehr labil geschichtete Luft mit hoher Feuchtigkeit → Cumulonimbus – Gefahr (Gewitter).

Beispiel: Was du als Pilot daraus ableiten kannst

  • Thermikbeginn: Ab wann ist die Luft labil genug?
  • Basishöhe: Wie hoch kann ich steigen?
  • Gefahren: Gibt es Inversionen, Feuchtigkeitsschichten oder Gewitterpotenzial?
  • Flugplanung: Wann und wo lohnt sich der Start?

Das Gewicht hat einen erheblichen Einfluss auf die Flugleistung – sowohl bei Gleitschirmen als auch bei Segelflugzeugen oder anderen Luftsportgeräten. Es beeinflusst Steigverhalten, Gleitzahl, Geschwindigkeit, Sicherheit und Handling. Hier ist eine Übersicht, wie sich das konkret auswirkt:

Einfluss des Gewichts auf die Flugleistung

  1. Sinkgeschwindigkeit:
  • Mehr Gewicht = höhere Sinkgeschwindigkeit.
  • Du verlierst schneller Höhe, was bedeutet, dass du Thermik effizienter nutzen musst, um oben zu bleiben.
  1. Fluggeschwindigkeit:
  • Schwerere Piloten fliegen schneller bei gleicher Anstellwinkelstellung.
  • Das kann bei Gegenwind oder langen Gleitstrecken von Vorteil sein.
  • Aber: Die beste Gleitzahl bleibt gleich – sie wird nur bei höherer Geschwindigkeit erreicht.
  1. Thermikverhalten:
  • Leichtere Piloten steigen in schwacher Thermik oft besser, weil sie langsamer fliegen und weniger sinken.
  • Schwerere Piloten können enge, starke Thermik besser durchdringen, aber haben es schwerer in schwacher Thermik.
  1. Handling und Stabilität:
  • Mehr Gewicht macht den Schirm dynamischer und direkter, aber auch instabiler bei Turbulenz.

Weniger Gewicht führt zu ruhigerem Flugverhalten, aber auch zu trägerem Handling.

  1. Sicherheitsaspekte:
  • Überladung kann zu höherem Klapprisiko, schnellerem Sinken und schlechterem Verhalten im Extremflug führen.
  • Unterladung kann zu Strömungsabriss bei langsamer Geschwindigkeit und schlechterem Durchsetzungsvermögen bei Wind führen.

Optimale Gewichtsbereiche:

  • Jeder Schirm hat einen zugelassenen Gewichtsbereich (z.B. 80 – 100 kg).
  • Innerhalb dieses Bereichs kannst du deinen Flugstil anpassen:
  • Unten im Bereich: besseres Steigen, ruhigeres Fliegen
  • Oben im Bereich: schneller, durchsetzungsstärker, sportlicher

Fazit:

  • Das Gewicht ist ein taktisches Werkzeug: Du kannst es bewusst einsetzen, um deine Flugleistung an Wetter, Gelände und Flugziel anzupassen. Wichtig ist, immer innerhalb der Herstellerangaben zu bleiben – für Sicherheit und Zulassung.

Die Begriffe Luv und Lee beschreiben zwei Seiten eines Hindernisses (z. B. eines Berges oder einer Hügelkette) im Zusammenhang mit Windrichtung:

Luv

  • Definition: Die dem Wind zugewandte Seite eines Hindernisses.
  • Merkmale:
    • Hier trifft der Wind zuerst auf.
    • Oft starker Aufwind – ideal für Hang – oder Thermikfliegen.
    • Turbulenzen sind meist geringer als auf der Leeseite.
  • Beispiel: Ein Südhang bei Südwind liegt im Luv.

Lee

  • Definition: Die dem Wind abgewandte Seite eines Hindernisses.
  • Merkmale:
    • Hier entsteht Windschatten.
    • Es kann zu turbulenten Abwinden, Rotoren oder Leewellen kommen.
    • Gefährlich für Flugsport – Klapper, Kontrollverlust möglich.
    • Beispiel: Ein Nordhang bei Südwind liegt im Lee.

Merksatz:

„Luv liebt den Wind – Lee liegt im Schatten.“

Bedeutung für Flieger:

  • Luvseite: Gut für Hangaufwind und Thermikstart.
  • Leeseite: Meiden bei starkem Wind – Turbulenzgefahr!

Bei Turbulenzen ist es wichtig, ruhig zu bleiben, aktiv zu reagieren und die Sicherheit deines Fluggeräts zu gewährleisten. Hier sind die wichtigsten Verhaltensregeln – speziell für Gleitschirmflieger, aber auch für andere Luftsportarten anwendbar:

Verhalten bei Turbulenzen

  1. Locker bleiben – aber aktiv steuern
  • Nicht verkrampfen! Halte die Bremsen mit leichtem Druck, aber nicht zu fest.
  • Gewichtsverlagerung nutzen, um das Gerät stabil zu halten.
  • Aktives Fliegen: Auf Bewegungen des Schirms reagieren, z.B. durch Nachbremsen bei Vorschießen.
  1. Zentriert sitzen
  • In der Mitte des Gurtzeugs bleiben – keine extreme Gewichtsverlagerung.
  • So bleibt der Schirm besser ausbalanciert.
  1. Bremsen symmetrisch halten
  • Nicht asymmetrisch bremsen, wenn keine klare Richtung nötig ist – das kann Klapper begünstigen.
  • Bei starkem Vorschießen: kurz und dosiert nachbremsen, dann wieder freigeben.
  1. Klapper richtig behandeln
  • Asymmetrischer Klapper: Gegensteuern mit Gewichtsverlagerung zur offenen Seite, ggf. leichtes Nachbremsen.
  • Frontklapper: Hände hoch, Schirm fängt sich meist selbst.
  • Starker Klapper oder Verhänger: Ruhig bleiben, ggf. Retter werfen, wenn keine Kontrolle mehr möglich ist.
  1. Turbulenzzonen meiden
  • Lee-Seiten, Rotoren, Felsabbrüche, Waldkanten oder Thermikgrenzen sind typische Turbulenzquellen.
  • Bei starkem Wind oder instabiler Luft: größeren Abstand zum Gelände halten.
  1. Sicherheitsreserven einhalten
  • Genügend Höhe über Grund behalten – besonders bei Talquerungen oder in der Nähe von Hindernissen.
  • Frühzeitig landen, wenn die Bedingungen zu ruppig werden.

Bonus-Tipp:

Trainiere aktives Fliegen und Klapperverhalten in einem Sicherheitstraining (SIV) – das gibt dir Sicherheit und Routine im Ernstfall.

Nein, du darfst nicht überall mit dem Gleitschirm fliegen – es gelten klare gesetzliche und naturschutzrechtliche Regeln in Deutschland. Hier sind die wichtigsten Punkte:

Wo darfst du fliegen?

  • Zugelassene Fluggelände: Es gibt über 900 offiziell genehmigte Fluggelände in Deutschland, die vom DHV (Deutscher Hängegleiterverband) geprüft und freigegeben sind.
  • Mit Genehmigung des Grundstückseigentümers: Für Starts außerhalb dieser Gelände brauchst du die Zustimmung des Eigentümers.
  • Mit gültigem Luftfahrtschein: Du brauchst einen A-Schein (Luftfahrtschein für Gleitschirmflieger), um eigenständig fliegen zu dürfen.

Wo ist das Fliegen verboten oder eingeschränkt?

  • Naturschutzgebiete und Vogelschutzgebiete: Hier gelten strenge Flugverbote oder Mindestflughöhen (z.B. 300 m über Vogelschutzgebieten).
  • Nationalparks: Besonders in Brutzeiten (z.B. März bis Juli) sind sensible Horstbereiche für Steinadler und andere Tiere rot markiert und müssen mit mindestens 500 m Abstand umflogen werden.
  • Flughafennähe: In der Nähe von Flughäfen (z.B. Friedrichshafen) ist das Fliegen ohne Genehmigung verboten.
  • Militärische Sperrgebiete und dicht besiedelte Städte: Hier ist Gleitschirmfliegen aus Sicherheitsgründen untersagt.

Was brauchst du zum Fliegen?

  • Luftfahrtschein (A – Lizenz): Pflicht für alle selbstständigen Flüge
  • B-Lizenz: Für Überlandflüge und Landungen außerhalb offizieller Landeplätze
  • Versicherung: Haftpflichtversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben
  • Luftfahrkarte: Zeigt erlaubte und verbotene Flugzonen

Wie findest du erlaubte Fluggebiete?

  • DHV-Fluggelände-Datenbank: dhv.de/flugbetrieb/fluggelaende-datenbank
  • Paragliding Map: paraglidingmap.com – zeigt Start – und Landeplätze sowie Einschränkungen

Um ein neues Fluggelände für Gleitschirmfliegen in Deutschland anzumelden, musst du ein formales Zulassungsverfahren durchlaufen, das vom Deutschen Hängegleiterverband (DHV) organisiert und genehmigt wird. Hier sind die wichtigsten Schritte:

  1. Antragstellung beim DHV
  • Du musst einen Antrag auf Geländezulassung nach §25 LuftVG beim DHV einreichen.

Die nötigen Formulare findest du im Downloadbereich des DHV.

  1. Voraussetzungen für die Zulassung
  • Einverständnis des Grundstückseigentümers (für Start- und Landeplatz)
  • Flugtechnische Eignung des Geländes (wird durch Sachverständige geprüft)
  • Naturschutzrechtliche Prüfung durch die zuständige Behörde
  • Abstimmung mit der Gemeinde und ggf. Forstamt
  • Sicherheitskonzept für Flugbetrieb und Rettung
  1. Prüfung und Genehmigung
  • Der DHV prüft:
    • Geländegröße (z. B. Startplatz ca. 40 × 50 m)
    • Windverhältnisse und Hindernisse
    • Zugänglichkeit und Infrastruktur
    • Umweltauflagen (z.B. Schutz von Flora und Fauna)
    • Einhaltung der Luftverkehrsordnung (§18 LuftVO für Außenstarts)
  1. Fördermöglichkeiten:
  • Der DHV bietet finanzielle Unterstützung für:
    • Startplatzsanierung
    • Infrastrukturmaßnahmen
    • Sicherheitsausstattung (z.B. Windsäcke, Wetterstationen) → Antrag auf DHV-Gelände-Förderung ist ebenfalls im Downloadbereich verfügbar.

Kontakt:

Für Fragen oder Unterstützung kannst du dich direkt an das DHV-Referat für Geländeverwaltung wenden:

  • E-Mail: flugbetrieb@dhvmail.de
  • Telefon: 08022 9675-10

Line-Trim-Tuning (auch „Trim Tuning“) bezeichnet die präzise Anpassung der Leinenlängen eines Gleitschirms, um dessen Flugverhalten, Leistung und Sicherheit zu optimieren. Es ist ein wichtiger Wartungsschritt, der besonders nach den ersten Flugstunden empfohlen wird.

Was passiert beim Line-Trim-Tuning?

  • Alle Leinen werden millimetergenau vermessen, meist mit Lasertechnik unter definiertem Zug (z.B. 5 kg)
  • Die gemessenen Werte werden mit den Soll-Längen des Herstellers verglichen.
  • Abweichungen werden durch Relativtrimm korrigiert – z.B. durch Umhängen oder Schlaufungen an den Leinenschlössern.
  • Auch Galerieleinen (die oberen Stockwerke) werden einbezogen, da sich dort ebenfalls Längen verändern können.

Warum ist das wichtig?

Mit der Zeit verändern sich die Leinen durch:

  • Materialermüdung
  • UV-Strahlung
  • Feuchtigkeit und Temperatur
  • mechanische Belastung beim Fliegen

Typische Veränderungen:

  • A- und B-Leinen werden länger
  • C-Leinen werden kürzer → Das führt zu einem höheren Anstellwinkel, schlechterem Handling, weniger Geschwindigkeit und erhöhter Stallgefahr.

Wann sollte man trimmen?

  • Nach 15–20 Flugstunden: erste größere Veränderungen
  • Danach alle 100 Flugstunden oder alle 2 Jahre
  • Bei spürbaren Problemen: schlechter Start, Trägheit, asymmetrisches Flugverhalten

Vorteile eines gut getrimmten Schirms

  • Besseres Handling
  • Höhere Fluggeschwindigkeit
  • Stabileres Verhalten in der Luft
  • Mehr Sicherheit und Flugspaß

Aktives Fliegen ist eine zentrale Technik im Gleitschirmfliegen, bei der du durch gezielte Steuerimpulse und Körperhaltung ständig auf Luftbewegungen reagierst, um deinen Schirm stabil und sicher zu halten – besonders in turbulenter Luft.

Was bedeutet „aktiv“ fliegen?

Du fliegst nicht passiv, sondern:

  • Spürst Turbulenzen, Thermik oder Abwinde
  • Reagierst mit Bremsen, Gewichtsverlagerung oder Geschwindigkeit
  • Verhinderst Klapper, Einklapper oder Strömungsabriss

Wie übst du aktives Fliegen?

  1. Bremsen fühlen und dosieren
  • Halte die Bremsen leicht gespannt, nicht ganz lose
  • Spüre, wenn der Schirm weich wird → sofort leicht anbremsen
  • Wenn der Schirm zieht oder hart wird → Bremsen lösen
  1. Gewichtsverlagerung
  • Nutze deine Hüfte, nicht nur die Arme
  • In Kurven: nach innen lehnen, aber nicht übertreiben
  • In Turbulenzen: ausgleichen, um den Schirm stabil zu halten
  1. Blicktechnik
  • Schaue nach vorne und zur Kappe
  • Beobachte die Bewegung des Schirms: Nickbewegungen, seitliches Pendeln
  • Reagiere frühzeitig auf Anzeichen von Instabilität
  1. Simulationstraining
  • Fliege bei moderater Thermik (nicht zu stark)
  • Übe in ruhiger Luft zuerst das Gefühl für Bremsdruck
  • Später: gezielte Übungen mit Fluglehrer oder Sicherheitstraining (SIV)

Hilfreiche Übungen

  • Nickbewegungen ausgleichen: Wenn der Schirm nach vorne schießt, leicht anbremsen
  • Klapper provozieren und abfangen (nur mit Fluglehrer!)
  • Thermikfliegen: Reaktion auf Auf- und Abwinde
  • Speedbar + Bremsen kombinieren: für Stabilität bei beschleunigtem Flug

Tipp: Lernquellen:

  • DHV-Videos zum aktiven Fliegen
  • Bücher wie „Gleitschirmfliegen – das Praxisbuch“ von Ernst Strobl
  • Sicherheitstrainings (SIV) am See oder in den Alpen

Um Flüge legal mit SkyDemon oder ähnlicher Software zu planen, musst du einige wichtige Punkte beachten – sowohl technisch als auch rechtlich. Hier ist eine strukturierte Übersicht:

  1. Flugvorbereitung mit SkyDemon

SkyDemon bietet dir:

  • VFR-Flugplanung mit dynamischen Karten.
  • NOTAMs, METARs, TAFs, Winddaten.
  • Luftraumwarnungen, Hindernisse, Höhenprofile.
  • Anflugkarten aus nationalen AIPs (z.B. DFS Deutschland – kostenpflichtig).
  • Moving Map Navigation während des Fluges.
  1. Was muss bei der Flugvorbereitung dabei sein?

Laut Erfahrungsberichten und Fluglehrern:

  • Pflicht: Flugvorbereitung mit aktuellen Karten, Wetter, NOTAMs, Weight & Balance, Spritplanung.
  • Form: Digital ist erlaubt – Papier ist nicht vorgeschrieben, aber empfohlen als Backup.
  • Backup-Gerät: Ein zweites Tablet oder Smartphone ist sinnvoll, falls das Hauptgerät ausfällt.
  1. Dokumentation für Kontrollen
  • PDFs speichern: Route, Wetter, NOTAMs, Flugplan – für Nachweis bei Kontrolle
  • Offline-Zugriff: Karten und Dokumente lokal speichern
  • Papierausdruck: Optional, z.B. Funkfrequenzen oder ICAO-Karte als Reserve.
  1. AIP Deutschland in SkyDemon
  • Die DFS VFR AIP ist nicht vollständig kostenlos in SkyDemon enthalten.
  • Du kannst sie als Jahresabo separat erwerben (ca. 44 USD).
  • Alternativ: DFS-Webseite oder RunwayMap für kostenlose VACs nutzen
  1. Tipps für Gleitschirmflieger

Auch wenn SkyDemon primär für Motorflieger gedacht ist:

  • Du kannst Lufträume, Hindernisse und Flugbeschränkungen einsehen
  • Gleitschirmflieger werden teilweise im Verkehr angezeigt (z.B. mit SafeSky Pro).
  • Für Streckenflüge mit Gleitschirm ist SkyDemon als Planungstool nützlich, aber nicht als primäre Navigation

Schulung & Praxis

Flugschulen wie die Flight Academy Speyer bieten SkyDemon-Schulungen an – ideal, um alle Funktionen sicher zu nutzen.

Beim Gleitschirmfliegen ist die Starttechnik entscheidend für einen sicheren und erfolgreichen Flug. Sie umfasst sowohl die Vorbereitung als auch die technische Ausführung des Starts. Hier sind die wichtigsten Aspekte:

  1. Startvorbereitung

Eine gute Vorbereitung minimiert Risiken wie verdrehte Leinen, falsche Gurtzeugeinstellungen oder unvorhersehbare Windverhältnisse.

Checkliste:

  • Ausrüstung prüfen: Schirm, Gurtzeug, Helm, Rettungssystem, Funkgerät
  • Leinen sortieren: Keine Kreuzungen oder Verdrehungen
  • Wetter checken: Windrichtung, – stärke, Thermik, mögliche Umschwünge
  • Startplatz kontrollieren: Hindernisse, freie Fläche, Flugroute
  • Mentale Vorbereitung: Konzentration, Visualisierung des Ablaufs
  1. Technische Phasen des Starts

Laut DHV gibt es drei Hauptphasen:

Zugphase:

  • A – Leinen werden mit einem kurzen Impuls gezogen
  • Der Pilot geht 2 – 3 schnelle Schritte nach vorne
  • Arme zeigen nach hinten, um den Zug auf die Karabiner zu bringen

Aufstellphase:

  • Die Kappe hebt sich vom Boden
  • Hände begleiten die A – Gurte nach oben
  • Der Oberkörper richtet sich auf, Geschwindigkeit wird reduziert

Stabilisierungsphase:

  • Kappe steht über dem Piloten
  • Kontrolle über Bremsen und Blick auf die Hinterkante
  • Feinkorrekturen mit gebeugten Armen und ruhiger Körperhaltung
  1. Häufige Fehler und deren Vermeidung:
  • Zu langes Ziehen: Führt zum Überschießen der Kappe
  • Unkontrolliertes Rennen: Kann zu Einklappern führen
  • Falsche Handhaltung: Handflächen sollten nach oben zeigen
  • Start im steilen Gelände: Erhöht Unfallrisiko – besser im flachen Bereich starten
  1. Training & Verbesserung:
  • Groundhandling üben: Vorwärts – und Rückwärtsaufziehen
  • Videoanalyse: In Flugschulen wie LUFTIKUS wird das Startverhalten analysiert.
  • Regelmäßiges Training: Besonders nach längeren Flugpausen

Beim Gleitschirmstart passieren häufig Fehler, die sich leicht vermeiden lassen – wenn man sie kennt. Hier sind die häufigsten Probleme und wie du sie vermeiden kannst:

  1. Unzureichende Vorbereitung:
  • Ausrüstung nicht geprüft: Helm, Gurtzeug, Rettungsschirm, Leinen – alles muss vor dem Start kontrolliert sein.
  • Wetter ignoriert: Zu starker Wind, Seitenwind oder Windstille können gefährlich sein.
  • Startplatz nicht erkundet: Hindernisse, Hangneigung, Bodenbeschaffenheit – alles muss bekannt sein.
  1. Fehler beim Auslegen und Sortieren:
  • Verdrehte Leinen: Häufige Ursache für asymmetrisches Aufziehen oder Klapper.
  • Falsche Tragegurt-Position: Verdrehte Gurte führen zu Kontrollverlust beim Start.
  • Eintrittskante nicht offen: Der Schirm kann nicht sauber aufsteigen.
  1. Körperhaltung und Timing:
  • Zu frühes Loslaufen: Der Schirm ist noch nicht stabil – Risiko von Überschießen oder Einklappern.
  • Zu spätes Loslaufen: Der Schirm fällt zurück – Start misslingt.
  • Fehlende Gewichtsverlagerung: Kein Ausgleich bei Seitenwind oder Schräglage
  1. Mentale Fehler:
  • Stress oder Ablenkung: Konzentration ist entscheidend – besonders bei schwierigen Bedingungen.
  • Überhasteter Start: Geduld ist wichtig – lieber abbrechen und neu starten.
  • Nicht kommunizieren: Bei Gruppenstarts kann es zu gefährlichen Situationen kommen.
  1. Der 5-Punkte-Check (Pflicht vor jedem Start):
  1. Helm, Gurtzeug, Karabiner geschlossen?
  2. Notschirm gesichert?
  3. Leinen und Tragegurte ok?
  4. Eintrittskante offen, Schirm korrekt ausgelegt?
  5. Windrichtung und Luftraum frei?

Tipp zur Fehlervermeidung:

  • Videoanalyse in Flugschulen
  • Groundhandling-Training regelmäßig
  • Rückwärtsstart üben für schwierige Bedingungen
  • Checklisten nutzen – z.B. laminiert am Gurtzeug

Um Starttechnik effektiv einzusetzen, geht es nicht nur darum, den Schirm in die Luft zu bringen, sondern ihn kontrolliert, sicher und stabil in die Flugphase zu überführen. Hier sind die wichtigsten Punkte, wie du deine Starttechnik gezielt verbessern und anwenden kannst:

  1. Verstehen, was dein Schirm braucht

Jeder Gleitschirm reagiert unterschiedlich auf Zug, Wind und Körperbewegung. Effektives Starten bedeutet:

  • Den richtigen Impuls geben (nicht zu stark, nicht zu schwach)
  • Den Schirm beobachten: Steht er sauber über dir? Ist er symmetrisch?
  • Timing: Nicht zu früh oder zu spät loslaufen
  1. Körperspannung und Haltung
  • Aufrecht stehen, leicht nach vorne geneigt
  • Arme locker, aber kontrolliert – nicht verkrampfen
  • Beine aktiv: Starte mit festen, aber nicht hektischen Schritten
  1. Wind optimal nutzen
  • Gegenwind ist ideal – nutze ihn, um den Schirm leichter aufzuziehen
  • Bei Seitenwind: leicht versetzt aufziehen, mit Gewichtsverlagerung ausgleichen
  • Bei Nullwind: mehr Laufgeschwindigkeit, präziser Impuls
  1. Rückwärtsstart vs. Vorwärtsstart
  • Rückwärtsstart: Mehr Kontrolle, ideal bei stärkerem Wind
  • Vorwärtsstart: Einfacher bei wenig Wind, aber weniger Sicht auf die Kappe → Effektiv ist, beide Techniken zu beherrschen und je nach Situation zu wählen
  1. Fehler erkennen und korrigieren
  • Überschießen: Sofort bremsen, ggf. Start abbrechen
  • Asymmetrischer Schirm: Nicht starten – neu auslegen
  • Kappe kippt ab: Ursache finden (Wind, Leinen, Haltung) und gezielt verbessern
  1. Trainieren mit System
  • Groundhandling: Der Schlüssel zur effektiven Starttechnik
  • Videoanalyse: Sieh dir deine Starts an – erkenne Muster und Fehler
  • Fluglehrer – Feedback: Lass dich regelmäßig coachen
  1. Checkliste für effektiven Start
  1. Windrichtung und – stärke geprüft?
  2. Leinen sortiert und Eintrittskante offen?
  3. Tragegurte korrekt und nicht verdreht?
  4. Kappe symmetrisch und stabil?
  5. Startlauf mit Körperspannung und Blick nach vorne?

Die Planung eines Streckenflugs mit dem Gleitschirm ist eine anspruchsvolle, aber lohnende Aufgabe. Sie erfordert eine Kombination aus technischer Vorbereitung, mentaler Stärke, meteorologischem Verständnis und praktischer Flugtaktik. Hier sind die wichtigsten Schritte und Tipps:

1. Zielsetzung und Motivation

  • Setze dir ein konkretes Ziel: z. B. 30 km, ein bestimmter Ort oder ein FAI-Dreieck.
  • Verbinde dein Ziel mit einem emotionalen Motiv – das steigert deine Ausdauer.

2. Ausrüstung vorbereiten

  • Gleitschirm: passend zur Erfahrung, möglichst mit guter Gleitleistung.
  • Gurtzeug: bequem, mit Trinksystem und Stauraum.
  • Fluginstrumente: Vario, GPS, ggf. Flugcomputer.
  • Sicherheitsausrüstung: Rettungsschirm, Funkgerät, Sonnenbrille, Helm.
  • Verpflegung: Trinkblase, Snacks, ggf. Windel für lange Flüge

3. Wetteranalyse

  • Thermikprognose: Stärke, Beginn, Verlauf
  • Windrichtung und -stärke: am Boden und in der Höhe
  • Wolkenbasis: Höhe und Entwicklung
  • Nutze Tools wie XCWeather, TopMeteo, Windy, SkySight

4. Routenplanung

  • Wähle ein Gebiet mit:
    • vielen Außenlandemöglichkeiten.
    • zusammenhängenden Südflanken.
    • wenigen Talquerungen.
  • Plane mit SkyDemon, XCTrack, SeeYou, Ayvri.
  • Berücksichtige Lufträume, Flugverbotszonen, NOTAMs.

5. Mentale Vorbereitung

  • Visualisiere schwierige Phasen: z. B. Absaufen, Talquerung, Thermik finden
  • Trainiere deine Konzentration und Frustrationstoleranz
  • Nutze ein Flugtagebuch zur Reflexion und Motivation

6. Flugtaktik:

  • Früh starten, wenn Thermik beginnt.
  • Effizient kurbeln: Thermik zentrieren, nicht zu lange bleiben.
  • Entscheidungen treffen: Weiterfliegen oder zurück?
  • Speedbar nutzen, wenn sicher – für größere Distanzen.

7. Übung macht den Streckenflieger:

  • Beginne mit 15–30 km-Flügen in bekannten Gebieten.
  • Trainiere Thermikfliegen und Außenlandungen.
  • Fliege mit erfahrenen Piloten – „Hinterherfliegen“ hilft enorm

Empfohlene Ressourcen:

  • XCPEDIA von Ferdinand Vogel – Streckenflugseminar mit Praxisbezug.
  • Überflieger-Onlinekurs – Trainingspläne, Tools, mentale Strategien.
  • DHV XC-Server – Flüge anderer Piloten analysieren

Bei der Flugplanung für Gleitschirmflieger gibt es eine Vielzahl von Software-Tools und Apps, die dir helfen, Streckenflüge sicher, effizient und legal zu planen. Hier sind die besten und beliebtesten Tools, jeweils mit ihren Stärken:

1. XCTrack (Android)

  • Vollwertiger Flugcomputer für XC- und Wettbewerbsflüge.
  • Unterstützt FAI-Aufgaben, Thermikassistent, Luftraumwarnungen, Livetracking.
  • Import von .cup/.wpt-Dateien für Streckenplanung.
  • Integration mit XContest für Fluguploads.
  • Sehr flexibel konfigurierbar, aber etwas technikaffin.

2. FlySkyHy (iOS)

  • Die beste Alternative zu XCTrack für Apple-Nutzer.
  • Zeigt Höhe, Steigwerte, Windrichtung, Thermikzonen.
  • Bluetooth-Anbindung an Varios.
  • Live-Tracking, Flugbuch, FAI-Distanzberechnung.
  • Sehr beliebt bei Profis wie Gavin McClurg.

3. Gaggle (Android & iOS)

  • Kombiniert Variometer, Live-Tracking, Fluganalyse und 3D-Wiedergabe.
  • Echtzeit-Wetterdaten, Luftraumwarnungen, Thermikassistent.
  • Export nach GPX, KML, IGC.
  • Ideal für soziales Fliegen mit Freunden und Familie

4. Burnair Map & Burnair Go

  • Umfangreiche Karte mit Thermikprognosen, Fluggebieten, Lufträumen.
  • Burnair Go für Live-Daten während des Fluges.
  • Ideal für Briefing und Streckenplanung.
  • Teilweise kostenpflichtig, aber sehr präzise.

5. Meteo-Parapente & SkySight

  • Thermik- und Wetterprognosen speziell für Gleitschirmflieger.
  • Punktgenaue Vorhersagen, Thermikstärke, Basishöhe.
  • SkySight bietet sogar Routenvorhersage für Streckenflüge.

6. SeeYou Navigator

  • Beliebt bei Wettkampfpiloten.
  • Aufgabenplanung, Luftraumwarnungen, GPS-Logger.
  • Unterstützt FAI-konforme Flugaufzeichnung.

7. ThermiXC

  • Einfaches Tool zur Streckenflugplanung
  • Zeigt Thermikhotspots, Airspaces, Flugdauer, Schnittgeschwindigkeit
  • Ideal für die Vorabplanung deiner Traumroute

8. ParaglidingMap

  • Weltweite Übersicht über Fluggebiete
  • Ideal für Reiseplanung und Gebietsbriefing
  • Weniger aktuell als Burnair, aber hilfreich

Taktik ist im Gleitschirm-Wettbewerb absolut entscheidend – sie kann den Unterschied zwischen einem durchschnittlichen Flug und einem Podiumsplatz ausmachen. Während Technik und Ausrüstung die Grundlage bilden, entscheidet die taktische Umsetzung oft über den Erfolg.

Warum ist Taktik so wichtig?

1. Effiziente Thermiknutzung:

  • Wer schnell die beste Thermik findet und zentriert, spart Zeit und Höhe.
  • Taktisch kluge Piloten erkennen Triggerpunkte und Wolkenbilder besser.

2. Optimale Linienwahl:

  • Die Wahl der Fluglinie beeinflusst Geschwindigkeit und Sicherheit.
  • Taktiker fliegen mit Rückenwind, nutzen Wolkenstraßen und vermeiden Absaufzonen.

3. Entscheidungsmanagement:

  • Wettbewerbe erfordern schnelle Entscheidungen:
    • Bleibe ich in der Thermik oder fliege ich weiter?
    • Riskiere ich eine Talquerung oder nehme ich den Umweg?
  • Gute Taktiker bewerten Risiko vs. Nutzen laufend.

4. Speed vs. Sicherheit:

  • Mit Speedbar fliegen bringt Punkte – aber nur, wenn man nicht absäuft.
  • Taktik heißt: richtiger Moment für Gas geben, nicht blind beschleunigen.

5. Mentale Stärke:

  • Taktik hilft, in schwierigen Phasen ruhig zu bleiben und kluge Entscheidungen zu treffen.
  • Wer taktisch denkt, plant voraus und bleibt flexibel.

Typische taktische Fehler:

  • Zu lange in schwacher Thermik bleiben.
  • Zu früh oder zu spät beschleunigen.
  • Sich von anderen Piloten „mitziehen“ lassen, ohne eigene Einschätzung.
  • Talquerungen ohne ausreichende Höhe.
  • Ignorieren von Wetteränderungen oder Luftraumgrenzen.

Taktik trainieren:

  • Fluganalysen mit XCTrack, SeeYou oder XContest.
  • Mentales Training: Szenarien durchspielen.
  • Wettbewerbssimulationen: z. B. mit GPS-Trackern oder in Online-XC-Wettbewerben.
  • Briefings mit erfahrenen Piloten: Taktik besprechen und reflektieren.

Bei der Flugplanung im Gleitschirmfliegen passieren häufig Fehler, die sich mit etwas Aufmerksamkeit und Routine gut vermeiden lassen. Hier sind die wichtigsten Problemfelder – und wie du sie umgehen kannst:

1. Unzureichende Vorbereitung

  • Ausrüstung nicht geprüft: Schirm, Gurtzeug, Helm und Rettungssystem müssen vor jedem Flug kontrolliert werden.
  • Wetter ignoriert: Flüge bei zu starkem Wind, Seitenwind oder instabilen Bedingungen sind riskant.
  • Startplatz nicht erkundet: Hindernisse, Hangneigung und Flugkorridor müssen bekannt sein.

2. Fehlerhafte Einschätzung der Flugroute

  • Talwind unterschätzt: Besonders in engen Tälern kann der Wind stark und turbulent sein.
  • Lee-Zonen nicht erkannt: Flüge in den Windschatten von Bergen führen oft zu Klappern und Kontrollverlust.
  • Außenlandemöglichkeiten nicht eingeplant: Ohne Plan B steigt das Risiko bei Absaufern oder Wetterumschwung.

3. Technische Fehler

  • Verdrehte Leinen oder falsch ausgelegter Schirm: Führt zu asymmetrischem Aufziehen oder Startabbruch.
  • Gurtzeug falsch eingestellt: Beeinträchtigt Balance und Kontrolle.
  • Fehlende Luftraumprüfung: NOTAMs, DABS und Flugverbotszonen müssen vorab gecheckt werden.

4. Mentale Fehler

  • Stress oder Ablenkung: Reduziert Konzentration und Reaktionsfähigkeit.
  • Überhasteter Start: Geduld ist entscheidend – lieber abbrechen und neu starten.
  • Selbstüberschätzung: Auch erfahrene Piloten können sich in gefährliche Situationen bringen.

Wie du Fehler vermeidest

  • Nutze eine Checkliste (z. B. 5-Punkte-Check)
  • Plane mit Apps und Tools wie Burnair, SkySight, XCTrack
  • Trainiere regelmäßig Groundhandling und Starttechnik
  • Besprich deine Flugroute mit anderen Piloten
  • Lerne aus eigenen und fremden Fehlern – z. B. durch Fluganalysen oder Forenberichte

Bei der Flugplanung im Gleitschirmfliegen kommt es auf eine sorgfältige Kombination aus technischem Wissen, mentaler Vorbereitung, Wetteranalyse und Sicherheitsbewusstsein an. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die du unbedingt beachten solltest:

1. Theoretische Vorbereitung

  • Du solltest die aerodynamischen GrundlagenLuftraumstrukturFlugregeln und Notfallverfahren kennen.
  • Diese Inhalte werden in der A-Schein-Ausbildung vermittelt und sind essenziell für sicheres Fliegen.

2. Wetteranalyse

  • Wetter ist der entscheidende Faktor für Flugplanung:
    • Windrichtung und -stärke
    • Thermikentwicklung
    • Wolkenbasis und Sichtverhältnisse
  • Nutze Tools wie SkySightMeteo-ParapenteWindy oder XCWeather.
  • Eine Meteo-Entscheidungsstrategie hilft, Risiken frühzeitig zu erkennen.

3. Mentale Vorbereitung

  • Lange Flüge erfordern Konzentration, Geduld und Stressresistenz.
  • Plane auch psychologisch: Wie gehst du mit Frustration, Absaufern oder schwierigen Entscheidungen um?
  • Viele Piloten reflektieren ihre Flüge im Nachhinein, um daraus zu lernen.

4. Ausrüstung und Technik:

  • Schirm, Gurtzeug, Helm, Rettungssystem müssen geprüft und passend konfiguriert sein.
  • Die Ausrüstung muss zu deinem Erfahrungslevel und Flugziel passen.
  • Auch körperliche Fitness spielt eine Rolle – z. B. für Starts, Landungen und lange Flugphasen.

5. Routenplanung:

  • Plane deine Route mit Blick auf:
    • Lufträume und Flugverbotszonen
    • Außenlandemöglichkeiten
    • Thermikquellen und Talquerungen
  • Tools wie XCTrackFlySkyHySeeYou Navigator oder SkyDemon helfen bei der Planung.

6. Fehlervermeidung:

  • Laut Experten sind über 90 % der Unfälle auf menschliche Fehler zurückzuführen.
  • Häufige Fehler:
    • Schlechte Einschätzung der Wetterlage
    • Überhasteter Start
    • Ignorieren von Luftraumgrenzen
    • Mangelnde Vorbereitung oder mentale Überforderung

7. 5-Punkte-Check vor dem Start:

  1. Helm, Gurtzeug, Karabiner geschlossen?
  2. Rettungssystem gesichert?
  3. Leinen und Tragegurte korrekt?
  4. Eintrittskante offen, Schirm sauber ausgelegt?
  5. Windrichtung und Luftraum geprüft?

Die Starttechnik spielt eine zentrale Rolle bei XC-Flügen (Streckenflügen) – sie ist der erste entscheidende Moment, der über den Erfolg oder Misserfolg des gesamten Fluges mitentscheiden kann. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum sie so wichtig ist:

1. Der Start entscheidet über den Einstieg in die Thermik

  • Ein sauberer, kontrollierter Start bringt dich schnell und stabil in die Luft.
  • Du kannst direkt in die erste Thermikblase einsteigen, wenn du gut positioniert bist.
  • Ein schlechter Start kostet Zeit, Höhe und oft die Chance auf einen frühen Thermikanschluss.

2. Windbedingungen am Startplatz

  • Bei XC-Flügen startet man oft früh, wenn die Thermik gerade beginnt – das bedeutet oft schwacher oder wechselnder Wind.
  • Gute Starttechnik hilft dir, auch bei schwierigen Bedingungen sicher zu starten:
    • Rückwärtsstart bei böigem Wind
    • Vorwärtsstart bei Nullwind mit präzisem Timing

3. Mentale Sicherheit und Fokus

  • Ein gelungener Start gibt dir Selbstvertrauen für den weiteren Flug.
  • Du kannst dich sofort auf Taktik, Thermik und Navigation konzentrieren.
  • Ein misslungener Start kann Stress erzeugen und deine mentale Stärke beeinträchtigen.

4. Technische Kontrolle

  • Beim Start zeigt sich, ob du deinen Schirm wirklich beherrschst:
    • Leinen sortiert?
    • Kappe symmetrisch?
    • Reaktion auf Wind und Gelände?
  • Wer hier souverän agiert, hat auch später im Flug mehr Kontrolle und Sicherheit.

5. XC-Strategie beginnt am Boden

  • Viele XC-Piloten wählen den Startplatz strategisch:
    • Nähe zu Thermikquellen.
    • Ausrichtung zur geplanten Route.
    • Wind- und Geländeoptimierung.
  • Die Starttechnik muss zur XC-Taktik passen – z. B. schneller Start bei kurzen Thermikfenstern.

Fazit

Eine gute Starttechnik ist mehr als nur der Weg in die Luft – sie ist der erste taktische Schritt eines erfolgreichen Streckenflugs. Wer sie beherrscht, startet nicht nur sicher, sondern effizient, strategisch und mit mentaler Stärke.

Die Flugplanung spielt eine Schlüsselrolle bei XC-Flügen (Streckenflügen) – sie ist das Fundament für Sicherheit, Effizienz und Erfolg. Ein gut geplanter Flug erhöht die Chancen auf lange Distanzen, minimiert Risiken und hilft dir, taktisch kluge Entscheidungen zu treffen. Hier sind die wichtigsten Aspekte:

1. Strategische Routenwahl

  • Wähle eine Route mit:
    • Thermikquellen (Südflanken, Triggerpunkte)
    • Außenlandemöglichkeiten
    • Günstiger Windrichtung
    • Wenig Luftraumbeschränkungen
  • Nutze Tools wie XCTrack, SkyDemon, SeeYou Navigator oder Burnair Map zur Planung.

2. Wetteranalyse

  • Entscheidend für Streckenflüge:
    • Thermikbeginn und -stärke
    • Wolkenbasis und Entwicklung
    • Windrichtung in verschiedenen Höhen
  • Nutze SkySight, Meteo-Parapente, Windy oder TopMeteo für präzise Prognosen.

3. Luftraum- und Sicherheitsplanung

  • Prüfe:
    • Luftraumstruktur (CTR, ED-R, TMZ, etc.)
    • NOTAMs und DABS
    • Flugverbotszonen und Höhenbeschränkungen
  • Plane Alternativen bei Wetterumschwung oder Absaufern.

4. Mentale Vorbereitung

  • Visualisiere kritische Phasen:
    • Talquerungen
    • Entscheidungspunkte (z. B. „weiterfliegen oder umdrehen?“)
    • Thermik finden nach Gleitphasen
  • Plane Pausen, Verpflegung und mentale Strategien gegen Frust oder Stress.

5. Ausrüstung und Technik

  • Bereite dein Setup vor:
    • Gleitschirm und Gurtzeug passend zur Route
    • Fluginstrumente mit GPS, Vario, Luftraumwarnung
    • Trinksystem, Snacks, Sonnen- und Kälteschutz
  • Stelle sicher, dass alles voll geladen, synchronisiert und getestet ist.

6. Dokumentation und Nachbereitung

  • Speichere deine Flugplanung als PDF oder Screenshot
  • Lade Flüge auf XContest oder DHV-XC hoch
  • Analysiere deine Route, Thermiknutzung und Entscheidungen

Fazit

Flugplanung ist nicht nur Vorbereitung – sie ist Teil deiner XC-Taktik. Wer gut plant, fliegt weiter, sicherer und mit mehr Freude. Sie verbindet meteorologisches Wissen, technische Vorbereitung, mentale Stärke und taktisches Denken.

Flugplanung effektiv einzusetzen bedeutet, sie nicht nur als Vorbereitung zu sehen, sondern als aktives Werkzeug, das deinen gesamten Flug verbessert – von Sicherheit über Taktik bis zur mentalen Stabilität. Hier sind die wichtigsten Wege, wie du Flugplanung wirklich wirksam nutzen kannst:

1. Strategisch denken – nicht nur vorbereiten:

  • Plane nicht nur „ob“ du fliegst, sondern wie, wann und wohin.
  • Nutze Flugplanung, um Entscheidungen vorwegzunehmen: z. B. „Was mache ich, wenn ich absaufe?“ oder „Wo ist die beste Thermikzone?“
  • Erstelle Alternativrouten für verschiedene Wetterentwicklungen.

2. Wetterdaten intelligent nutzen:

  • Kombiniere ThermikprognosenWindprofile und Wolkenentwicklung.
  • Nutze Tools wie SkySightMeteo-ParapenteWindy oder TopMeteo.
  • Plane den Startzeitpunkt passend zur Thermikentwicklung – z. B. „Erste Thermik ab 11:30 Uhr, Basis steigt bis 14:00 Uhr.“

3. Luftraum und Gelände aktiv einbeziehen:

  • Nutze SkyDemon, XCTrack, SeeYou Navigator oder Burnair Map, um:
    • Lufträume zu visualisieren
    • Flugverbotszonen zu vermeiden
    • Triggerpunkte und Talquerungen zu erkennen
  • Plane mit realistischen Höhenprofilen und Außenlandemöglichkeiten.

4. Mentale Vorbereitung durch Planung:

  • Visualisiere kritische Phasen: Talquerung, Thermik finden, Entscheidungspunkte.
  • Plane bewusst Pausen, Verpflegung und mentale Strategien.
  • Nutze Flugplanung, um Stress zu reduzieren – du weißt, was dich erwartet.

5. Checklisten und Routinen nutzen:

  • Erstelle eine persönliche Checkliste für Ausrüstung, Wetter, Route, Luftraum.
  • Nutze digitale Tools zur Dokumentation: z. B. PDF-Export aus SkyDemon oder XCTrack.
  • Plane auch die Nachbereitung: Fluganalyse, Upload zu XContest, Reflexion.

6. Flugplanung als Trainingsinstrument:

  • Plane bewusst Flüge mit Lernzielen: z. B. „Thermik zentrieren“, „Talquerung üben“, „Speedbar-Taktik testen“.
  • Nutze Flugplanung, um deine Flugtechnik und Taktik zu verbessern.

Fazit:

Effektive Flugplanung ist mehr als Vorbereitung – sie ist ein strategisches Werkzeug, das dir hilft, besser zu fliegen, sicherer zu entscheiden und mehr zu lernen. Sie verbindet Technik, Taktik und mentale Stärke.

Die Luftraumbeobachtung spielt eine zentrale Rolle bei XC-Flügen (Streckenflügen) – sie ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch ein entscheidender Faktor für Sicherheit, Flugtaktik und Effizienz. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum sie so wichtig ist:

1. Sicherheit

  • Du musst jederzeit wissen, wo du dich im Luftraum befindest – besonders in der Nähe von:
    • Kontrollzonen (CTR)
    • Flugbeschränkungsgebieten (ED-R)
    • Transponderpflichtzonen (TMZ)
  • Ein Verstoß kann nicht nur gefährlich sein, sondern auch rechtliche Konsequenzen haben.

2. Taktische Entscheidungen

  • Luftraumbeobachtung hilft dir, optimale Linien zu wählen, ohne in verbotene Zonen zu geraten.
  • Du kannst Thermikquellen besser nutzen, wenn du weißt, wo du frei fliegen darfst.
  • In Wettbewerben ist die Luftraumgrenze oft taktisch entscheidend – z. B. bei Wendepunkten oder Talquerungen.

3. Nutzung digitaler Tools

  • Apps wie XCTrack, SkyDemon, SeeYou Navigator, Burnair Map zeigen dir:
    • Aktuelle Luftraumstruktur
    • Höhenlimits
    • Warnungen bei Annäherung
  • Du kannst Luftraumdateien (.openair) laden und in dein Vario oder Fluggerät integrieren.

4. Mentale Entlastung

  • Wer den Luftraum im Blick hat, fliegt entspannter und fokussierter.
  • Du vermeidest Stress durch Unsicherheit („Darf ich hier noch fliegen?“).
  • Du kannst dich besser auf Thermik, Navigation und Taktik konzentrieren.

5. Vorbereitung ist entscheidend

  • Vor dem Flug solltest du:
    • Die Route mit Luftraumkarten abgleichen
    • NOTAMs und DABS prüfen
    • Höhenlimits und Sperrzeiten kennen
  • Besonders wichtig bei Flügen in der Nähe von Flughäfen, militärischen Zonen oder grenznahen Gebieten.

Fazit

Luftraumbeobachtung ist mehr als Pflicht – sie ist ein strategisches Werkzeug, das dir hilft, sicher, effizient und erfolgreich zu fliegen. Wer sie aktiv nutzt, fliegt weiter, entspannter und mit mehr Kontrolle.

Der Rückwärtsstart ist eine besonders kontrollierte und sichere Starttechnik beim Gleitschirmfliegen, vor allem bei Wind von vorne. Er wird häufig von fortgeschrittenen Piloten verwendet, da er mehr Kontrolle über den Schirm beim Aufziehen bietet und weniger Platz benötigt.

Was ist der Rückwärtsstart?

Beim Rückwärtsstart steht der Pilot mit dem Rücken zum Schirm, blickt in die Windrichtung, zieht den Schirm rückwärts über den Kopf, dreht sich dann unter dem Schirm um und startet.

Vorteile des Rückwärtsstarts:

  • Bessere Kontrolle beim Aufziehen
  • Sicht auf den Schirm während des gesamten Prozesses
  • Sicherer bei stärkerem Wind
  • Weniger Risiko für asymmetrisches Aufziehen oder Klapper

So wendest du den Rückwärtsstart an – Schritt für Schritt:

1. Schirm auslegen:

  • Halbmondförmig, symmetrisch zur Windrichtung
  • Leinen sortieren und kontrollieren

2. Position einnehmen:

  • Rücken zum Schirm, Blick in Windrichtung
  • A-Gurte in den Händen, Arme leicht gestreckt
  • Bremsleinen in den Händen, ggf. über Kreuz

3. Schirm aufziehen:

  • Mit gleichmäßigem Zug an den A-Gurten
  • Ruhig rückwärts gehen, um den Schirm über den Kopf zu bringen
  • Schirm beobachten: Ist er symmetrisch und stabil?

4. Schirm kontrollieren:

  • Falls nötig: Korrekturen mit Bremsen oder Gewichtsverlagerung
  • Nicht zu früh drehen – erst wenn der Schirm stabil über dir steht

5. Drehen und starten:

  • Drehung unter dem Schirm (meist zur Seite mit weniger Leinen)
  • Blick nach vorne, laufbereit
  • Startlauf beginnen, ggf. leicht beschleunigen

Häufige Fehler:

  • Zu hektisches Aufziehen → Schirm kippt oder steigt zu schnell
  • Zu frühes Drehen → keine Kontrolle über den Schirm
  • Leinen nicht sortiert → Verhänger oder asymmetrisches Aufziehen
  • Windrichtung falsch eingeschätzt → Schirm driftet seitlich

Tipp:

Übe den Rückwärtsstart regelmäßig am Übungshang oder bei ruhigem Wind. Sicherheitstrainings bieten oft gezielte Rückwärtsstart-Schulungen.

Der Vorwärtsstart ist die klassische Starttechnik beim Gleitschirmfliegen, besonders geeignet bei schwachem oder keinem Wind. Dabei steht der Pilot mit dem Gesicht zum Schirm, zieht ihn nach vorne über den Kopf und startet direkt in Flugrichtung.

So funktioniert der Vorwärtsstart – Schritt für Schritt:

1. Schirm auslegen:

  • Halbmondförmig, symmetrisch zur Windrichtung
  • Leinen sortieren und kontrollieren

2. Position einnehmen:

  • Stehe vor dem Schirm, Blick zum Schirm
  • A-Gurte in den Händen, Bremsen locker halten
  • Leicht nach vorne geneigt, Arme gestreckt

3. Schirm aufziehen:

  • Laufe zügig nach vorne, ziehe dabei gleichmäßig an den A-Gurten
  • Der Schirm steigt über den Kopf → nicht abrupt bremsen
  • Blick nach oben: Ist der Schirm symmetrisch und stabil?

4. Schirm kontrollieren:

  • Falls nötig: Korrekturen mit Bremsen oder Gewichtsverlagerung
  • Nicht zu früh beschleunigen, erst wenn der Schirm stabil steht

5. Startlauf:

  • Laufe weiter nach vorne, bis der Schirm dich trägt
  • Beschleunige gleichmäßig, kein abruptes Springen
  • Bremsen dosiert einsetzen, um Vorschießen zu vermeiden

Vorteile des Vorwärtsstarts:

  • Einfach zu erlernen
  • Gut bei Windstille oder leichtem Rückenwind
  • Weniger komplexe Leinenführung

Typische Fehler:

  • Zu langsames Anlaufen → Schirm steigt nicht richtig
  • Zu starkes Bremsen beim Aufziehen → Schirm kippt oder bleibt hängen
  • Keine Kontrolle über den Schirm → asymmetrisches Aufziehen
  • Startlauf zu kurz oder zu zögerlich → kein Abheben

Tipp:

Übe den Vorwärtsstart regelmäßig bei ruhigen Bedingungen. Achte besonders auf Timing, Körperspannung und Blickführung.

Beim Kauf eines Gleitschirmhelms solltest du auf mehrere sicherheitsrelevante und komfortbezogene Kriterien achten. Hier sind die wichtigsten Punkte, die du berücksichtigen solltest:

1. Sicherheitsnormen:

  • Achte auf die EN 966-Zertifizierung – sie ist die europäische Norm für Helme im Luftsport.
  • Nur Helme mit dieser Norm sind für Gleitschirmfliegen zugelassen und bieten geprüften Schutz bei Flugunfällen.

2. Bauart und Schutz:

  • In-Mold-Helme: Leicht und komfortabel, ideal für lange Flüge. Sie bestehen aus einer verschmolzenen Außenschale und EPS-Schaum.
  • ABS-Helme: Robuster und widerstandsfähiger, aber schwerer. Gut für Piloten, die maximale Sicherheit bevorzugen.

3. Helmtypen:

  • Offener Helm: Leicht und gut belüftet, aber weniger Schutz – geeignet für ruhige Bedingungen.
  • Visierhelm: Bietet Schutz für Augen und Gesicht, gute Sicht und Belüftung – ideal für wechselhaftes Wetter.
  • Vollgesichtshelm: Maximaler Schutz für Kopf und Gesicht – empfohlen bei anspruchsvollen Bedingungen oder Streckenflügen.

4. Passform und Größe:

  • Miss deinen Kopfumfang ca. 2,5 cm über den Augenbrauen und vergleiche mit der Größentabelle des Herstellers.
  • Der Helm sollte eng anliegen, aber nicht drücken. Er darf sich nicht bewegen, wenn du den Kopf schüttelst – auch ohne geschlossenen Gurt.

5. Belüftung und Komfort:

  • Gute Belüftung ist wichtig für lange Flüge und warme Tage.
  • Achte auf Luftkanäle und Öffnungen, die einen Luftstrom ermöglichen.
  • Innenpolster sollten waschbar und austauschbar sein.

6. Verschlusssystem:

  • Klickverschluss: Einfach und sicher.
  • Magnetverschluss: Komfortabel, aber bei Stürzen potenziell weniger sicher.
  • Drehrädchen: Für präzise Anpassung am Hinterkopf.

7. Zubehör-Kompatibilität:

  • Prüfe, ob der Helm mit Funkgeräten, Vario-Halterungen oder Visieren kompatibel ist.
  • Manche Modelle bieten Brillen-Garagen oder spezielle Halterungen für Sonnenbrillen.

Fazit:

Ein guter Gleitschirmhelm ist leicht, sicher, bequem und zertifiziert. Er sollte zu deinem Flugstil, deinem Kopf und deinen Anforderungen passen. Nimm dir Zeit für die Auswahl – ein passender Helm kann im Ernstfall Leben retten.

Zum Gleitschirmfliegen benötigst du eine Reihe von Ausrüstungsgegenständen, die sowohl für deine Sicherheit als auch für dein Flugerlebnis entscheidend sind. Hier ist eine Übersicht über die grundlegende Ausrüstung:

Grundausstattung fürs Gleitschirmfliegen:

  • Gleitschirm (Paraglider):
    • Das Herzstück der Ausrüstung.
    • Es gibt unterschiedliche Typen: Anfänger-, Freizeit-, Sport- und Wettkampf-Schirme.
  • Gurtzeug (Harness):
    • Sitzsystem mit Rückenstütze und Protektor.
    • Komfort und Sicherheit sind hier entscheidend.
  • Rettungsschirm (Reserve):
    • Wird im Notfall ausgelöst.
    • Muss regelmäßig gewartet und gepackt werden.
  • Helm:
    • Leicht, robust und mit guter Belüftung.
    • Muss EN966-zertifiziert sein (Norm für Luftsporthelme).
  • Variometer:
    • Misst die Steig- und Sinkgeschwindigkeit.
    • Oft kombiniert mit GPS und Höhenmesser.
  • Funkgerät:
    • Für Kommunikation mit Fluglehrer oder anderen Piloten.
    • Besonders wichtig in der Ausbildung und bei Streckenflügen.
  • Fluganzug / Bekleidung:
    • Winddicht, warm und bequem.
    • Handschuhe, Sonnenbrille und festes Schuhwerk sind ebenfalls wichtig.
  • Rucksack:
    • Zum Transport der gesamten Ausrüstung.
    • Oft speziell für Gleitschirmflieger konzipiert.

Optionales Zubehör:

  • GPS-Gerät oder Smartphone mit Flug-App
  • GoPro oder Action-Kamera
  • Windmesser
  • Taschenmesser / Multitool
  • Trinksystem (Camelbak)

Gleitschirmfliegen gilt grundsätzlich als relativ sichere Luftsportart, insbesondere bei ruhigen Wetterbedingungen und mit guter Ausbildung. Dennoch gibt es – wie bei jeder Outdoor- oder Flugsportart – gewisse Risiken. Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse aus der aktuellen Sicherheitsbewertung des Deutschen Hängegleiterverbands (DHV):

Wie sicher ist Gleitschirmfliegen?
Das spricht für die Sicherheit:

  • Moderne Ausrüstung: Gleitschirme werden auf eine achtfache Sicherheitsreserve getestet. Materialversagen ist extrem selten.
  • Rettungsschirm ist Pflicht: Jeder Pilot muss einen Rettungsschirm mitführen.
  • Langsame Fluggeschwindigkeit: Mit max. ca. 50 km/h ist das Verletzungsrisiko bei Unfällen geringer als bei anderen Luftsportarten.
  • Gute Ausbildung: Die Ausbildung dauert etwa 20 Flugtage und kostet rund 2.500 €. Sie umfasst Theorie, Praxis und Wetterkunde.
  • Betreutes Fliegen: Viele Piloten nutzen geführte Reisen mit Fluglehrern – das ist die sicherste Art zu fliegen.

Wo liegen die Risiken?

  • Start und Landung: Die meisten Unfälle passieren bodennah – z.B. durch Stolpern, falsche Steuerung oder Windböen.
  • Wetterbedingungen: Der Gleitschirm ist anfällig für Turbulenzen. Eine falsche Einschätzung des Wetters ist eine häufige Unfallursache.
  • Selbstüberschätzung: Besonders Anfänger unterschätzen oft die Bedingungen oder überschätzen ihr Können.
  • Thermik und Wind: Starke Auf- und Abwinde können den Schirm einklappen lassen – das erfordert Training und schnelle Reaktion.

Unfallstatistik (Deutschland, laut DHV):

  • Absolute Unfallzahlen steigen, weil mehr Menschen fliegen.
  • Relative Unfallzahlen sinken, da die Ausbildung und Technik besser werden.
  • Tödliche Unfälle sind selten, Verletzungen kommen häufiger vor – meist durch Pilotenfehler, nicht durch Technik.

Fazit
Gleitschirmfliegen ist sicher, wenn du:

  • gut ausgebildet bist,
  • deine Ausrüstung regelmäßig wartest,
  • das Wetter richtig einschätzt,
  • und deine eigenen Grenzen kennst.

Oder wie es der DHV formuliert:

„Ein Zweifel ist ein Nein.“ – Wer bei den Bedingungen unsicher ist, sollte nicht starten.

Als Gleitschirmpilot in Deutschland musst du dich mit verschiedenen Luftraumklassen und Sondergebieten vertraut machen, um sicher und legal zu fliegen. Hier ist eine Übersicht der wichtigsten Lufträume, die du beachten solltest:

1. Relevante Lufraumklassen für Gleitschirmflieger:

Luftraum G (unkontrolliert):

  • Vom Boden bis meist 2500ft AGL (Above Ground Level).
    Keine Freigabe oder Funkpflicht.
  • Ideal für Gleitschirmflüge.
  • Sichtflugregeln gelten: z.B. 1,5km Sicht, dauernde Erdsicht.

Luftraum E (kontrolliert, aber VFR erlaubt):

  • Beginnt meist ab 2500ft AGL bis FL100.
  • Keine Freigabe nötig, aber IFR-Verkehr möglich.
  • Abstand zu Wolken und gute Sicht erforderlich.
  • In TMA-Sektoren kann die Untergrenze auch bei 1000 oder 1700ft AGL liegen.

Luftraum D (Kontrollzone, CTR):

  • Rund um größere Flugplätze.
  • Freigabe und Funkkontakt erforderlich.
  • Meist nicht für Gleitschirmflüge geeignet, außer mit Sondergenehmigung.

Luftraum C, B, A:

Nicht nutzbar für Gleitschirmflieger.
Ausschließlich für IFR-Flüge oder mit spezieller Freigabe.
Beginnt meist oberhalb FL100 (ca. 3.000m MSL).

2. Sondergebiete und Beschränkungen

ED-R (Restricted Area):

Flugbeschränkungsgebiete, z.B. militärische Zonen.
Durchflug verboten, außer mit Genehmigung.
In ICAO-Karten rot markiert.

ED-D (Danger Area):

Gefahrengebiete, z.B. militärisches Tiefflugtraining.
Durchflug auf eigenes Risiko möglich.
Meist an Wochenenden inaktiv.

ED-P (Prohibited Area):

Luftsperrgebiete – absolutes Flugverbot.
In Deutschland derzeit keine aktiven ED-P.

TMZ (Transponder Mandatory Zone):

Transponderpflicht – Gleitschirme haben keinen.
Einflug nicht erlaubt ohne Sondergenehmigung.

RMZ (Radio Mandatory Zone):

Funkpflicht – ebenfalls meist nicht nutzbar für Gleitschirme.

3. Was du zur Flugplanung brauchst:

  • ICAO-Karte 1:500.000 – jährlich aktualisiert, zeigt alle Lufträume und Fluggelände.
  • NOTAMs und NfL – kurzfristige Änderungen und Beschränkungen.
  • DFS WebAUP – zeigt tagesaktuelle Nutzbarkeit von Lufträumen.
  • Luftfahrthandbuch (AIP) – offizielle Informationen zu Flugplätzen und Lufträumen.

Fazit:

Für Gleitschirmflieger sind vor allem die Lufträume G und E relevant, mit Einschränkungen in der Nähe von Flughäfen und in TMA-Sektoren. Sondergebiete wie ED-R, TMZ oder CTR müssen unbedingt vermieden oder mit Freigabe beflogen werden. Eine sorgfältige Flugplanung mit aktuellen Karten und NOTAMs ist Pflicht.

Ja, grundsätzlich kann jeder gesunde Mensch Gleitschirmfliegen lernen, aber es gibt ein paar Voraussetzungen und Empfehlungen, die du beachten solltest:

Voraussetzungen zum Gleitschirmfliegen lernen

  1. Mindestalter:
    • In Deutschland: ab 14 Jahren mit Einverständnis der Eltern.
    • Ab 16 Jahren kannst du die A-Lizenz (beschränkt gültiger Luftfahrerschein) erwerben.
  2. Gesundheit & Fitness:
    • Du solltest körperlich fit sein (z.B. für Starts und Landungen).
    • Keine schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Epilepsie oder Gleichgewichtsstörungen.
    • Eine flugmedizinische Untersuchung ist nicht zwingend vorgeschrieben, aber empfohlen.
  3. Keine besonderen Vorkenntnisse nötig:
    • Du brauchst keine Erfahrung im Fliegen oder besonderen Sportarten.
    • Eine gewisse Lernbereitschaft und Konzentration sind hilfreich.
  4. Psychische Stabilität & Verantwortungsbewusstsein:
    • Du musst in der Lage sein, Situationen richtig einzuschätzen und im Zweifel auch mal auf einen Flug zu verzichten.

Wie läuft die Ausbildung ab?

  • Schnupperkurs: Ideal zum Ausprobieren – meist 1–2 Tage.
  • Grundkurs: Erste Flüge am Übungshang, Theorieunterricht.
  • Höhenflugkurs: Flüge mit Funkunterstützung, Wetterkunde, Flugtechnik.
  • A-Lizenzprüfung: Theorie & Praxis – danach darfst du selbstständig fliegen.

Fazit
Gleitschirmfliegen ist für fast jeden erlernbar, der:

  • körperlich gesund ist,
  • sich an Regeln hält,
  • und bereit ist, sich mit Wetter, Technik und Flugpraxis auseinanderzusetzen.

Die Bezeichnungen EN-A, EN-B, EN-C und EN-D bei Gleitschirmen stammen aus der europäischen Norm EN 926-2, die Gleitschirme nach ihrem Flugverhalten und Sicherheitsniveau klassifiziert. Sie helfen dir, den passenden Schirm für dein Können und deine Flugziele zu wählen.

Die EN-Klassen im Überblick

Klasse Zielgruppe Eigenschaften Beispielhafte Nutzung
EN-A Anfänger Sehr hohe passive Sicherheit, gutmütiges Verhalten Schulung, erste Thermikflüge
EN-B Fortgeschrittene Etwas dynamischer, mehr Leistung, aber noch gut kontrollierbar Thermikflüge, erste Streckenflüge
EN-C Erfahrene Piloten Höhere Leistung, anspruchsvolleres Handling XC-Flüge, ambitionierte Streckenflüge
EN-D Experten Sehr hohe Leistung, geringste passive Sicherheit Wettkampf, extreme XC-Flüge
 

Was wird getestet?

Die EN-Zertifizierung prüft u. a.:

  • Verhalten bei Klappern (Front-, Seiten-, asymmetrisch)
  • Wiederöffnung nach Störungen
  • Verhalten bei Steilspirale, Stall, Rollen
  • Reaktion auf Steuerimpulse

Je nach Reaktion wird der Schirm einer Klasse zugeordnet – nicht nach Leistung, sondern nach Verhalten in Grenzsituationen.

Wichtig zu wissen:

  • Ein EN-B-Schirm kann sehr leistungsstark sein – manche „High-B“-Modelle sind fast so anspruchsvoll wie EN-C.
  • Die Klassifizierung sagt nichts über die Qualität oder das Können des Piloten – sondern über das Verhalten des Schirms.
  • Es gibt auch CCC-Schirme für Wettkämpfe – diese sind nicht EN-zertifiziert, sondern nach FAI-Regeln zugelassen.

Die Pflege deines Gleitschirms ist entscheidend für Sicherheit, Leistung und Langlebigkeit. Hier sind die wichtigsten Empfehlungen aus Expertenquellen:

1. Reinigung

  • Nur mit Wasser und einem weichen Tuch reinigen – keine Reinigungsmittel oder Chemikalien verwenden.
  • Bei Kontakt mit Salzwasser: gründlich mit Süßwasser abspülen.
  • Sand, Laub und Schnee regelmäßig aus den Zellen entfernen – viele Schirme haben dafür Klettöffnungen an den Flügelenden.

2. Regelmäßige Kontrolle

  • Vor jedem Flug: Sichtprüfung von Kappe, Leinen, Tragegurten und Gurtzeug.
  • Nach besonderen Belastungen (z.B. Baumlandung): professionelle Inspektion empfohlen.
  • Trimm-Check nach ca. 30 Flugstunden – Leinen können sich dehnen oder schrumpfen.

3. Falten und Lagern

  • Concertina-Methode: Zelle für Zelle falten, um die Profilform zu erhalten.
  • Nicht zu fest rollen oder komprimieren – das schädigt die Verstärkungen.
  • Trocknen: Immer im Schatten und gut belüftet, niemals in direkter Sonne.
  • Lagerung:
    • Kühl, trocken, dunkel.
    • Keine schweren Gegenstände auf dem Schirm.
    • Gute Luftzirkulation gegen Schimmel.

4. Wartungsintervalle

  • Alle 24 Monate oder 100 Flugstunden: professionelle Inspektion empfohlen.
  • Achte auf Verschleißteile wie Beschleuniger-Durchläufer oder Steuerleinen.

5. Umgang im Gelände

  • Vermeide das Schleifen der Eintrittskante am Boden – auch bei der Landung.
  • UV-Strahlung ist ein Hauptfaktor für Materialalterung – Schirm nicht unnötig der Sonne aussetzen.

Fazit:

Ein gut gepflegter Gleitschirm fliegt sicherer, länger und besser. Mit regelmäßiger Kontrolle, schonendem Umgang und richtiger Lagerung kannst du die Lebensdauer deiner Ausrüstung deutlich verlängern.

Die Lebensdauer eines Gleitschirms hängt stark von der Nutzung, Pflege und den Umweltbedingungen ab. Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse aus Expertenquellen:

Typische Lebensdauer

  • Ein Gleitschirm hält im Durchschnitt etwa 200 bis 400. Flugstunden oder 3 bis 5 Jahre, je nachdem, was zuerst eintritt.
  • Bei sehr guter Pflege und geringer Nutzung sind auch 500 Flugstunden möglich – allerdings mit spürbarem Leistungsverlust.

Einflussfaktoren:

  • UV-Strahlung: Der größte Alterungsfaktor – direkte Sonneneinstrahlung schädigt das Tuch.
  • Feuchtigkeit: Besonders schädlich für Leinen und Beschichtungen.
  • Bodenabrieb, Sand, Staub: Wirken wie Schleifpapier und beschädigen das Gewebe.
  • Lagerung: Trocken, locker gepackt, gut belüftet und dunkel lagern verlängert die Lebensdauer.

Wartung und Kontrolle:

  • Trimmung verändert sich bereits nach wenigen Dutzend Flugstunden – regelmäßiger Trimm-Check empfohlen.
  • Leinenfestigkeit nimmt mit der Zeit ab – besonders bei Kevlar-Leinen.
  • Jährliche Inspektion durch Fachbetrieb empfohlen – spätestens alle 100 Flugstunden.

Warnzeichen für Austausch:

  • Spürbarer Leistungsverlust (z. B. schlechteres Gleiten, instabileres Verhalten).
  • Sichtbare Schäden am Tuch, Leinen oder Nähten.
  • Verändertes Startverhalten oder auffällige Reaktionen in der Luft.

Fazit:

Ein gut gepflegter Gleitschirm kann bis zu 500 Stunden halten, aber die meisten Piloten tauschen ihn nach 200–300 Stunden oder 5 Jahren aus – je nach Zustand. Regelmäßige Pflege, Inspektion und schonender Umgang sind entscheidend für Sicherheit und Flugfreude.

Besonders beliebte Länder für Gleitschirmreisen zeichnen sich durch zuverlässige Thermik, beeindruckende Landschaften, gute Infrastruktur und viele Fluggebiete aus. Hier sind einige der Top-Destinationen weltweit, die unter Gleitschirmfliegern besonders geschätzt werden:

🇫🇷 Frankreich:

  • Annecy: Traumhafte Kulisse am See, ideal für XC-Flüge.
  • Dune du Pilat: Sanddüne am Atlantik – perfekt für Soaring.
  • Alpenregionen: Chamonix, St. Hilaire – Thermik und Streckenflüge.

🇨🇭 Schweiz:

  • Fiesch, Davos, Interlaken: Hohe Basis, spektakuläre XC-Möglichkeiten.
    Sehr gute Infrastruktur und Sicherheit.

🇦🇹 Österreich:

  • Stubaital, Greifenburg, Kössen: Beliebt für Streckenflüge und Trainingslager.
    Gute Thermik und viele Flugschulen.

🇮🇹 Italien:

  • Bassano del Grappa: Ganzjährig fliegbar, XC und Genussfliegen.
    Dolomiten: Atemberaubende Kulisse, aber anspruchsvoll.

🇪🇸 Spanien:

  • Algodonales, Piedrahita, Ager: Thermikstark, ideal für Winterflüge.
    Viele internationale Camps und Wettbewerbe.

🇳🇵 Nepal:

  • Pokhara: Fliegen mit Blick auf den Himalaya – einzigartig!
    Beliebt für Tandemflüge und Abenteuerreisen.

🇲🇽 Mexiko:

  • Valle de Bravo: XC-Paradies, Austragungsort von Weltcups.
    Gute Bedingungen im Winter.

🇧🇷 Brasilien:

  • Governador Valadares, Castelo: Thermikstark, lange Streckenflüge.
    Tropisches Klima, ideal für Winterfluchten.

Weitere beliebte Ziele:

  • Kolumbien (Roldanillo) – Weltcup-Standort, sehr zuverlässig.
  • Türkei (Ölüdeniz) – Küstenfliegen mit Tandem-Optionen.
  • Südafrika (Porterville) – XC-Fliegen im südlichen Sommer.
  • USA (Sun Valley, Owens Valley) – anspruchsvolle Streckenflüge.

Beim Transport deiner Gleitschirmausrüstung im Flugzeug gibt es einige bewährte Tipps und wichtige Punkte, die du beachten solltest, um Kosten, Schäden und Stress zu vermeiden:

1. Gepäckart und Verpackung

  • Normales Aufgabegepäck: Viele Piloten geben ihren Gleitschirmrucksack einfach als normales Gepäck auf – ohne Hinweis auf „Sportgepäck“.
  • Tarnmodus: Um hohe Sportgepäckgebühren zu vermeiden, verpacken manche ihre Ausrüstung in neutralen Taschen oder Seesäcken, z. B. von Tatonka oder North Face.
  • Folieren oder Umwickeln: Einige wickeln den Rucksack mit Reepschnur oder Küchenfolie, um Gurte zu sichern und Schäden zu vermeiden.

2. Gewicht und Tarifwahl

  • Die meisten Airlines erlauben 23kg Aufgabegepäck im Standardtarif – Billigflieger oft nur 20kg.
  • Bei „Light“-Tarifen ist oft kein Gepäck inklusive – buche besser „Classic“ oder „Flex“.
  • Sportgepäck anmelden: Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kannst du Sportgepäck offiziell anmelden – kostet je nach Airline 30–100€ pro Strecke.

3. Handgepäck

  • Wertvolle Elektronik (Vario, GPS, Funkgerät) gehört ins Handgepäck.
  • Auch leichte Gurtzeuge mit integriertem Schirm (z.B. Wendegurtzeuge) können als Handgepäck mitgenommen werden – Gewicht meist bis 8kg, Volumen entscheidend.

4. Schutz vor Schäden:

  • Beschädigungen sind selten, aber möglich – z.B. durch unsachgemäße Behandlung beim Umladen.
  • Sperrgepäckausgabe prüfen, falls der Rucksack nicht am normalen Band erscheint.
  • Leinenriss oder Tuchschäden durch unsachgemäßes Packen oder Startplätze im Ausland sind häufiger – nimm Ersatzleine und Klebesegel mit.

5. Versicherung und Haftung:

  • Bei Verlust oder Schaden zahlt die Airline meist nur bis ca. 1.200 € – eine Zusatzversicherung kann sinnvoll sein.
  • Wenn du im „Tarnmodus“ reist, kann es bei der Schadensregulierung zu Problemen kommen – z.B. wenn du Sportgepäck nicht deklariert hast.

Fazit:

Du kannst deine Gleitschirmausrüstung problemlos im Flugzeug transportieren, wenn du:

  • sie gut verpackst,
  • die richtigen Tarife buchst,
  • auf Gewicht und Volumen achtest,
  • und wichtige Teile ins Handgepäck nimmst.

Ein Gleitschirm und ein Fallschirm unterscheiden sich grundlegend in Zweck, Konstruktion, Steuerung und Flugverhalten. Hier sind die wichtigsten Unterschiede:

1. Zweck und Einsatzbereich:

Gleitschirm Fallschirm
Für aktives Fliegen: Thermik, Streckenflüge, Soaring Für sichere Landung nach Absprung oder Notfall
Sportgerät für Freizeit, XC, Wettkampf Rettungsgerät oder für Fallschirmspringen

2. Konstruktion:

Gleitschirm Fallschirm

Flügelprofil mit langer Spannweite und hoher Gleitleistung

Rund- oder Rechteckform, kompakt und stabil
Viele Zellen, dünnes Tuch, leichte Leinen Robusteres Material, kürzere Leinen, weniger Zellen
Entwickelt für Langzeitflug Entwickelt für schnelle Öffnung und sichere Landung

3. Steuerung und Flugverhalten:

Gleitschirm Fallschirm
Aktiv steuerbar mit Bremsleinen, Gewichtsverlagerung Meist passiv, nur begrenzt steuerbar
Gleitverhältnis ca. 8:1 bis 12:1 Gleitverhältnis ca. 1:1 bis 3:1
Kann stundenlang fliegen, Thermik nutzen  Sinkt schnell, kurze Flugzeit

4. Öffnung und Sicherheit:

Gleitschirm Fallschirm
Wird am Boden ausgelegt und kontrolliert aufgezogen Öffnet sich automatisch oder per Auslöser
Empfindlich gegenüber Klappern und Turbulenzen Sehr stabil, für Notfälle konzipiert

Zusammenfassung:

  • Ein Gleitschirm ist ein aktives Fluggerät, das für kontrolliertes Fliegen und lange Strecken konzipiert ist.
  • Ein Fallschirm ist ein sicheres Rettungssystem, das für schnelle, stabile Landungen nach einem Absprung oder Notfall gedacht ist.

Das Startgewicht beim Gleitschirmfliegen bezeichnet das Gesamtgewicht, das beim Start unter dem Schirm hängt – also die Summe aus:

  • Körpergewicht des Piloten (inkl. Kleidung)
  • Gurtzeug
  • Rettungsschirm
  • Rucksack
  • Instrumente (Vario, Funkgerät, etc.)
  • Wasser, Snacks, Kleidung
  • ggf. Ballast oder Zusatzgewicht

1.Warum ist das Startgewicht wichtig?

Flugeigenschaften:
Jeder Gleitschirm ist für einen bestimmten Gewichtsbereich zugelassen (z.B. 80–100kg).

  • Innerhalb dieses Bereichs fliegt der Schirm optimal – außerhalb kann es zu:
    • Instabilität
    • schlechterem Gleiten
    • veränderten Reaktionen auf Steuerimpulse
    • Verlust der EN-Zertifizierung kommen

2. Sicherheit:

  • Zu leicht: Der Schirm fliegt langsamer, ist anfälliger für Klapper
  • Zu schwer: Der Schirm wird schneller, aber auch dynamischer – höhere Sinkrate, aggressiveres Verhalten

3. Taktik:

  • Streckenflieger fliegen oft am oberen Rand des Gewichtsbereichs:
    • Bessere Durchschlagskraft in Wind
    • Höhere Geschwindigkeit
    • Genussflieger bevorzugen oft den mittleren Bereich:
    • Gutmütiges Verhalten
    • Längere Thermikphasen

Wie berechnest du dein Startgewicht?

Einfach alle Komponenten wiegen oder schätzen:

Komponente Gewicht (ca.)
Pilot mit Kleidung 75–90kg
Gurtzeug 4–8kg
Rettungsschirm 1,5–3kg
Rucksack 1–2kg
Instrumente 0,5–1kg
Wasser/Snacks 1–3kg
 
Beispiel: Gesamtgewicht = 95kg → Du brauchst einen Schirm mit einem zugelassenen Bereich, z.B. 85–105kg

Gleitschirme sind bunt aus mehreren praktischen, sicherheitsrelevanten und ästhetischen Gründen:

1. Sichtbarkeit und Sicherheit:

  • Bunte Farben erhöhen die Sichtbarkeit in der Luft – für andere Piloten, Flugzeuge, Rettungskräfte und Zuschauer.
  • Besonders bei Rettungseinsätzen oder in stark frequentierten Fluggebieten ist es wichtig, dass der Schirm gut erkennbar ist.
  • In Wettbewerben oder beim Livetracking helfen Farben, Piloten voneinander zu unterscheiden.

2. Orientierung beim Start:

  • Farbige Eintrittskanten, Flügelenden oder Mittelzellen helfen beim korrekten Auslegen und schnellen Erkennen von Verdrehungen.
  • Manche Hersteller nutzen Farbcodes für Leinen (z.B. A-Leinen rot, B-Leinen blau), um die Startvorbereitung zu erleichtern.

3. Design und Individualität:

  • Farben und Muster sind auch ein Ausdruck von Persönlichkeit und Stil.
  • Viele Piloten wählen bewusst ein Design, das ihnen gefällt oder das zu ihrer Ausrüstung passt.
  • Hersteller bieten oft mehrere Farbvarianten pro Modell an – auch zur besseren Wiedererkennung.

4. Materialtechnische Gründe:

  • Manche Farben sind UV-beständiger oder altern langsamer – z.B. dunkle Farben können schneller ausbleichen.
  • Die Farbwahl kann auch die Temperaturentwicklung im Tuch beeinflussen – helle Farben heizen sich weniger auf.

Fazit:

Bunte Gleitschirme sind nicht nur schön, sondern auch funktional und sicherheitsrelevant. Sie helfen bei der Orientierung, erhöhen die Sichtbarkeit und bieten Piloten die Möglichkeit, sich individuell auszudrücken.

Der Auftrieb bei einem Gleitschirm entsteht durch das physikalische Prinzip der aerodynamischen Auftriebskraft, ähnlich wie bei einem Flugzeugflügel. Hier ist eine verständliche Erklärung:

1. Profilform des Gleitschirms

Der Gleitschirm hat ein gewölbtes Profil – die Oberseite ist stärker gekrümmt als die Unterseite. Diese Form sorgt dafür, dass die Luft über die Oberseite schneller strömt als unter der Unterseite.

2. Bernoulli-Prinzip

Durch die höhere Geschwindigkeit der Luft auf der Oberseite entsteht dort ein niedrigerer Druck als auf der Unterseite. Dieser Druckunterschied erzeugt eine Kraft nach oben – den Auftrieb.

3. Anströmung durch Vorwärtsbewegung

Der Gleitschirm muss sich durch die Luft bewegen, damit dieser Effekt eintritt. Diese Bewegung entsteht durch die Schwerkraft, die den Piloten und den Schirm nach vorne-unten zieht. Dabei wird der Schirm von Luft angeströmt.

4. Gleichgewicht der Kräfte

  • Auftrieb wirkt nach oben.
  • Gewichtskraft (Schwerkraft) zieht nach unten.
  • Wenn der Auftrieb groß genug ist, um das Gewicht teilweise oder ganz auszugleichen, gleitet der Schirm sanft durch die Luft.

5. Steuerung

Der Pilot kann durch Gewichtsverlagerung und Bremsleinen die Form und Anströmung des Schirms beeinflussen – und damit Richtung, Geschwindigkeit und Auftrieb steuern.

Das Werfen eines Rettungsschirms beim Gleitschirmfliegen ist eine lebensrettende Maßnahme, die nur in extremen Notfällen erfolgen sollte. Hier sind die wichtigsten Situationen, in denen ein Rettungsschirm geworfen werden sollte:

Wann sollte man den Rettungsschirm werfen?

  1. Unkontrollierbare Fluglage:
    • Wenn du in eine starke Kappele, Verhänger oder Stall-Situation gerätst, aus der du dich nicht mehr befreien kannst.
  2. Starke Rotation oder Spiralsturz:
    • Wenn du in eine unkontrollierte Spirale gerätst, bei der du schnell Höhe verlierst und keine Kontrolle mehr hast.
  3. Kollision mit anderen Flugobjekten:
    • Nach einer Kollision mit einem anderen Piloten, Drachenflieger oder Vogel, wenn der Schirm beschädigt oder unfliegbar ist.
  4. Schirmdefekt:
    • Wenn der Gleitschirm durch Materialversagen oder äußere Einflüsse nicht mehr tragfähig ist.
  5. Boden kommt zu schnell näher:
    • Wenn du in einer kritischen Situation bist und weniger als ca. 100 Meter Höhe verbleiben, um den Schirm wieder zu stabilisieren.

Wichtige Hinweise

  • Zögere nicht zu lange! Viele Unfälle passieren, weil Piloten zu lange versuchen, das Problem zu beheben.
  • Trainiere regelmäßig das Werfen im Sicherheitstraining (z.B. über Wasser).
  • Kenntnis über deinen Rettungsschirm (Typ, Öffnungszeit, Sinkrate) ist entscheidend.
  • Nach dem Wurf: Sofort in die Rettung schauen, Beine zusammennehmen, und auf eine kontrollierte Landung vorbereiten.

Im Paragliding World Cup (PWC) unterscheiden sich die eingesetzten Gleitschirme vor allem durch ihre Leistung, Bauweise und Aerodynamik, da hier ausschließlich Hochleistungsschirme zum Einsatz kommen. Hier sind die wichtigsten Merkmale:

Typische Schirme im PWC:

  • Beispiel: Ozone Enzo 3 + Submarine
    • Beim Superfinale 2024 flogen 7 der Top-10-Piloten mit dieser Kombination.
    • Der Enzo 3 ist ein Zugelassener CCC-Schirm (höchste Leistungsklasse).
    • Die Submarine ist eine aerodynamisch optimierte Verkleidung (Harness), die den Luftwiderstand deutlich reduziert.

Unterschiede zu normalen Schirmen:

Merkmal PWC-Schirme (z.B. Enzo 3) Freizeit-/EN-B-Schirme
Zulassung CCC (Wettkampfklasse) EN-A bis EN-D
Leistung Extrem hohe Gleitzahl, sehr effizient Ausgewogen, sicherheitsorientiert
Anforderungen an den Piloten Sehr hoch – nur für Profis Für Anfänger bis Fortgeschrittene
Stabilität Weniger passiv stabil, dafür sehr agil Hohe passive Sicherheit
Handling Präzise, aber anspruchsvoll Gutmütig, fehlerverzeihend
 
Warum diese Unterschiede?
  • Im PWC zählt maximale Leistung: Geschwindigkeit, Gleitzahl, Steigfähigkeit.
  • Piloten sind hochqualifiziert und trainieren regelmäßig mit diesen Schirmen.
  • Die Schirme sind nicht für den Freizeitgebrauch gedacht – sie verzeihen kaum Fehler.

Der Beschleuniger (Speedbar) ist ein zentrales Werkzeug beim Gleitschirmfliegen, um mehr Geschwindigkeit zu erreichen – besonders im Streckenflug oder Wettkampf. Um ihn effektiv und sicher einzusetzen, solltest du folgende Punkte beachten:

Wie funktioniert der Beschleuniger?

  • Der Beschleuniger zieht über ein Fußsystem die vorderen Tragegurte (A-Gurte) nach unten.
  • Dadurch wird der Anstellwinkel des Profils verringert, was zu:
    • mehr Geschwindigkeit
    • weniger Auftrieb
    • geringerer Gleitzahl führt.

Effektiver Einsatz – Tipps aus der Praxis:

  1. Nur bei ruhiger Luft voll beschleunigen:

    • In turbulenter Luft kann der Schirm instabiler werden.
    • In solchen Fällen: nur teilweise beschleunigen oder kompensieren mit aktiver Steuerung.
  2. Aktives Fliegen mit Beschleuniger:

    • Bremsen leicht anlegen (nicht ziehen!) zur Dämpfung.
    • Körperspannung halten, um auf Klapper schnell reagieren zu können.
  3. Beschleuniger dosiert einsetzen:

    • Teilbeschleunigung oft effizienter als Vollgas.
    • Ideal bei Gegenwind, um die effektive Vorwärtsfahrt zu erhöhen.
  4. Beschleuniger in Thermikpausen lösen:

    • Beim Thermikfliegen: nicht beschleunigen, da du sonst schneller sinkst.
    • Nur auf Gleitstrecken zwischen Thermiken einsetzen.
  5. Training & Gefühl:

    • Nutze Sicherheitstrainings, um das Verhalten deines Schirms im beschleunigten Flug kennenzulernen.
    • Jeder Schirm reagiert anders – Vertrautheit ist entscheidend.

Wichtige Sicherheitshinweise:

  • Klapper im beschleunigten Flug sind heftiger und asymmetrischer.
  • Nicht bremsen beim Beschleunigen, da das den Schirm instabil machen kann.
  • Rettungshöhe beachten – bei niedrigem Flug lieber nicht beschleunigen.

Hier ist ein kompakter Überblick über das, was man über den Beschleuniger beim Gleitschirmfliegen wissen sollte – sowohl technisch als auch praktisch:

Grundprinzip:

  • Der Beschleuniger (Speedbar) verändert den Anstellwinkel des Schirms, indem er die vorderen Tragegurte (A-Gurte) nach unten zieht.
  • Dadurch wird der Schirm schneller, aber auch instabiler.

Technische Effekte:

Effekt Beschreibung
Mehr Geschwindigkeit Typisch +10–20 km/h je nach Schirm
Weniger Auftrieb Sinkrate steigt leicht
Geringerer Anstellwinkel Profil wird flacher, aerodynamischer
Weniger Stabilität Höheres Risiko für Klapper, besonders in Turbulenz
 

Wichtige Anwendungstipps:

  1. Nur bei ruhiger Luft voll beschleunigen
  2. Teilweise Beschleunigung oft effizienter
  3. Nicht gleichzeitig stark bremsen – das kann den Schirm destabilisieren
  4. Aktives Fliegen: Mit Körperspannung und Gefühl auf Luftbewegungen reagieren
  5. Thermikflug = kein Beschleuniger – sonst verlierst du zu viel Höhe

Training & Sicherheit:

  • Sicherheitstrainings (z. B. SIV-Kurse) helfen, das Verhalten deines Schirms im beschleunigten Flug kennenzulernen.
  • Rettungshöhe beachten: Bei niedriger Höhe lieber nicht beschleunigen.
  • Speedbar regelmäßig prüfen: Leichtgängigkeit, Leinenführung, Rückstellkraft.

Ausrüstung:

  • Zwei-Stufen-Beschleuniger ist Standard bei modernen Gurtzeugen.
  • Submarine-Harnesses (z. B. im PWC) optimieren die Aerodynamik zusätzlich.

Der Anstellwinkel ist ein zentrales aerodynamisches Konzept beim Gleitschirmfliegen und beeinflusst maßgeblich das Flugverhalten, die Leistung und die Sicherheit des Schirms. Hier ist eine verständliche Übersicht:

Was ist der Anstellwinkel?

Der Anstellwinkel (engl. angle of attack) ist der Winkel zwischen der Anströmrichtung der Luft und der Profilsehne des Gleitschirms (gedachte Linie von der Vorder- zur Hinterkante des Profils).

Wie beeinflusst der Anstellwinkel das Fliegen?

Anstellwinkel Wirkung
Groß (z.B. beim langsamen Fliegen) Mehr Auftrieb, aber auch mehr Widerstand → geringere Geschwindigkeit, höhere Sinkrate
Optimal Beste Gleitleistung (maximale Gleitzahl)
Klein (z.B. beim Beschleunigen) Weniger Auftrieb, weniger Widerstand → höhere Geschwindigkeit, aber instabiler
 
Extreme Anstellwinkel – Gefahren
  • Zu groß Strömungsabriss (Stall): Der Schirm verliert plötzlich Auftrieb, kann einklappen oder rückwärts fliegen.
  • Zu klein Frontklapper: Die Nase des Schirms klappt ein, weil der Auftrieb vorne abreißt.

Wie beeinflusst du den Anstellwinkel?

  • Bremsen ziehen → vergrößert den Anstellwinkel
  • Beschleuniger treten → verkleinert den Anstellwinkel
  • Gewichtsverlagerung → verändert lokal den Anstellwinkel (z.B. beim Kurvenflug)

Warum ist das wichtig?

  • Ein gutes Verständnis des Anstellwinkels hilft dir, effizienter zu fliegen, Thermik besser zu nutzen und sicherer mit Turbulenzen umzugehen.
  • Besonders beim aktiven Fliegen (z.B. in Thermik oder bei Wind) ist es entscheidend, den Anstellwinkel bewusst zu steuern.

Der Beschleuniger (Speedbar) hat einen deutlichen Einfluss auf das Flugverhalten eines Gleitschirms. Hier sind die wichtigsten Aspekte, wie er das Fliegen beeinflusst:

1. Geschwindigkeit:

  • Erhöht die Vorwärtsgeschwindigkeit des Schirms um ca. 10–20 km/h, je nach Modell.
  • Nützlich bei Gegenwind, um schneller voranzukommen.

2. Gleitzahl und Sinkrate:

  • Gleitzahl sinkt leicht, da der Schirm flacher fliegt.
  • Sinkrate steigt etwas, weil der Auftrieb geringer wird.
  • Trotzdem oft effizienter auf Strecke, da man schneller zur nächsten Thermik kommt.

3. Stabilität und Sicherheit:

  • Der Schirm wird instabiler, besonders an der Vorderkante (A-Leinen).
  • Frontklapper sind wahrscheinlicher, da der Anstellwinkel kleiner wird.
  • Reaktion auf Turbulenzen wird kritischer – aktives Fliegen ist wichtig.

4. Anstellwinkel:

  • Der Beschleuniger verringert den Anstellwinkel.
  • Dadurch wird der Schirm schneller, aber auch anfälliger für Klapper.

5. Steuerung und Handling:

  • Bremsen nicht stark ziehen beim Beschleunigen – das kann den Schirm destabilisieren.
  • Leichtes Anbremsen zur Dämpfung ist möglich, aber mit Gefühl.
  • Gewichtsverlagerung bleibt ein wichtiges Steuerinstrument.

6. Taktischer Einsatz:

  • Zwischen Thermiken: Beschleunigen, um Strecke zu machen.
  • In ruhiger Luft: Vollgas möglich.
  • In Turbulenz: Nur vorsichtig oder gar nicht beschleunigen.
  • Im Wettkampf: Beschleuniger ist entscheidend für gute Zeiten.

Ein effektiver Rettungsschirmwurf beim Gleitschirmfliegen kann im Ernstfall Leben retten – aber nur, wenn er schnell, entschlossen und korrekt erfolgt. Hier sind die wichtigsten Punkte, um den Wurf effektiv und sicher durchzuführen:

1. Entscheidung treffen – nicht zögern

  • Zögere nicht zu lange! Wenn du merkst, dass du die Kontrolle nicht mehr zurückerlangst, wirf sofort.
  • Faustregel: Wenn du überlegst, ob du werfen solltest – wirf!
  • Viele Unfälle passieren, weil Piloten zu lange versuchen, das Problem zu lösen.

2. Wurftechnik – so geht’s richtig

  1. Griff finden: Rettungsschirmgriff mit einer Hand schnell und sicher greifen.
  2. Körper stabilisieren: Möglichst aufrecht oder leicht nach hinten lehnen.
  3. Kraftvoll werfen: Weit weg vom Körper, nach außen oder vorne oben – nicht einfach nur loslassen!
  4. Nach dem Wurf: In die Rettung schauen, um sicherzustellen, dass sie sich öffnet.

3. Nach dem Öffnen

  • Bremsen loslassen, um den Hauptschirm zu entlasten.
  • Hauptschirm ggf. einholen, wenn er noch trägt oder pendelt (z.B. durch B-Leinen oder Bremsen).
  • Beine zusammennehmen, aufrecht sitzen, und auf eine kontrollierte Landung vorbereiten.

4. Vorbereitung & Training

  • Sicherheitstraining (SIV): Unbedingt regelmäßig machen – dort lernst du den Wurf unter realistischen Bedingungen.
  • Rettung regelmäßig packen lassen (alle 6 Monate empfohlen).
  • Griff blind finden üben – z.B. beim Groundhandling oder vor dem Start.

5. Typische Fehler vermeiden

Fehler Warum gefährlich
Zu langes Zögern Verlust wertvoller Höhe
Griff nicht gefunden Panik oder schlechte Vorbereitung
Schirm nicht geworfen Rettung öffnet sich nicht
Hauptschirm nicht entlastet Pendeln, Verheddern, ineffektive Rettung
Keine Landevorbereitung Verletzungsgefahr bei der Landung

Die Wetteranalyse ist beim Gleitschirmfliegen entscheidend für Sicherheit, Flugplanung und Erfolg. Sie beeinflusst, ob, wann, wo und wie du fliegen kannst. Hier sind die wichtigsten Aspekte:

1. Sicherheit

  • Starke Thermik, Turbulenzen, Gewitter, Sturm oder Föhnlagen können lebensgefährlich sein.
  • Eine gute Wetteranalyse hilft, kritische Bedingungen frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.

2. Flugplanung

  • Thermikprognosen zeigen, wann und wo Aufwinde zu erwarten sind.
  • Windrichtung und -stärke bestimmen Startplatzwahl, Flugrichtung und Rückflugoptionen.
  • Wolkenbasis und Feuchteverteilung geben Hinweise auf Thermikqualität und Flughöhen.

3. Leistung und Streckenflug

  • Optimale Thermikfenster nutzen → längere Flüge möglich.
  • Windzonen erkennen → Rückenwind nutzen, Gegenwind vermeiden.
  • Konvergenzen oder Talwindsysteme gezielt anfliegen.

4. Wichtige Wetterelemente für Piloten

Element Bedeutung
Wind (Boden & Höhe) Start-/Landeplatzwahl, Turbulenzgefahr
Thermikstärke & -beginn Flugzeitpunkt, Streckenpotenzial
Wolkenbasis Maximale Flughöhe, Sichtbedingungen
Luftfeuchtigkeit Thermikqualität, Wolkenbildung
Labilität / Inversion Thermikentwicklung, Gefahr von Überentwicklungen
Niederschlag / Gewitter Flugverbot!
 
Hilfsmittel zur Wetteranalyse
  • XCWeather, Windy, Meteoblue, TopMeteo, DWD, Skew-T-Diagramme
  • Live-Wetterstationen, Webcams, Satellitenbilder
  • Flugwetterberichte (GAFOR, Föhnlage, SIGMET)

Fazit

Eine fundierte Wetteranalyse ist Grundvoraussetzung für sicheres und erfolgreiches Gleitschirmfliegen. Sie hilft dir, Risiken zu vermeiden, Chancen zu nutzen und deine Flugzeit optimal zu planen.

Die richtige Gurtzeugeinstellung ist entscheidend für Komfort, Kontrolle, Sicherheit und Leistung beim Gleitschirmfliegen. Hier erfährst du, wie du sie effektiv einsetzen kannst:

1. Sitzposition – entspannt & effizient:

  • Aufrecht oder leicht zurückgelehnt: Gut für Thermikflug, Übersicht und aktives Fliegen.
  • Flachere Position (liegend): Besser für Streckenflug, reduziert Luftwiderstand.
  • Tipp: Finde eine Position, in der du lange entspannt sitzen kannst, ohne zu verkrampfen.

2. Beinsack & Fußstütze:

  • Richtige Länge: Beine sollten leicht angewinkelt, aber nicht gestreckt oder eingeklemmt sein.
  • Beinsack straff = bessere Aerodynamik.
  • Fußstütze hilft, die Position zu stabilisieren und Druck vom unteren Rücken zu nehmen.

3. Brustgurtweite:

  • Enger Brustgurt = mehr Stabilität, aber weniger Agilität.
  • Weiter Brustgurt = mehr Feedback vom Schirm, aber auch mehr Pendelbewegung.
  • Thermikflug: eher weiter.
  • Turbulenz oder Streckenflug: eher enger.
  • Tipp: Beginne mit Herstellerempfehlung und passe nach Gefühl an.

4. Aufhängungshöhe:

  • Höher aufgehängt = ruhigeres Flugverhalten, weniger Feedback.
  • Tiefer aufgehängt = direkteres Handling, aber mehr Pendelbewegung.
  • Renn-Gurtzeuge sind oft tiefer aufgehängt für mehr Agilität.

5. Testen & Anpassen:

  • Groundhandling: Erste Einstellungen testen.
  • Flugtests: In ruhiger Luft verschiedene Einstellungen ausprobieren.
  • Sicherheitstraining: Zeigt, wie sich dein Gurtzeug in Extremfluglagen verhält.

Checkliste für effektive Gurtzeugeinstellung:

  • Sitzposition bequem und stabil?
  • Beinsack/Fußstütze richtig eingestellt?
  • Brustgurtweite angepasst an Flugstil?
  • Aufhängungshöhe passend zum Schirm?
  • Rettungsschirm gut erreichbar?
  • Alles symmetrisch und ohne Druckstellen?

Beim Einsatz des Beschleunigers (Speedbar) beim Gleitschirmfliegen passieren häufig Fehler – viele davon lassen sich durch Training, Aufmerksamkeit und gutes Material vermeiden. Hier sind die häufigsten Fehler und wie du sie vermeiden kannst:

1. Zu spätes oder zögerliches Beschleunigen:

  • Problem: Du verlierst Zeit oder kommst schlecht gegen den Wind an.
  • Lösung: Nutze den Beschleuniger gezielt und frühzeitig, z.B. auf Gleitstrecken oder bei Gegenwind.

2. Vollgas in Turbulenz:

  • Problem: Der Schirm wird instabil, Frontklapper sind wahrscheinlicher.
  • Lösung: In turbulenter Luft nur teilbeschleunigen oder ganz darauf verzichten. Aktives Fliegen ist hier wichtiger.

3. Gleichzeitiges starkes Bremsen:

  • Problem: Bremsen + Beschleuniger = instabiler Anstellwinkel → Gefahr von Klappern oder Strömungsabriss.
  • Lösung: Nicht stark bremsen, wenn du beschleunigst. Nur leicht anlegen zur Dämpfung, wenn nötig.

4. Schlechte Einstellung des Beschleunigers:

  • Problem: Zu kurze oder zu lange Leinen → ungleichmäßiger Zug, ineffizienter Flug.
  • Lösung: Beschleuniger regelmäßig prüfen und einstellen, am besten mit dem Gurtzeug am Simulator oder beim Groundhandling.

5. Keine Rückstellung nach dem Beschleunigen:

  • Problem: Der Schirm bleibt im beschleunigten Zustand → schlechtere Gleitzahl, mehr Sinkrate.
  • Lösung: Speedbar aktiv zurücknehmen, nicht nur loslassen – besonders bei älteren Gurtzeugen ohne Rückholsystem.

6. Fehlende Erfahrung im Extremflug:

  • Problem: Klapper im beschleunigten Flug sind heftiger – ohne Training schwer zu beherrschen.
  • Lösung: Sicherheitstraining (SIV) machen, um Verhalten des Schirms im beschleunigten Zustand kennenzulernen.

Tipp zum Schluss:

Beschleuniger ist ein Werkzeug – kein Gaspedal. Wer ihn mit Gefühl und Verstand einsetzt, fliegt weiter, schneller und sicherer.“

Die Gleitzahl ist eine der wichtigsten Leistungskennzahlen beim Gleitschirmfliegen. Sie beschreibt, wie weit du mit deinem Schirm gleiten kannst, bevor du eine bestimmte Höhe verlierst – und beeinflusst damit Flugstrategie, Streckenwahl und Sicherheit.

Definition der Gleitzahl

Die Gleitzahl (engl.glide ratio) ist das Verhältnis von horizontaler Strecke zu vertikaler Höhe, also:

Gleitzahl=zurückgelegte Strecke durch verlorene Höhe

Beispiel: Eine Gleitzahl von 9:1 bedeutet, dass du 9km weit gleiten kannst, während du 1km Höhe verlierst – bei ruhiger Luft und ohne Thermik.

Wie beeinflusst die Gleitzahl das Fliegen?

Einflussbereich Bedeutung
Streckenflug Höhere Gleitzahl = größere Reichweite zwischen Thermiken
Flugplanung Bessere Einschätzung, ob du ein Ziel (z.B. Landeplatz) sicher erreichst
Sicherheit Mehr Gleitleistung = mehr Optionen bei Außenlandung oder Notfällen
Wettkampf Höhere Gleitzahl = schnelleres Vorankommen, bessere Linienwahl
Materialwahl Hochleistungsschirme (z.B. CCC) haben bessere Gleitzahlen, aber geringere passive Sicherheit
 
Was beeinflusst die Gleitzahl?
  • Schirmtyp: EN-A (niedrig) bis CCC (hoch)
  • Pilotengewicht: Zu schwer oder zu leicht beeinträchtigt die Leistung
  • Gurtzeug: Aerodynamische Gurtzeuge (z.B. mit Beinsack) verbessern die Gleitzahl
  • Beschleuniger: Erhöht Geschwindigkeit, aber senkt meist die Gleitzahl leicht
  • Flugtechnik: Aktives Fliegen, Linienwahl, Thermiknutzung
  • Wetterbedingungen: Wind, Thermik, Luftfeuchtigkeit

Fazit:

Die Gleitzahl ist kein fixer Wert, sondern hängt vom System Schirm + Pilot + Bedingungen ab. Wer sie versteht und nutzt, kann effizienter, weiter und sicherer fliegen.

Die Gurtzeugeinstellung beeinflusst das Gleitschirmfliegen in vielerlei Hinsicht – von Komfort und Kontrolle bis hin zu Sicherheit und Leistung. Hier sind die wichtigsten Aspekte, wie sie das Flugverhalten beeinflusst:

1. Komfort und Ermüdung

  • Eine gut eingestellte Sitzposition verhindert Druckstellen, eingeschlafene Beine oder Rückenschmerzen.
  • Besonders bei langen Flügen entscheidend für Konzentration und Ausdauer.

2. Flugverhalten und Steuergefühl

  • Brustgurtweite:
    • Eng = mehr Stabilität, weniger Agilität.
    • Weit = mehr Feedback vom Schirm, aber auch mehr Pendelbewegung.
  • Aufhängungshöhe:
    • Hoch = ruhigeres Flugverhalten, weniger direkter Steuerimpuls.
    • Tief = agiler, aber auch anfälliger für Pendeln und Klapper.

3. Sicherheit

  • Falsche Einstellungen können zu instabilem Flugverhalten führen, z.B. bei asymmetrischer Aufhängung.
  • Rettungsschirmgriff muss leicht erreichbar sein – das hängt auch von der Gurtzeugeinstellung ab.
  • Beinsack darf nicht zu eng oder zu locker sein – sonst Gefahr beim Start oder in der Luft.

4. Aerodynamik und Leistung

  • Liegeposition mit gut eingestelltem Beinsack reduziert den Luftwiderstand → bessere Gleitzahl.
  • Besonders im Streckenflug oder Wettkampf relevant.

5. Kontrolle und Reaktion

  • Gewichtsverlagerung funktioniert nur gut, wenn das Gurtzeug richtig eingestellt ist.
  • Zu lockere oder zu straffe Schultergurte können die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen.

Fazit

Eine gute Gurtzeugeinstellung ist individuell und sollte regelmäßig überprüft und angepasst werden – je nach:

  • Flugstil (Thermik, XC, Wettkampf)
  • Körperbau
  • Schirmtyp

Beim Gleitschirmfliegen können Fehler bei der Gurtzeugeinstellung das Flugerlebnis deutlich beeinträchtigen – von Komfortverlust bis hin zu Sicherheitsrisiken. Hier sind die häufigsten Fehler und wie du sie vermeiden kannst:

1. Falsche Brustgurtweite

  • Zu eng: Der Schirm wird träge, du verlierst Agilität und Feedback.
  • Zu weit: Der Schirm wird instabil, besonders in Turbulenz → Pendelbewegungen.
  • Tipp: Beginne mit der Herstellerempfehlung und passe nach Gefühl und Flugstil an.

2. Asymmetrische Einstellungen

  • Unterschiedliche Längen bei Schulter- oder Beingurten → Schiefe Sitzposition, schlechte Gewichtsverlagerung.
  • Tipp: Symmetrie prüfen – am besten im Simulator oder beim Groundhandling.

3. Falsche Sitzposition:

  • Zu aufrecht: Schlechtere Aerodynamik, mehr Luftwiderstand.
  • Zu flach: Weniger Übersicht, schwierigeres aktives Fliegen.
  • Tipp: Thermikflug = eher aufrecht, Streckenflug = eher liegend.

4. Beinsack oder Fußstütze falsch eingestellt:

  • Zu kurz: Beine gestreckt, unbequem.
  • Zu lang: Keine stabile Position, Rutschen im Gurtzeug.
  • Tipp: Beine sollten leicht angewinkelt und entspannt liegen.

5. Rettungsschirmgriff schlecht erreichbar:

  • Griff zu weit hinten oder verdeckt → im Notfall schwer zu finden.
  • Tipp: Griff regelmäßig blind ertasten üben, z.B. vor dem Start.

6. Keine regelmäßige Kontrolle:

  • Gurtzeug verändert sich mit der Zeit (z.B. durch Materialdehnung).
  • Tipp: Mindestens einmal pro Saison Einstellungen prüfen – idealerweise im Simulator.

Zusätzlicher Tipp:

„Ein gut eingestelltes Gurtzeug fühlt sich an wie eine Verlängerung deines Körpers – du denkst nicht mehr darüber nach, du fliegst einfach.“

Die Flugplanung ist ein zentraler Bestandteil des Gleitschirmfliegens und beeinflusst maßgeblich:

  • Sicherheit
  • Flugerfolg
  • Komfort
  • Entscheidungsfreiheit in der Luft

Hier sind die wichtigsten Aspekte, wie Flugplanung das Gleitschirmfliegen beeinflusst:

1. Sicherheit:

  • Wetteranalyse: Verhindert Starts bei gefährlichen Bedingungen (z.B. Föhn, Gewitter, starker Wind).
  • Landeplatzwahl: Du weißt, wo du sicher landen kannst – auch bei Außenlandung.
  • Notfallplanung: Du kennst Ausweichrouten, Funkfrequenzen und Rettungsketten.

2. Start- und Streckenwahl:

  • Du wählst den richtigen Startplatz je nach Windrichtung und Thermikprognose.
  • Du planst deine Strecke entlang von Thermikquellen, Rückenwindzonen und Landeoptionen.
  • Du kannst Wendepunkte und Abschnitte mit kritischer Höhe gezielt vorbereiten.

3. Mentale Vorbereitung:

  • Du fliegst mit einem klaren Plan, was Stress reduziert.
  • Du kannst dich besser auf Thermik, Navigation und Taktik konzentrieren.
  • Du erkennst frühzeitig, wenn du vom Plan abweichst – und kannst reagieren.

4. Technische Vorbereitung:

  • Du prüfst dein Material (Schirm, Gurtzeug, Rettung, Vario, GPS).
  • Du lädst Wegpunkte, Lufträume und Wetterdaten auf dein Gerät.
  • Du kennst die Luftraumstruktur und Flugverbotszonen.

5. Taktische Vorteile:

  • Du nutzt Thermikfenster optimal aus.
  • Du kannst Gleitzahl und Höhe besser einschätzen.
  • Du fliegst effizienter und weiter, weil du weißt, wo du was erwarten kannst.

Fazit:

„Gute Flugplanung ist wie ein unsichtbarer Co-Pilot – sie fliegt mit dir, schützt dich und bringt dich weiter.“

Eine gute Gurtzeugeinstellung ist beim Gleitschirmfliegen essenziell – sie beeinflusst Komfort, Kontrolle, Sicherheit und Leistung. Hier ist ein Überblick über das, was du darüber wissen solltest:

Grundlagen der Gurtzeugeinstellung

Bereich Einfluss
Sitzposition Bequemes Sitzen verhindert Ermüdung und verbessert die Übersicht
Brustgurtweite Beeinflusst Stabilität und Agilität
Aufhängungshöhe Bestimmt, wie direkt du den Schirm steuerst
Beinsack/Fußstütze Wichtig für Aerodynamik und Komfort
Rettungsschirmgriff Muss jederzeit leicht erreichbar sein
 
Wichtige Einstellbereiche im Detail
  1. Sitzposition:
  • Aufrecht: Besser für Thermikflug, Übersicht und aktives Fliegen.
  • Liegeposition: Günstiger für Streckenflug, da aerodynamischer.

2. Brustgurtweite:

  • Eng: Mehr Dämpfung, weniger Pendeln → gut bei Turbulenz.
  • Weit: Mehr Feedback vom Schirm, agiler → gut für Thermikflug.

3. Aufhängungshöhe:

  • Hoch: Ruhigeres Flugverhalten, weniger direkter Steuerimpuls.
  • Tief: Mehr Agilität, aber auch mehr Pendelbewegung.

4. Beinsack & Fußstütze:

  • Richtige Länge: Beine leicht angewinkelt, kein Druck auf Knie oder Rücken.
  • Straff gespannt: Bessere Aerodynamik und Stabilität.

Häufige Fehler:

  • Asymmetrische Einstellungen → Schieflage im Flug
  • Zu enge oder zu weite Brustgurte → Instabilität oder Trägheit
  • Schlechte Erreichbarkeit des Rettungsgriffs
  • Keine Anpassung an Flugstil oder Wetterbedingungen

Tipps für die Praxis:

  • Simulator oder Groundhandling nutzen, um Einstellungen zu testen.
  • Regelmäßig kontrollieren, besonders nach Materialwechsel oder längerer Pause.
  • Individuell anpassen – was für andere passt, muss nicht für dich ideal sein.

Die Gurtzeugeinstellung spielt eine zentrale Rolle bei XC-Flügen (Streckenflügen), da sie direkten Einfluss auf Effizienz, Ausdauer, Kontrolle und Sicherheit hat. Hier sind die wichtigsten Aspekte:

1. Komfort für lange Flüge

  • XC-Flüge dauern oft mehrere Stunden – eine bequeme Sitzposition ist entscheidend.
  • Druckstellen, eingeschlafene Beine oder Rückenschmerzen können die Konzentration und Flugfreude massiv beeinträchtigen.
  • Beinsack und Fußstütze sollten so eingestellt sein, dass du entspannt, aber stabil liegst.

2. Aerodynamik und Leistung

  • Eine flache, liegende Position reduziert den Luftwiderstand → bessere Gleitzahl.
  • Besonders bei langen Gleitstrecken zwischen Thermiken bringt das spürbare Reichweitenvorteile.
  • Ein gut eingestellter Beinsack trägt zur Stabilität und Effizienz bei.

3. Kontrolle und Steuerverhalten

  • Brustgurtweite beeinflusst, wie direkt du den Schirm steuerst:
    • Weiter = mehr Feedback, besseres Thermikfliegen.
    • Enger = mehr Stabilität bei Turbulenz oder Gegenwindpassagen.
  • Aufhängungshöhe bestimmt, wie feinfühlig du auf Luftbewegungen reagieren kannst.

4. Effiziente Gewichtsverlagerung:

  • Bei XC-Flügen ist präzises Kurbeln in Thermik entscheidend.
  • Nur mit gut eingestelltem Gurtzeug kannst du symmetrisch und effektiv verlagern, ohne aus der Thermik zu rutschen.

5. Sicherheit und Rettung:

  • Der Rettungsschirmgriff muss auch nach Stundenflug leicht erreichbar sein.
  • Stabilität bei Turbulenz ist wichtig – z.B. bei Talwindsystemen oder Konvergenzen.
  • Ein schlecht eingestelltes Gurtzeug kann in kritischen Situationen zu Fehlreaktionen führen.

Fazit:

„Ein gut eingestelltes Gurtzeug ist wie ein Maßanzug für deinen Flugstil – es trägt dich weiter, sicherer und entspannter durch den Tag.“

Thermik ist einer der wichtigsten natürlichen Aufwinde beim Gleitschirmfliegen – sie beeinflusst Flugdauer, Höhe, Streckenleistung und Sicherheit. Hier ist eine strukturierte Übersicht, wie Thermik das Gleitschirmfliegen beeinflusst:

Was ist Thermik?

Thermik entsteht, wenn die Sonne den Boden erwärmt und dadurch warme Luftblasen aufsteigen. Diese aufsteigende Luft kann von Gleitschirmpiloten genutzt werden, um Höhe zu gewinnen – ganz ohne Motor.

Wie beeinflusst Thermik das Fliegen?

1.Höhengewinn:

  • Thermik ist die Hauptquelle für Auftrieb beim Streckenflug.
  • Ohne Thermik ist man auf reines Gleiten angewiesen → begrenzte Flugzeit.

2.Streckenflug (XC):

  • Thermik ermöglicht es, mehrere Stunden in der Luft zu bleiben und große Distanzen zurückzulegen.
  • Gute Thermikbedingungen sind Voraussetzung für Wettkämpfe und Rekordflüge.

3.Flugstrategie:

  • Piloten suchen gezielt nach Thermikquellen: z.B. über sonnenbeschienenen Hängen, Feldern, Felsen.
  • Thermikfenster (Tageszeit, Wetterlage) bestimmen, wann und wo geflogen wird.

4.Flugtechnik:

  • In der Thermik wird gekurvt (meist eng und dynamisch), um im Aufwind zu bleiben.
  • Zentrieren der Thermik ist eine Schlüsseltechnik für effizientes Steigen.

5. Sicherheit:

  • Starke Thermik kann mit Turbulenzen einhergehen → aktives Fliegen erforderlich.
  • Überentwicklungen (z.B. Cumulonimbus) können gefährlich werden → Wetterbeobachtung wichtig.

Thermik verstehen = besser fliegen:

  • Wer Thermik lesen, finden und nutzen kann, fliegt weiter, höher und sicherer.
  • Thermikprognosen (z.B. über Meteoblue, TopMeteo) helfen bei der Flugplanung.

Fazit:

„Thermik ist der Motor des Gleitschirmfliegens – wer sie versteht, fliegt mit der Natur, nicht gegen sie.“

Die Starttechnik ist beim Gleitschirmfliegen von zentraler Bedeutung – sie beeinflusst nicht nur den Erfolg des Starts, sondern auch den weiteren Flugverlauf, die Sicherheit und das Vertrauen des Piloten. Hier sind die wichtigsten Aspekte, wie die Starttechnik das Gleitschirmfliegen beeinflusst:

1. Sicherer Start = sicherer Flug

  • Ein sauberer, kontrollierter Start gibt dir Selbstvertrauen und einen guten Einstieg in den Flug.
  • Fehler beim Start (z.B. Schirm nicht vollständig offen, asymmetrisch, zu spät losgelaufen) können zu Klappern, Strömungsabriss oder Stolpern führen.

2. Richtige Technik je nach Startart

Startart Technik
Vorwärtsstart Bei wenig Wind – kraftvoll anlaufen, Schirm kontrollieren, zügig abheben
Rückwärtsstart Bei Wind – Schirm aufziehen, kontrollieren, umdrehen, loslaufen
Hangstart Timing und Schirmkontrolle besonders wichtig – oft kurze Startstrecke
 
3. Mentale Vorbereitung:
  • Eine gute Starttechnik reduziert Stress und Nervosität.
  • Du kannst dich besser auf Thermik, Flugtaktik und Navigation konzentrieren, wenn der Start souverän war.

4. Einfluss auf Flugverlauf:

  • Ein guter Start bringt dich oft direkt in günstige Luftmassen (z.B. Thermikquellen).
  • Ein schlechter Start kann zu Höhenverlust, schlechter Positionierung oder sogar Startabbruch führen.

5. Häufige Fehler:

  • Schirm nicht kontrolliert (z.B. Verdreher, Klapper)
  • Zu spätes Loslaufen
  • Zu wenig Druck auf den Tragegurten
  • Nicht gegensteuern bei Seitenwind
  • Startabbruch nicht erkannt oder zu spät eingeleitet

Fazit:

„Ein guter Start ist der halbe Flug.“
Wer seine Starttechnik beherrscht, fliegt sicherer, entspannter und erfolgreicher.

Der Beschleuniger (Speedbar) spielt beim Streckenfliegen (XC-Flug) eine entscheidende Rolle, weil er dir hilft, effizienter, schneller und taktisch klüger zu fliegen. Hier sind die wichtigsten Einflüsse im Überblick:

1. Höhere Geschwindigkeit = mehr Strecke

Mit dem Beschleuniger kannst du 10–20 km/h schneller fliegen.

  • Das bedeutet: schneller zur nächsten Thermik, mehr Strecke in kürzerer Zeit.
  • Besonders bei Rückenwind oder Gleitpassagen zwischen Thermiken ist das ein großer Vorteil.

2. Taktische Flexibilität

  • Du kannst Wolkenlinien besser nutzen, Konvergenzen anfliegen oder vor Wetterentwicklungen fliehen.
  • In Wettkämpfen ist der Beschleuniger oft entscheidend für die Platzierung.

3. Gleitzahl vs. Geschwindigkeit

  • Beim Beschleunigen sinkt die Gleitzahl leicht, aber du gewinnst Zeit.
  • In schwacher Thermik oder bei Gegenwind kann Teilbeschleunigung effizienter sein als Vollgas.

4. Stabilität und Sicherheit:

  • Im beschleunigten Flug ist der Schirm instabiler, besonders an der Vorderkante.
  • Frontklapper sind wahrscheinlicher – daher:
    • Nur in ruhiger Luft voll beschleunigen
    • Aktives Fliegen ist besonders wichtig
    • Sicherheitstraining (SIV) hilft, das Verhalten deines Schirms im beschleunigten Zustand zu verstehen

5. Material und Einstellung:

  • Gurtzeug und Beschleuniger müssen gut eingestellt sein, damit du kraftsparend und präzise beschleunigen kannst.
  • Moderne Gurtzeuge mit Submarine-Design oder zwei- bis dreistufigem Speedbar-System verbessern die Aerodynamik zusätzlich.

Fazit:

„Der Beschleuniger ist dein Turbo im XC-Flug – wer ihn klug einsetzt, fliegt weiter, schneller und taktischer.“

Die Luftraumbeobachtung spielt beim Gleitschirmfliegen eine zentrale Rolle für Sicherheit, Regelkonformität und Flugtaktik. Sie ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch ein aktiver Teil des Fliegens. Hier sind die wichtigsten Aspekte:

1. Sicherheit:

  • Vermeidung von Kollisionen mit anderen Luftfahrzeugen (z.B. Segelflugzeuge, Motorflieger, Drohnen).
  • Frühes Erkennen von gefährlichen Situationen (z.B. Gegenverkehr, Gruppenflüge, Rettungsschirmwürfe).
  • Visuelle Kommunikation mit anderen Piloten (z.B. durch Blickkontakt, Körpersprache).

2. Luftraumstruktur und -regeln:

  • In vielen Regionen gibt es beschränkte oder gesperrte Lufträume (z.B. Kontrollzonen, Flugplätze, militärische Zonen).
  • Wer diese versehentlich verletzt, riskiert nicht nur Bußgelder, sondern auch Gefährdung anderer Luftverkehrsteilnehmer.
  • Luftraumbeobachtung hilft, sich an die geplante Route zu halten und rechtzeitig auszuweichen.

3. Taktische Vorteile:

  • Du erkennst, wo andere Piloten steigen → Hinweis auf Thermik.
  • Du kannst Wolkenformationen, Windscherungen oder Konvergenzen besser einschätzen.
  • Du siehst, wie andere Piloten Linien wählen – hilfreich für Streckenflugentscheidungen.

4. Praktische Umsetzung:

  • Kopfbewegung aktiv nutzen – regelmäßig in alle Richtungen schauen.
  • Nicht nur auf Vario oder GPS starren – der Blick nach draußen ist entscheidend.
  • Sonnenbrille und klare Sicht helfen, Kontraste und Bewegungen besser zu erkennen.

5. Häufige Fehler:

Fehler Risiko
Nur auf Instrumente schauen Kollisionen, Thermikverpassung
Luftraumkarten nicht im Blick Luftraumverletzungen
Andere Piloten ignorieren Unkoordinierte Thermiknutzung, Stresssituationen
Keine regelmäßige Rundumsicht Späte Reaktion auf Gefahren
 
Fazit:

„Wer gut beobachtet, fliegt sicherer, klüger und mit mehr Übersicht.“
Luftraumbeobachtung ist kein Nebenaspekt – sie ist ein aktiver Teil des Fliegens.

Der Rettungsschirmwurf beeinflusst das Gleitschirmfliegen auf mehreren Ebenen – nicht nur im Notfall, sondern auch in Bezug auf mentale Vorbereitung, Flugtaktik und Sicherheitstraining. Hier ist eine strukturierte Übersicht:

1. Sicherheitsnetz im Notfall

  • Der Rettungsschirm ist deine letzte Option, wenn der Hauptschirm nicht mehr steuerbar ist (z.B. durch Verhänger, Spiralsturz, massive Klapper).
  • Ein schneller, entschlossener Wurf kann Leben retten – besonders in Bodennähe.

2. Mentale Sicherheit

  • Das Wissen, dass du eine funktionierende Rettung hast, gibt dir mehr Selbstvertrauen – besonders in anspruchsvollen Bedingungen.
  • Gleichzeitig erfordert es mentale Disziplin, den Wurf rechtzeitig durchzuführen – viele Piloten zögern zu lange.

3. Einfluss auf Flugverhalten:

  • Piloten, die sich mit ihrer Rettung vertraut gemacht haben, fliegen oft aktiver und bewusster.
  • Wer den Rettungsschirmwurf trainiert (z.B. im SIV-Kurs), kann auch in kritischen Situationen ruhiger und kontrollierter reagieren.

4. Technische Vorbereitung:

  • Die Position und Erreichbarkeit des Rettungsgriffs beeinflusst, wie schnell du im Ernstfall reagieren kannst.
  • Ein schlecht gepackter oder falsch montierter Rettungsschirm kann im Notfall versagen – regelmäßige Wartung ist Pflicht.

5. Nach dem Wurf:

  • Der Flug ist nicht vorbei: Du musst dich auf eine kontrollierte Landung vorbereiten.
  • Pendeln, Hauptschirm einholen, Beine zusammennehmen – all das gehört zur Nachbereitung des Wurfs.

Fazit:

„Der Rettungsschirm ist kein Ersatz für gute Flugtechnik – aber er ist dein Backup, wenn alles andere versagt.“

Ein bewusster Umgang mit dem Rettungsschirm macht dich zu einem sichereren, ruhigeren und verantwortungsvolleren Piloten.

Ein Rettungsschirmwurf ist eine lebensrettende Maßnahme beim Gleitschirmfliegen – und sollte gut vorbereitet, regelmäßig trainiert und im Ernstfall entschlossen durchgeführt werden. Hier ist, was du unbedingt darüber wissen solltest:

1. Wann werfen?

  • Wenn der Schirm nicht mehr steuerbar ist (z.B. Verhänger, Spiralsturz, massiver Klapper).
  • Wenn du keine Höhe mehr hast, um die Kappe zu stabilisieren.
  • Faustregel:

    „Wenn du überlegst, ob du werfen solltest – wirf!“

2. Wie werfen?

  1. Griff finden – blind und sicher.
  2. Körper stabilisieren – möglichst aufrecht oder leicht zurückgelehnt.
  3. Kraftvoll werfen weit weg vom Körper, nach außen oder vorne oben.
  4. In die Rettung schauen – um sicherzustellen, dass sie sich öffnet.

3. Nach dem Wurf:

  • Bremsen loslassen, um den Hauptschirm zu entlasten.
  • Hauptschirm ggf. einholen, um Pendeln oder Verheddern zu vermeiden.
  • Beine zusammennehmen, aufrecht sitzen, und auf eine kontrollierte Landung vorbereiten.

4. Vorbereitung & Training:

  • Sicherheitstraining (SIV): Unverzichtbar, um den Wurf unter realistischen Bedingungen zu üben.
  • Griff blind ertasten üben – regelmäßig, z.B. vor dem Start.
  • Rettung regelmäßig packen lassen (alle 6 Monate empfohlen).
  • Kenntnis über dein System: Typ, Öffnungszeit, Sinkrate, Pendelverhalten.

5. Häufige Fehler:

Fehler Risiko
Zu langes Zögern Verlust wertvoller Höhe
Griff nicht gefunden Panik, schlechte Vorbereitung
Schirm nicht geworfen Rettung öffnet sich nicht
Hauptschirm nicht entlastet Pendeln, Verheddern
Keine Landevorbereitung Verletzungsgefahr
 

Fazit:

„Der Rettungsschirm ist dein Backup – aber nur, wenn du ihn kennst, erreichst und wirfst.“

Beim Rettungsschirmwurf passieren häufig Fehler – oft aus Stress, Unsicherheit oder mangelnder Vorbereitung. Diese Fehler können die Wirksamkeit der Rettung stark beeinträchtigen oder sogar gefährlich werden. Hier sind die häufigsten Fehler und wie du sie vermeiden kannst:

1. Zu langes Zögern:

  • Problem: Viele Piloten versuchen zu lange, den Schirm zu stabilisieren – und verlieren dabei wertvolle Höhe.
  • Lösung: Frühzeitig entscheiden – wenn du keine Kontrolle mehr hast und die Höhe knapp wird: werfen!

2. Griff nicht gefunden:

  • Problem: In Panik oder bei schlechter Vorbereitung wird der Griff nicht oder zu spät gefunden.
  • Lösung: Griff regelmäßig blind ertasten üben, z.B. vor jedem Start.

3. Rettung nicht aktiv geworfen:

  • Problem: Der Schirm wird nur losgelassen oder halbherzig geworfen → keine oder verspätete Öffnung.
  • Lösung: Kräftig und weit vom Körper weg werfen, idealerweise nach vorne oben oder seitlich.

4. Hauptschirm nicht entlastet:

  • Problem: Der Hauptschirm bleibt offen und stört die Rettung (z.B. durch Pendeln oder Verheddern).
  • Lösung: Bremsen loslassen, ggf. Schirm einholen (z.B. über B-Leinen oder Bremsen).

5. Keine Landevorbereitung:

  • Problem: Nach dem Wurf wird die Landung vernachlässigt → Verletzungsgefahr.
  • Lösung: Beine zusammennehmen, aufrecht sitzen, auf kontrollierte Landung vorbereiten.

6. Rettung nicht regelmäßig gewartet:

  • Problem: Veraltete, falsch gepackte oder beschädigte Rettung funktioniert nicht zuverlässig.
  • Lösung: Alle 6 Monate packen lassen, regelmäßig Sichtkontrolle und Griffprüfung.

Zusätzlicher Tipp:

„Der Rettungsschirm ist dein Backup – aber nur, wenn du ihn kennst, erreichst und wirfst.“

Der Rettungsschirmwurf spielt auch bei XC-Flügen (Streckenflügen) eine wichtige Rolle – nicht nur als Notfallmaßnahme, sondern auch im Hinblick auf mentale Vorbereitung, Risikomanagement und Flugtaktik. Hier ist, wie er XC-Flüge beeinflusst:

1. Sicherheitsnetz bei langen Flügen

  • Auf langen Streckenflügen bist du oft weit entfernt von Start- und Landeplätzen, in unbekanntem Gelände und bei wechselnden Bedingungen.
  • Der Rettungsschirm ist dein letzter Ausweg, wenn du in eine unkontrollierbare Fluglage gerätst – z.B. durch:
    • starke Turbulenz
    • Verhänger nach Klapper
    • Spiralsturz
    • Kollision mit anderen Piloten

2. Mentale Stärke und Entscheidungsfähigkeit:

  • Wer sich mit dem Rettungsschirmwurf bewusst auseinandersetzt, fliegt ruhiger und selbstsicherer – auch in anspruchsvollen XC-Situationen.
  • Gleichzeitig ist es wichtig, die Entscheidung zum Wurf rechtzeitig zu treffen, besonders wenn man müde oder unter Stress ist.

3. Flugtaktik und Risikomanagement:

  • In XC-Flügen fliegst du oft näher an der Leistungsgrenze deines Schirms (z.B. beschleunigt, in aktiver Luft).
  • Du musst ständig abwägen: Wie viel Risiko ist vertretbar?
    → Der Rettungsschirm ist Teil dieser taktischen Überlegungen.

4. Vorbereitung ist entscheidend:

  • Griffposition und Erreichbarkeit müssen auch nach Stundenflug noch passen.
  • Regelmäßiges Training (z.B. SIV-Kurse) hilft, im Ernstfall schnell und korrekt zu reagieren.
  • Rettungssysteme mit geringer Sinkrate (z.B. Kreuzkappen) sind für XC-Flüge besonders geeignet.

5. Nach dem Wurf: Landung im Gelände:

  • Bei XC-Flügen ist die Landung nach dem Rettungsschirmwurf oft abseits befestigter Flächen.
  • Du musst dich auf eine Außenlandung in unebenem oder bewaldetem Gelände vorbereiten → Beine zusammen, aufrecht sitzen, ggf. Hände schützen.

Fazit:

„Der Rettungsschirm ist dein Backup für den XC-Flug – er gibt dir Sicherheit, wenn du sie am meisten brauchst.“

Eine gute mentale Vorbereitung auf einen Wettkampfflug im Gleitschirmfliegen ist genauso wichtig wie die technische und taktische Planung. Sie hilft dir, fokussiert, ruhig und leistungsfähig zu bleiben – auch unter Druck. Hier sind die wichtigsten Aspekte:

  1. Klare Zielsetzung:
  • Setze dir realistische, aber motivierende Ziele: z.B. „Ich will heute sauber fliegen“, „Ich will die Aufgabe beenden“, „Ich will mich verbessern“.
  • Vermeide zu viel Fokus auf Platzierungen – das erzeugt unnötigen Druck.
  1. Mentale Ruhe & Fokus:
  • Atemübungen oder kurze Meditation vor dem Start helfen, den Kopf zu klären.
  • Visualisiere den Flug: Start, Thermik finden, Wendepunkte, Zielanflug.
  • Vermeide Ablenkung durch andere Piloten oder äußere Erwartungen.
  1. Vorbereitung schafft Sicherheit:
  • Gute Flugplanung (Wetter, Lufträume, Taktik) reduziert mentale Belastung.
  • Materialcheck gibt dir Vertrauen in dein Setup.
  • Plan B überlegen: Was mache ich, wenn ich absaufe? Wo kann ich sicher landen?
  1. Konzentration auf den Moment:
  • Bleib im Hier und Jetzt – nicht an Fehler denken, sondern an die nächste Entscheidung.
  • Akzeptiere Rückschläge (z. B. schlechte Thermik, verpasster Bart) als Teil des Spiels.
  1. Routinen entwickeln:
  • Feste Abläufe vor dem Start (z.B. Checklisten, Aufwärmen, Gurtzeug einstellen) geben Sicherheit.
  • Wiederkehrende Rituale helfen, in den „Wettkampfmodus“ zu kommen.

Fazit:

„Mentale Stärke bedeutet nicht, keine Angst zu haben – sondern trotz Nervosität klar zu denken und gute Entscheidungen zu treffen.“

Eine Dreiecksaufgabe im Gleitschirmfliegen ist eine klassische Streckenflugaufgabe, bei der du drei Wendepunkte so anfliegst, dass sie ein möglichst geschlossenes Dreieck ergeben. Sie wird oft im Wettkampf oder für Streckenflugwertungen (z.B. DHV-XC, XContest) genutzt. Hier ist, wie du sie effektiv planst:

  1. Ziel definieren:
  • Freies Dreieck: Du wählst die Punkte selbst.
  • FAI-Dreieck: Muss bestimmten Regeln folgen (z.B. größter Schenkel ≥ 28% der Gesamtstrecke).
  • Flaches Dreieck: Keine FAI-Regeln, aber einfacher zu fliegen.
  1. Gelände und Thermik analysieren:
  • Thermikquellen: Sonnenexponierte Hänge, Felder, Felsen.
  • Topografie: Vermeide große Täler, Lufträume, unlandbares Gelände.
  • Windrichtung: Plane so, dass du nicht zu viel Gegenwind auf dem letzten Schenkel hast.
  1. Wetter berücksichtigen:
  • Thermikbeginn und – ende: Plane so, dass du den letzten Schenkel nicht zu spät fliegst.
  • Windverlauf: Rückenwind auf langen Schenkeln ist ideal.
  • Wolkenbasis: Gibt dir Hinweise auf mögliche Flughöhen und Thermiklinien.
  1. Wendepunkte setzen:
  • Nutze Tools wie XC Planner, SeeYou, XContest Map oder GoogleEarth.
  • Achte auf:
    • Gute Start – und Landeoptionen
    • Thermikverbindungen zwischen den Schenkeln
    • Luftraumfreiheit
  1. Taktik und Alternativen:
  • Plane Plan B: Wo kannst du landen, wenn du absäufst?
  • Überlege dir Thermik-Hotspots entlang der Strecke.
  • Markiere kritische Punkte (z.B. Talquerungen, Luftraumgrenzen).

Checkliste für die Dreiecksplanung:

  • Startplatz mit guter Thermikanbindung?
  • Luftraum geprüft?
  • Windrichtung berücksichtigt?
  • Gute Landemöglichkeiten entlang der Strecke?
  • FAI – Regeln eingehalten (falls gewünscht)?
  • Wetterfenster passt zur geplanten Flugzeit?

Gruppenfliegen spielt im Wettbewerbs – Gleitschirmfliegen eine strategisch wichtige Rolle. Es beeinflusst sowohl die Fluggeschwindigkeit als auch die Entscheidungsqualität und kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Hier sind die wichtigsten Aspekte:

  1. Entscheidungsfindung:
  • In der Gruppe kannst du Thermik schneller finden, weil mehrere Piloten gleichzeitig suchen.
  • Du profitierst von den Entscheidungen erfahrener Piloten – z. B. bei Linienwahl, Thermikzentrierung oder Gleitpfaden.
  1. Thermiknutzung:
  • Gruppen fliegen oft effizienter in Thermik, da:
    • die Thermik durch mehrere Piloten sichtbarer wird (z.B. durch Kreise, Steigwerte),
    • das Zentrieren leichter fällt, wenn du andere beobachtest.
  1. Geschwindigkeit und Taktik:
  • In der Gruppe kannst du schneller fliegen, weil du:
    • weniger Risiko bei der Linienwahl hast,
    • bessere Gleitentscheidungen triffst,
    • Wind – und Thermikverhältnisse besser einschätzen kannst.
  • Viele Wettbewerbe werden im „Gaggle-Style“ geflogen – große Gruppen fliegen gemeinsam und versuchen, sich taktisch zu positionieren.
  1. Risiken und Herausforderungen:

Risiko

Beschreibung

Kollisionen

Enge Thermik-Kreise, viele Piloten → erhöhte Aufmerksamkeit nötig

Abhängigkeit

Zu starkes Vertrauen auf andere kann eigene Entscheidungen blockieren

Stress

Gruppenfliegen erfordert hohe Konzentration und schnelle Reaktionen

  1. Erfolgsfaktor:

„Wer die Gruppe lesen kann, fliegt schneller – wer sie führen kann, gewinnt.“

Erfolgreiche Wettbewerbspiloten wissen, wann sie mit der Gruppe fliegen – und wann sie sich absetzen müssen, um taktisch zu punkten.

Im Gleitschirmfliegen gibt es in Deutschland (und ähnlich auch in anderen Ländern) verschiedene Lizenzen und Berechtigungen, die je nach Flugart, Gelände und Ausbildungsstand erforderlich sind. Hier ist eine Übersicht der wichtigsten Lizenzen:

1. A-Lizenz (Beschränkter Luftfahrerschein)

Grundausbildungslizenz
Berechtigt zum Fliegen auf zugelassenen Fluggeländen unter Aufsicht oder mit Flugauftrag.
Voraussetzung: Theorie- und Praxisausbildung + Prüfung
Gültig für Gleitschirm oder Drachen

2. B-Lizenz (Unbeschränkter Luftfahrerschein)

Erweiterung der A-Lizenz
Berechtigt zum Streckenflug außerhalb zugelassener Gelände
Voraussetzung: Streckenflugausbildung + Theorieprüfung + dokumentierte Streckenflüge

3. Windenschleppberechtigung

Zusatzberechtigung für Starts mit Winde
Erforderlich für Flüge auf Schleppgeländen
Ausbildung + praktische Prüfung notwendig

4. Tandemlizenz

Berechtigung zum Fliegen mit Passagier
Voraussetzung: Mindestanzahl an Solo-Flügen, spezielle Tandemausbildung, Prüfung
Es gibt Tandemlizenzen für Gleitschirm und Drachen

5. Motorschirm-Lizenz

Für Flüge mit motorisiertem Gleitschirm (Paramotor)
Eigenständige Ausbildung und Prüfung
Gilt auch für Trikes (motorisierte Dreiräder mit Schirm)

6. IPPI Card (International Pilot Proficiency Identification)

Internationale Lizenzkarte der FAI
Erleichtert das Fliegen im Ausland
Zeigt dein Ausbildungslevel (z.B. IPPI Stufe 4 oder 5)

Zusätzliche Berechtigungen

Sicherheits- und Flugtechniktraining (SIV)
Thermik- und Streckenflugseminare
Gurtzeug- und Rettertraining

Ja, du kannst Fluglehrer werden oder auch von Drachenfliegen bzw. Fallschirmspringen auf Gleitschirmfliegen umsteigen – und es gibt dafür sogar erleichterte Ausbildungswege. Hier sind die wichtigsten Infos dazu:

Fluglehrer werden (DHV)

  • Voraussetzungen:
    • Mindestalter: 21 Jahre
    • Gültige Gleitschirm-B-Lizenz
    • Nachweis über Flugpraxis: z.B. mindestens 300 Stunden praktische Lehrtätigkeit
    • Vorauswahlprüfung durch den DHV
    • Erste-Hilfe-Kurs (9 Unterrichtsstunden)
    • Eignung und Zuverlässigkeit gemäß LuftPersV
  • Ausbildung:
    • Fluglehreranwärter-Lehrgang (Theorie & Praxis)
    • Praktische Lehrtätigkeit unter Aufsicht
    • Pflichtfortbildungen zur Lizenzverlängerung
    • Refresher-Lehrgänge für bestehende Fluglehrer

Umstieg von Drachenflieger auf Gleitschirm

  • Erleichterungen:
    • Verkürzte Theorieausbildung: nur Technik und Flugpraxis
    • Praxis: nur 15 Höhenflüge (statt 40), mindestens 6000m Höhengewinn
    • Prüfung: Theorie in 2 Fächern + praktische Prüfung
    • Leihmaterial oft inklusive
    • DHV-anerkannte Flugschulen bieten spezielle Umschulungskurse an.

Umstieg von Fallschirmspringer auf Gleitschirm

  • Erleichterungen:
    • Grundkurs Gleitschirm mit Theorie und Praxis
    • Nur 15 Höhenflüge erforderlich
    • Theorieprüfung für A-Lizenz
    • Praxisprüfung ebenfalls notwendig
    • Vorkenntnisse aus dem Fallschirmsport werden anerkannt

Zusätzliche Hinweise

  • Umschulungen sind zeitlich und finanziell effizienter als eine komplette Neuausbildung.
  • Du solltest dich an eine DHV-zertifizierte Flugschule wenden.
  • Die Umschulung ist auch für Segelflieger, UL-Piloten oder Berufspiloten möglich.

Hier ist eine Übersicht, wer in verschiedenen Ländern die Gleitschirmfliegen-Lizenzen ausstellt und wie sie anerkannt werden:

Deutschland

  • Zuständig: DHV (Deutscher Hängegleiterverband)

  • Lizenzen: A-Schein (beschränkt), B-Schein (unbeschränkt), Tandem, Windenschlepp, Motorschirm (über DULV)

  • Anerkennung ausländischer Lizenzen möglich, v. a. mit IPPI-Card der FAI

Österreich

  • Zuständig: Österreichischer Aeroclub

  • Lizenzen:

    • Schulungsbestätigung nach Grundausbildung (A1)

    • Paragleiterschein nach Höhenflügen und Theorieprüfung (A2)

    • B-Schein für Streckenflüge

    • Tandemschein

  • Ausbildung erfolgt über zertifizierte Flugschulen 

Schweiz

  • Zuständig: SHV (Schweizerischer Hängegleiter-Verband)

  • Lizenz: Brevet für Gleitschirm oder Hängegleiter

  • Wird in Deutschland anerkannt, wenn Theorieprüfung im deutschen Luftrecht bestanden wird

Frankreich

  • Zuständig: FFVL (Fédération Française de Vol Libre)

  • Lizenz: Brevet de pilote, verschiedene Stufen

  • Tandemberechtigung: Qualification Biplace Parapente

  • Anerkennung in Deutschland möglich, aber oft mit Zusatzprüfung

Italien

  • Zuständig: AeCI (Aero Club d’Italia)

  • Lizenzsystem ähnlich wie in anderen EHPU-Staaten

  • Anerkennung über IPPI-Card möglich

Spanien

  • Zuständig: Real Federación Aeronáutica Española (RFAE)

  • Ausbildung über lokale Flugschulen

  • Anerkennung über IPPI-Card möglich

International

  • IPPI-Card der FAI (Fédération Aéronautique Internationale) ist der Schlüssel zur internationalen Anerkennung.

  • Die EHPU (European Hang Gliding and Paragliding Union) sorgt für einheitliche Standards in Europa.

Wichtig bei Flügen im Ausland

  • Informiere dich über lokale Luftraumregeln und Versicherungen.

  • In manchen Ländern (z. B. USA, Australien) ist eine Gastmitgliedschaft im nationalen Verband erforderlich.

  • Für Passagierflüge gelten oft strenge nationale Regeln – nicht jede Tandemlizenz wird anerkannt.